In den NachrichtenNerdkramsMontagsmusik
White Dark­ness – hHi!d4Ee // Dezen­te Emo­jis für alle.

LOVE♥️Es ist Mon­tag. Ein Gedan­ke am Wochen­en­de, wäh­rend in Ber­lin und anders­wo ein paar Ver­strahl­te gegen die Poli­tik der SPD demon­striert haben, indem sie irgend­was ange­zün­det haben, was gar nicht der SPD gehört hat: War­um hei­ßen grie­chi­sche Restau­rants Zeus, aber deut­sche Restau­rants nicht Gott?

Man liest die­ser Tage viel über zu set­zen­de Zei­chen. Ich set­ze am lieb­sten Fra­ge­zei­chen. Die wir­ken immer so schön iro­nisch und sind auf der Tasta­tur schon drauf. Defi­nie­re: Ame­ri­ka. Ande­re Zei­chen, die auf der Tasta­tur manch­mal auch schon drauf sind, wer­den noch häu­fi­ger gesetzt und sind längst auch ein Poli­ti­kum, aber selbst Goog­le wird es zu bunt mit den Emo­jis – es macht jetzt die Far­ben weg. Aus­nahms­wei­se möch­te ich, dass mög­lichst vie­le Unter­neh­men die­se Idee von Goog­le über­neh­men und sie zum De-fac­to-Stan­dard wer­den las­sen. Dann wür­de ich viel­leicht auch häu­fi­ger mal wel­che ver­wen­den. Ich mag es, wenn etwas Geschrie­be­nes optisch dezent ist und mich und mei­ne Gesprächs­part­ner nicht visu­ell anbrüllt.

Super-Selbst­re­fe­ren­zia­li­tät: Ted Unangst hat sich beklagt, wie schwer es sei, eine sich selbst ent­hal­ten­de Web­site in Go zu pro­gram­mie­ren. Des­we­gen habe ich eine in Rust pro­gram­miert. Viel­leicht kann’s wer brauchen.

Nicht von mir, brau­che ich aber selbst: Musik.

White Dark­ness – hHi!d4Ee

Guten Mor­gen.

In den Nachrichten
Eva Högl kann mich mal.

„t‑online.de“:

Seit Mai 2020 ist Eva Högl Wehr­be­auf­trag­te des Bun­des­tags und damit „Anwäl­tin“ für die rund 183.000 Sol­da­tin­nen und Soldaten.

Und sie sagt:

Wir müs­sen auch die mitt­le­ren und älte­ren Jahr­gän­ge anspre­chen und um sie wer­ben. Alle bis 65 wer­den bei der Bun­des­wehr gebraucht.

Eva Högl ist Jahr­gang 1969 und ihr Genos­se Olaf Scholz ist auch noch unter 65. Was machen die eigent­lich noch hier, so in Kriegs­zei­ten? Da geht noch was:

Die Bun­des­wehr braucht mehr Frau­en. Gemisch­te Teams sind immer bes­ser. Sol­da­tin­nen wol­len kei­ne Son­der­be­hand­lung, son­dern Gleich­be­rech­ti­gung. (…) Die Bun­des­wehr ist natür­lich immer noch eine Männerdomäne.

Unter 65 und eine Frau; Eva Högl ist wie gemacht für eine Kar­rie­re an der Ost­flan­ke. So rekru­tie­re sie doch end­lich jemand!

Ich kom­me trotz­dem nicht mit. Die Bun­des­wehr gehört abge­schafft und ihre Res­sour­cen gehö­ren zivi­len Ein­rich­tun­gen zur Ver­fü­gung gestellt. Ich habe noch ein paar Jah­re Zeit, bevor ich 65 wer­de (falls ich mal 65 wer­de). Die­se Jah­re habe ich fried­lich zu leben vor. War­um for­dern eigent­lich immer nur die, die nie­mals selbst auch nur in die Nähe einer Waf­fe kom­men wol­len wür­den, von ande­ren Leu­ten, in den Krieg zu ziehen?

Aber es stimmt schon, was man mir des Öfte­ren vor­wirft: Ich brin­ge viel zu sel­ten kon­struk­ti­ve Vor­schlä­ge an. Daher schla­ge ich vor: Eva Högl an die Front!

Sie wird immer­hin bei der Bun­des­wehr gebraucht.

(via Maschi­nist)


Nach­trag: Das Schön­ste an die­ser Debat­te ist’s, dass die Ansicht, dass Sol­da­ten Mör­der sei­en sind, offen­sicht­lich end­lich wie­der der Mehr­heits­mei­nung des Vol­kes ent­spricht; denn wären Sol­da­ten kei­ne Mör­der, so müss­te man sich nicht gegen ihre Mor­de weh­ren, und wären Sol­da­ten kei­ne Mör­der, so woll­te man sie nicht schwer bewaff­net zu ande­ren Mör­dern schicken, um jenen Ein­halt zu gebieten.

PolitikIn den Nachrichten
Schön­wet­ter­de­mo­kra­ten

gruene.de (Archiv­ver­si­on):

Demo­kra­tie lebt von Ver­trau­en. Ver­trau­en in die­je­ni­gen, die die Bür­ger im Par­la­ment ver­tre­ten sowie Ver­trau­en in die demo­kra­ti­schen Institutionen.

twitter.com/Die_Gruenen:

Wir set­zen uns für ein Export­ver­bot von Waf­fen und Rüstungs­gü­tern (…) in Kriegs­ge­bie­te ein.

Anna­le­na Baer­bock, Außen­mi­ni­ste­rin, Die Grü­nen (Archiv­ver­si­on):

Als „rich­ti­gen Schritt“ hat Mini­ste­rin Baer­bock die geplan­te Lie­fe­rung schwe­rer Waf­fen an die Ukrai­ne verteidigt.

Was ist Ver­trau­en in die Demo­kra­tie in Frie­dens­zei­ten eigent­lich wert, wenn es im Krieg nicht mehr gilt?

Netzfundstücke
Twit­ter-Stiel­blüh­ten aus dem Deutsch Abi

dig­gah kein bock abi zu ver­kacken aber häng die gan­ze zeit auf twitter
@zer0din0_

Isa­bel Cade­mar­to­ri von der SPD wünscht kopp­lungs­arm viel Erfolg: Die Abitur­prü­fun­gen bzw. Abi-Prü­fun­gen bzw. „Abi Prü­fun­gen“ (Isa­bel Cade­mar­to­ri) begin­nen. Für das „Deutsch Abi“, schreibt eine „joli­na“, habe kei­ner gelernt, ein gutes Ergeb­nis spre­che aber dafür, dass die Teil­neh­mer „krank schlau“ seien.

Auch sonst sind Bin­de­stri­che der jun­gen Gene­ra­ti­on (#Letz­te­Ge­ne­ra­ti­on) ein Geg­ner: „Stan­dart­si­che­rung NRW Sei­te über­la­stet 1 Tag vor der Deutsch Prü­fung Klas­si­ker“, befand „Nico2k3_st“, anschei­nend ein nord­rhein-west­fä­li­scher Schü­ler, und brach­te in die­sem Tweet nicht nur eine Kri­tik an der Digi­ta­li­sie­rung in West­deutsch­land unter, son­dern befass­te sich auch mit der Art und Wei­se, wie die „NRW Sei­te“ so steht. Sei­ne „Deutsch Prü­fung“ möge gelun­gen sein! Der Sach­text in Nord­rhein-West­fa­len, lese ich aus Wup­per­tal, war indes zumin­dest „mega“.

Anschei­nend bestand man­cher­orts die Abitur­prü­fung im Fach Deutsch dar­in, „ein­fach 5 Stun­den übers gen­dern“ zu schrei­ben. So gese­hen ist es immer­hin schön. dass es noch falsch „Deutsch Abi“ und nicht falsch „Deutsch*Abi“ heißt. „Gefor­dert“ vom „deutsch abi“ fühl­te sich zwar ein „kri­sti­an“, wäh­rend ein „ADRIAN“ von ihm „von hin­ten genom­men“ wur­de, aber, VALLAH, Ent­war­nung dies­be­züg­lich gibt „Jan­ek⁰²“: „Deutsch Abi hat sich ein­fach wie ne nor­ma­le Klau­sur ange­fühlt. Chil­lig“. Mei­ne armen Nerven.

Für den Satz „Ich hat­te Deutsch Abi 15 Punk­te“ hät­te ich dir 13 Punk­te abgezogen 🤨
@Propofolium

KaufbefehleMusikkritik
Kurz­kri­tik: Big’n – Disci­pli­ne Through Sound

Big'N - Discipline Through SoundLan­ge nichts mehr über Musik geschrieben.

1995 oder 1996, die Zahl vari­iert, ver­öf­fent­lich­te die Chi­ca­go­er Noi­se-Rock-Band Big’n ihr zwei­tes Stu­dio­al­bum „Disci­pli­ne Through Sound“ (Amazon.de, Band­camp). Ange­nehm bescheu­ert ist, dass es nach 26 oder 27 Jah­ren unter dem Namen „DTS 25“ neu auf­ge­legt wird, anläss­lich des­sen auch ein paar wei­te­re Stücke ange­fügt wur­den. Sonst könn­te ja noch jemand sagen: Ach nein, das Album habe ich ja schon. Da muss ich ja nicht noch mal jeman­den bezahlen.

Inso­fern befas­se ich mich heu­te mit dem ursprüng­li­chen Album „Disci­pli­ne Through Sound“. Eines der musi­ka­li­schen Vor­bil­der des Sän­gers Wil­liam Akins sei Tom Waits, teil­te Erste­rer in einem Gespräch mit. Das glau­be ich gern.

„Disci­pli­ne Through Sound“ ist ein lär­men­des Album, aber das ist als Aner­ken­nung gemeint. Vom selt­sa­men Mit­tel­teil des Acht­zehn­mi­nü­ters „White Rus­si­an“ abge­se­hen stellt das Album eine Anti­the­se zu ent­span­nen­der Loun­ge­mu­sik dar. Hier:

Big’N – 06 – Dying Breed

Gefällt. Voll in die Fres­se. So hat­te zumin­dest die Nach­richt über die Neu­auf­la­ge für mich etwas Gutes. Fei­ne Band, nehm‘ ich.

NerdkramsNetzfundstücke
Mast­o­don im Weltknall

Mein vori­ger Bei­trag zu die­sem The­ma war viel­leicht etwas zu knapp gehal­ten, dar­um ver­su­che ich noch mal ein wenig aus­führ­li­cher mei­ne Sicht darzulegen.

Die Rekla­me­wel­le reißt näm­lich noch immer nicht ab: Man sei, erfah­re ich täg­lich gegen mei­nen Wil­len auf Twit­ter, jetzt auch (sel­ten: nur noch) bei Mast­o­don, weil Mast­o­don nicht von einem rei­chen Typen geführt wer­de. Sol­cher­lei schrei­ben sie in ihre Smart­phones hin­ein, deren Kauf rei­che Typen noch rei­cher mach­te. War­um es erstre­bens­wert sei, sein vir­tu­el­les Dasein von Ein­zel­per­so­nen abhän­gig zu machen, die aus Lan­ge­wei­le und ohne Bestands­ga­ran­tie pri­va­te Ser­ver betrei­ben, auf denen sie ohne jede demo­kra­ti­sche Mit­be­stim­mungs­mög­lich­keit jeder­zeit die Regeln ändern und gan­ze Ser­ver mit­samt ihren Nut­zern von der Teil­nah­me aus­schlie­ßen kön­nen (und das oft auch tun), schrei­ben sie hin­ge­gen nicht.

Und wie groß­her­zig sie sich geben! Min­de­stens ein Mast­odont bie­tet gar an, auf Zuruf Neu­ma­st­odon­ten zu fol­gen; das scheint inso­fern eine Ehre zu sein, aber ich ken­ne die Per­son mei­nes Wis­sens nicht einmal.

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In den NachrichtenNerdkrams
Kurz ange­merkt zu Twit­ters Übernahme

Elon Musk habe, wird berich­tet, sich nun mit Twit­ter dar­auf geei­nigt, anstel­le der bis­he­ri­gen Anteils­eig­ner, mit denen Twit­ter­nut­zer mehr­heit­lich kei­ne Pro­ble­me hat­ten (dar­un­ter ein sau­di-ara­bi­scher Mil­li­ar­där), den Laden ein­fach kom­plett zu über­neh­men und da mal ein wenig feucht durch­zu­wi­schen, was die Com­mu­ni­ty mehr­heit­lich erschreckt, denn vom NetzDG hält Elon Musk dem Ver­neh­men nach nicht viel, wes­halb die gro­ße Angst umgeht, unter dem neu­en Besit­zer dürf­te Donald Trump (oh Schreck!), des­sen Twit­ter­kon­to aus Geschmacks­grün­den zwangs­ge­schlos­sen wor­den war, dort­hin zurück­keh­ren, wes­halb wie unge­fähr jedes Jahr ein gro­ßer Exodus – ich beschrieb einen sol­chen bereits 2014 – beginnt, also ganz Twit­ter für zwei bis drei Wochen zur jewei­li­gen Trend­al­ter­na­ti­ve (der­zeit: Mast­o­don) wech­selt, nur um dann fest­zu­stel­len, dass es auf Twit­ter doch gar nicht so schlimm war, weil da wenig­stens was los ist; und mich über­rascht eigent­lich nur noch, dass es dar­über noch kein Musi­cal gibt.


Nach­trag:

Mast­o­don sieht aus mei­ner Sicht wie ein geschei­ter­tes Expe­ri­ment aus. Die wer­den sich da jetzt alle gegen­sei­tig bekämp­fen, noch kras­ser als bis­her eh schon.

PolitikIn den NachrichtenMontagsmusik
Rotor – Druck­ver­band (live) // Bei­schlaf mit Autos

Hier ist's sicher.Es ist Mon­tag. In Frank­furt kann man sich jetzt mit sei­nem Auto ein Zim­mer neh­men (Archiv­ver­si­on). Wel­che Rea­li­täts­ab­zwei­gung ist das jetzt wieder?

Apro­pos Autos: Karl-Heinz Paqué, ehe­ma­li­ger Finanz­mi­ni­ster Sach­sen-Anhalts, zeigt sich auf der Web­site der par­tei­na­hen Stif­tung der F.D.P. bestä­tigt: „Hot­spot-Maß­nah­men“ sei­en „ohne Wir­kung“, also beson­de­re Ein­schrän­kun­gen der indi­vi­du­el­len Frei­heit in der Pan­de­mie nicht zweck­mä­ßig; das mag rich­tig (und/oder zumin­dest beacht­lich) sein, zumal aus Län­dern mit weni­ger Maß­nah­men auch nicht unbe­dingt von ent­völ­ker­ten Gebie­ten berich­tet wird. Auf Twit­ter quat­schen sie indes schon wie­der aus den ent­maß­ge­nom­me­nen Lan­des­tei­len, die #Mas­ke­bleib­tauf, als hät­te man irgend­je­man­dem das Mas­ken­tra­gen ver­bo­ten. Das ist aller­dings, so wit­zig ich das auch fän­de, kein Wett­be­werb. Macht’s doch!

Braucht man die NATO noch? Ich bin ja dage­gen, ande­re neh­men sie als Ver­hand­lungs­mas­se: „Fried­rich Merz hat damit gedroht, dem geplan­ten Son­der­ver­mö­gen von 100 Mil­li­ar­den Euro für die Bun­des­wehr nicht zuzu­stim­men“ („FAZ.net“), jetzt droht die Oppo­si­ti­on schon mit Oppo­si­ti­on! Auch der Bahn droht Übles: Das „Neun-Euro-Ticket“ dro­he die Deut­sche Bahn zu über­la­sten (Archiv­ver­si­on), erzählt die Deut­sche Bahn. Ich kann mir als lang­jäh­ri­ger Bahn­kun­de durch­aus leb­haft den Schrecken der dor­ti­gen Ange­stell­ten vor­stel­len, wenn sie dar­an den­ken, even­tu­ell noch mehr Kun­den zu bekom­men. Die wol­len dann immer irgend­wo hin­ge­fah­ren wer­den. Schrecklich.

Auch schreck­lich: Das Euro­päi­sche Par­la­ment hält auch wei­ter­hin nicht viel von digi­ta­len Grund­rech­ten. Kei­nes­falls schreck­lich hin­ge­gen: Musik.

Rotor – Druck­ver­band | LIVE Fest­saal Kreuzberg

Guten Mor­gen.

Sonstiges
Die Göt­ter hel­fen nur vor Gericht.

Als zumin­dest inter­es­sant erach­te ich es, dass § 64 Abs. 3 StPO es einem Zeu­gen vor Gericht frei­stellt, wel­che über­na­tür­li­chen Mäch­te ihm zur Sei­te ste­hen sol­len, Art. 64 Abs. 2 GG und Art. 56 GG von Bun­des­mi­ni­stern, ‑prä­si­den­ten und ‑kanz­lern aber ver­lan­gen, ent­we­der gar kei­nen Gott oder aus­schließ­lich JHWH („Gott“) zum Bei­stand zu rufen. Eine Bun­des­re­gie­rung, deren Kanz­ler sich auf Apophis, Nep­tun oder Aphro­di­te beruft, wäre aber mal wirk­lich witzig.

PolitikIn den Nachrichten
Auto­no­me Instagramaccounts

Autos, die ganz allein Men­schen tot­fah­ren, waren gestern, heu­te sind Insta­gra­m­ac­counts, die ganz allein Insta­gram­din­ge tun.

So berich­tet etwa die „WAZ“ (will nicht ver­linkt wer­den, LSR):

Sarah Phil­ipp (SPD) bestä­tigt, dass ihr Insta­gram-Pro­fil für den Ver­such genutzt wur­de, die Toch­ter von Ex-Mini­ste­rin Hei­nen-Esser auszuspähen.

Es ging, grob zusam­men­ge­fasst, dar­um, dass irgend­je­mand, der sich auf Insta­gram „Sarah Phil­ipp“, „Land­tags­ab­ge­ord­ne­te für Duis­burg“, nennt, offen­sicht­lich ver­sucht hat, nicht öffent­lich sicht­ba­re Strand­bil­der einer min­der­jäh­ri­gen Poli­ti­ke­rin­nen­toch­ter abzu­grei­fen.

Das Insta­g­ram­pro­fil von Sarah Phil­ipp ziert ein Haken­sym­bol, das zei­gen soll, dass der Betrei­ber die­ses Accounts – „Sarah Phil­ipp“, „Land­tags­ab­ge­ord­ne­te für Duis­burg“ – zwei­fels­oh­ne die Per­son ist, die er zu sein vor­gibt (hier: Sarah Phil­ipp, Land­tags­ab­ge­ord­ne­te für Duis­burg). Es ist inso­fern nicht nur nir­gend­wo ersicht­lich, son­dern sogar eher unglaub­wür­dig, dass Sarah Phil­ipp, Land­tags­ab­ge­ord­ne­te für Duis­burg, nicht die­je­ni­ge Per­son ist, die über die Vor­gän­ge ihres Insta­gram­kon­tos Bescheid weiß.

Gleich­wohl teilt sie mit:

Ich bedau­re den Vor­gang sehr und hal­te das Ver­hal­ten für nicht akzep­ta­bel. Das habe ich Frau Hei­nen-Esser auch so mit­ge­teilt und dafür bei ihr um Ent­schul­di­gung gebeten.

War­um genau hiel­ten es so vie­le Wäh­ler eigent­lich für eine vor­treff­li­che Idee, einer Par­tei, die nicht mal ihre eige­nen sozia­len Kanä­le im Auge behal­ten kann, die aber gleich­zei­tig Staats­tro­ja­ner und Klar­na­men­pflicht (obwohl ihre Par­tei­zen­tra­le Wil­ly-Brandt-Haus und nicht Her­bert-Frahm-Haus heißt) befür­wor­tet, netz­po­li­ti­sche Ver­ant­wor­tung anzudienen?

KaufbefehleMusikkritik
Kür­zest­kri­tik: Zone Six – Koz­mik Koon

Zone Six - Kozmik KoonLan­ge nichts mehr über Musik geschrieben.

Auf „Koz­mik Koon“, dem noch aktu­el­len 2019er Stu­dio­al­bum von Zone Six (Band­camp, Ama­zon), wird fast eine Drei­vier­tel­stun­de lang fein­ste Trip­mu­sik zele­briert, musi­ka­lisch gemalt wer­den Aus­flü­ge von Welt­raum­rei­sen („Koz­mik Koon“) bis hin zu Wald­spa­zier­gän­gen im Früh­som­mer („Still“). Ich bin ange­tan und rei­se mit.

ZONE SIX – koz­mik koon, stu­dio, 2019

Hui.

Netzfundstücke
Medi­en­kri­tik in Kür­ze: Die Ver­kehrs­wen­de nimmt den Autos die Geh­we­ge weg!!1!

Auf „ala­my“, also in einer gro­ßen Daten­bank für Agen­tur­fo­tos, gibt es eine prall gefüll­te Kate­go­rie vol­ler Indi­vi­du­al­ver­kehr, der auf Geh­we­gen her­um­steht. Ich möch­te nicht aus­schlie­ßen, dass die­se Beob­ach­tung etwas mit die­sem merk­wür­di­gen Satz von „SPIEGEL ONLINE“ zu tun hat:

Lasten­rä­der boo­men – und neh­men in Städ­ten recht viel Platz weg.

Böse Lasten­rä­der.

NetzfundstückeMontagsmusik
Soft Grid – Corol­la // DuckDuckGone

Hi, na?Es ist (recht­lich gese­hen) Mon­tag. End­lich mal eine frie­dens­po­li­ti­sche For­de­rung, die dis­kus­si­ons­wür­dig ist: Poli­ti­ker an die Front! „Why do we always send the poor?“ (System of a Down, ähn­li­cher Kontext).

Ein Blick in die Tech­nik: Die als Web­brow­ser getarn­te Wer­be­platt­form Goog­le Chro­me hat jetzt einen eige­nen Comic bekom­men, der erklärt, war­um man sie lie­ber nicht nut­zen soll­te. Die deut­sche Über­set­zung des Comics hat Stern­chen mit­ten im Wort, aber die eng­li­sche Ver­si­on ist ja auch erfri­schend gut zu lesen. Das kann man von tech­ni­schen Aus­füh­run­gen die­ser Tage lei­der nicht immer behaupten.

Hier, gran­di­os komi­sche Fel­sen­kunst aus Austra­li­en zum Aus­gleich: Zwei tan­zen­de Frau­en beim Menstruieren.

Felsenkunst

Angeb­lich steht das Bild unter einer Crea­ti­ve-Com­mons-Lizenz, aber das glau­be ich nicht. Das Motiv ist ja doch schon ein biss­chen älter als die CC-Lizen­zen. Zuge­ge­ben: Die Wahr­schein­lich­keit, dass sich die Urhe­ber über die­se Aneig­nung beschwe­ren, ist gering.

Statt­des­sen beschwe­ren sich Lin­ke über Lin­ke: „Que­er­po­li­tik“ sei „frau­en­feind­lich“, da kann man sich ja eigent­lich auch bloß mit einem Bier an den Rand set­zen und zugucken. Die­se Art von Zwist ist wit­zi­ger als Fuß­ball und geht einem nicht so sehr auf den Sack; schon, weil die Teil­neh­mer einen nicht in der Stra­ßen­bahn voll­grö­len. Ich hof­fe, das bleibt so. Fan­schals von sozio­lo­gi­schen „Mann­schaf­ten“, die sau­fend que­er­theo­re­ti­sche Hym­nen brül­len, hät­ten im Super­markt gera­de noch gefehlt.

Noch vor einer Wei­le emp­fahl ich gern die Such­ma­schi­ne Duck­Duck­Go, die – als „Such­ma­schi­ne für Hacker“ bekannt gewor­den – eine akzep­ta­ble Ergeb­nis­qua­li­tät mit eini­gen sehr nütz­li­chen Zusatz­funk­tio­nen ver­band. Bes­ser wird sie aber nicht; (am ver­gan­ge­nen Sonn­abend war übri­gens Welt­tag des Semi­ko­lons) neu­er­dings, behaup­tet „hei­se online“ ent­ge­gen der Dar­stel­lung des Duck­Duck­Go-Grün­ders, wür­den dort neben all­zu rus­si­schen auch raub­mord­ent­füh­rungs­freund­li­che Web­sites wie The Pira­te Bay zen­siert. Das scheint nicht zu stim­men, aber selbst, wenn’s so wäre: unser­eins hat nicht nur einen Plat­ten­spie­ler, son­dern auch so sei­ne Quel­len für, ähem, aus­gie­bi­ge Hörproben.

So eine Rei­se durch den Hör­pro­ben­sta­pel bringt den der­art reich aus­ge­stat­te­ten Kon­su­men­ten gele­gent­lich und bekann­ter­ma­ßen zu sehr far­ben­fro­hen Land­schaf­ten. Bei Soft Grid muss­te ich lan­ge über­le­gen, mit wel­chem Stück vom Album „Corol­la“ ich die Woche ein­läu­te. Es ist das Titel­stück geworden.

Soft Grid – Corol­la (Offi­ci­al Video)

Guten Mor­gen.