Sonstiges
Medi­en­kri­tik in Kür­ze: Script­ed Sex Rea­li­ty mit der „JOLIE“

In der aktu­el­len Aus­ga­be der längst zu mei­ner iro­ni­schen Lieb­lings­zeit­schrift avan­cier­ten „JOLIE“ – „April 2022“ – wur­de neben ein paar Vor­schlä­gen, wie man mit „Mond­ri­tua­len“ zu „mehr Ener­gie“ kom­men könn­te (Mond­stein, flieg!), auch eine Anlei­tung für „Dir­ty Talk“ ver­öf­fent­licht. Bereits an sech­ster Stel­le wird der Fort­ge­schrit­te­nen­kurs absolviert:

Schreib dir ein Skript

(…) Beim Dir­ty Talk kann es hel­fen, dir im Vor­hin­ein zu über­le­gen, was du dei­nem Part­ner bei der näch­sten Begeg­nung mit­ge­ben willst.

Nur ein unro­man­ti­scher Zyni­ker wie ich hät­te jetzt den Haus­müll und nicht etwa „eine Hand­lungs­an­wei­sung (‚Ich will, dass du dei­nen Mit­tel­fin­ger auf mei­ne Kli­to­ris legst!‘)“, ebd., als Teil der Über­le­gun­gen parat, oder?

In den NachrichtenMir wird geschlechtWirtschaft
Iro­nisch femi­ni­sti­sche Außenpolitik.

„Die Bun­des­re­gie­rung“ hat vie­le Plä­ne, „bekennt sich“ aber auch „erst­mals zu einer femi­ni­sti­schen Außen­po­li­tik“ („DW“, 7. März 2022) und das sieht dann unge­fähr so aus:

Ein Grü­nen­po­li­ti­ker han­delt mit Katar einen Erd­gas­deal aus. Aber Robert Habeck bleibt kaum eine Wahl.

Man wol­le näm­lich, so heißt’s, in rele­van­ten Din­gen wie der Ener­gie­ver­sor­gung nicht mehr von ein­zel­nen Staa­ten abhän­gig sein; wes­halb man neben der Brüll­ball-Welt­mei­ster­schaft ab Novem­ber die­ses Jah­res künf­tig auch das Strom­geld nach Katar trägt, wo man auch mal aus­ge­peitscht wer­den darf, wenn man west­üb­li­che Din­ge treibt.

„Toxi­sche Männ­lich­keit und patri­ar­cha­le Struk­tu­ren sind die Schlüs­sel­wör­ter, um zu ver­ste­hen, wor­um es bei femi­ni­sti­scher Außen­po­li­tik geht“ (Bir­git Rad­datz, ARD-Stu­dio Brüs­sel, vor kaum mehr als einer Woche [Archiv­ver­si­on]), näm­lich: um’s Geld.


Was unter­schei­det eigent­lich Juli­an Assan­ge von Mari­na Owsjannikowa?

In den NachrichtenMontagsmusik
tau­mel – Lost in Space // Kei­ne SS-Frau für Berlin

Erst mal einen ApfelEs ist Mon­tag. Gedan­ke zur Ukrai­ne: Der letz­te bekann­te­re War­lord, den der Westen bewaff­net hat, damit er dem Rus­sen mal sei­ne Gren­zen auf­zeigt, wur­de 2011 von US-ame­ri­ka­ni­schen Sol­da­ten in Paki­stan umge­bracht. Bestimmt wird es dies­mal ganz anders laufen.

Die „jüng­ste Abge­ord­ne­te“ im Bun­des­tag, was anschei­nend ein Kri­te­ri­um für irgend­was sein soll, hat ihre erste Rede gehal­ten und die stimm­te gar nicht. Ihre Par­tei­kol­le­gin Kat­rin Göring-Eckardt ist der­weil empört, dass die Bun­des­re­gie­rung, der auch ihre Par­tei ange­hört, etwas beschlos­sen hat, für das sie selbst gestimmt hat. Es ist ein Lai­en­thea­ter; und dann nicht mal ein beson­ders gutes.

In Ber­lin heißt ein zuvor nach einem deut­schen Mon­ar­chen benann­ter Platz künf­tig statt­des­sen so wie ein Wehr­machts­of­fi­zier. Die SPD war dage­gen, weil er kei­ne Frau war. Herrje.

Musik.

tau­mel.. lost in space

Guten Mor­gen.

Mir wird geschlecht
Kurz gefragt zum Gen­der Pay Gap

Wenn es die berei­nig­te „Gehalts­lücke“ von unge­fähr sechs Pro­zent zwi­schen Mann und Frau, die – so will es das Nar­ra­tiv – nicht auf der Qua­li­tät der Arbeit, son­dern allein auf dem Geschlecht fußt, wirk­lich gäbe, war­um stel­len Fir­men dann nicht aus­schließ­lich Frau­en ein, um für die glei­che Arbeit weni­ger Geld aus­ge­ben zu müssen?

In den NachrichtenNerdkrams
Tore zum Mist­mach­web (9, Nach­trag): Die Hoff­nung auf den Bruch.

Oh nein…

Brä­che das TCF von einem Tag auf den ande­ren weg, ohne dass ein lega­ler Nach­fol­ger bereit­steht, wür­den poten­zi­ell vie­le Wer­be­plät­ze auf deut­schen Web­sites leer blei­ben. Ein grund­le­gen­der Umbau des Wer­be­ge­schäfts wäre not­wen­dig, und es ist unklar, ob die Umsät­ze aus dem Geschäft mit der per­so­na­li­sier­ten Wer­bung wie­der erreicht wer­den könnten.

…, nicht die Werbeplätze!!11!

(Das Plopp­ge­räusch gera­de? Das war mein Cham­pa­gner. Dabei mag ich Cham­pa­gner nicht mal.)

NetzfundstückeIn den NachrichtenMir wird geschlecht
Män­ner ster­ben, Frau­en am mei­sten betroffen

In der Ukrai­ne dür­fen wehr­pflich­ti­ge erwach­se­ne Män­ner das Land nicht ver­las­sen, denn ihr Land ver­pflich­tet sie dazu, am Krieg teil­zu­neh­men; oder, wie Anna­le­na Baer­bock bekloppter­wei­se schwa­feln zu müs­sen glaubte:

Schät­zungs­wei­se 80.000 Frau­en wer­den in den kom­men­den Mona­ten in der Ukrai­ne ent­bin­den und vie­le von ihnen wer­den kein schüt­zen­des Obdach und kei­nen Zugang zu ange­mes­se­ner Pfle­ge haben. (…) Dies zeigt in aller Deut­lich­keit, dass Kri­sen und Kon­flik­te kei­nes­wegs „geschlech­terblind“ zuschla­gen. Sie betref­fen Frau­en überproportional.

Kann ich die­ses Patri­ar­chat, in dem Män­ner nicht dazu ver­pflich­tet sind, sich abknal­len zu las­sen, noch mal sehen?


Mode­trend des Jah­res: Les­bi­sche Klamotten.

ComputerIn den Nachrichten
Mir kei­ne Mil­li­on Euro zu schen­ken hilft nur dem Russen!

Jahr­zehn­te­lang haben EDV-Fach­leu­te jen­seits irgend­wel­cher Behör­den und Quatsch­me­di­en auf die Gefah­ren von „Viren­scan­nern“, also Soft­ware, die mit vol­len System­rech­ten läuft und immer mal wie­der durch Schwach­stel­len und Fehl­funk­tio­nen auf­fällt, gewarnt; ver­ge­bens, denn noch immer wer­den „Viren­scan­ner“ als Not­wen­dig­keit empfunden.

Zum Glück ist Krieg:

Anti­vi­ren­soft­ware, ein­schließ­lich der damit ver­bun­de­nen echt­zeit­fä­hi­gen Cloud­dien­ste, ver­fügt über weit­rei­chen­de System­be­rech­ti­gun­gen und muss system­be­dingt (zumin­dest für Aktua­li­sie­run­gen) eine dau­er­haf­te, ver­schlüs­sel­te und nicht prüf­ba­re Ver­bin­dung zu Ser­vern des Her­stel­lers unter­hal­ten. Daher ist Ver­trau­en in die Zuver­läs­sig­keit und den Eigen­schutz eines Her­stel­lers sowie sei­ner authen­ti­schen Hand­lungs­fä­hig­keit ent­schei­dend für den siche­ren Ein­satz sol­cher Syste­me. Wenn Zwei­fel an der Zuver­läs­sig­keit des Her­stel­lers bestehen, birgt Viren­schutz­soft­ware ein beson­de­res Risi­ko für eine zu schüt­zen­de IT-Infrastruktur.

Das BSI impli­ziert, das sei nur bei rus­si­schen Pro­duk­ten ein Pro­blem, erläu­tert die­se Impli­ka­ti­on aber nicht. Es scheint zu genü­gen, vor „dem Rus­sen!“ zu warnen.

Nun, in die­sem Fall: Dass Bahn­fah­ren teu­rer ist als Flie­gen, nützt vor allem Wla­di­mir Putin, und dass ich die Bun­des­wehr bezah­len muss, ist ganz klar ein pro­rus­si­sches Manöver!

(Klappt es?)


Obacht, Alarm, bimm­bimm­bimm auch im Netz: Ab Ende die­ses Monats schreibt die defek­te­ste EU aller Zei­ten mög­li­cher­wei­se vor, dass mei­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on total­über­wacht wer­den muss. Selbst­re­dend dient das nur dem Schutz „der Kin­der“, deren Nach­rich­ten ande­rer­seits eben­so durch­leuch­tet wer­den dür­fen wie die von Anwäl­ten, Jour­na­li­sten und son­sti­gen Mit­men­schen, die das Pech haben, in der EU woh­nen zu müs­sen. Immer­hin ist also für Gleich­be­rech­ti­gung gesorgt.

Wo bleibt eigent­lich die Revolution?

MontagsmusikPolitikIn den Nachrichten
Esben and the Witch – No Dog // Benzinliberale

Naja, erst mal ein Schläfchen.Es ist Mon­tag. Schü­ler in Ham­burg dür­fen künf­tig wie­der gemein­sam musi­zie­ren, sind aber gehal­ten, das in die­sel­be Rich­tung (Archiv­ver­si­on) zu tun. Jeman­dem den Marsch zu bla­sen und die Flö­ten­tö­ne bei­zu­brin­gen bleibt somit unter­sagt. Aber in wel­che Rich­tung zeigt eigent­lich eine Pauke?

Mit­tel­al­ter­dar­stel­ler bekla­gen sich auf Twit­ter dar­über, dass typisch mit­tel­al­ter­li­che Trans­port­mit­tel wie zum Bei­spiel Die­sel­trans­por­ter momen­tan etwas teu­rer zu betrei­ben sind. Als wär’s noch nicht fürch­ter­lich genug, dass mei­ne Steu­ern künf­tig noch mehr bewaff­ne­te Neo­na­zis („Bun­des­wehr“) durch­füt­tern müs­sen, kei­nes­wegs aber mein eige­nes Leben irgend­wie ver­bes­sert wird, löst Chri­sti­an Lind­ner wenig­stens die­ses „Pro­blem“ und möch­te „staat­lich“ (also steu­er­fi­nan­ziert) Auto­fah­rer ent­la­sten. Unter­des­sen wird Bahn­fah­ren immer teu­rer und Rad­fah­ren ist oft schlicht nicht prak­ti­ka­bel. Ist das die­se Ver­kehrs­wen­de, von der alle reden?

Die fürch­ter­li­che EU wür­de gern zwar fest ver­bau­te Akkus ver­bie­ten („Golem“ bekommt auch wei­ter­hin kei­ne Direkt­links von mir), ande­rer­seits aber auch das Euro­päi­sche Par­la­ment von die­sen lästi­gen Kleinst­par­tei­en befrei­en. Das kann ich zwar zum Teil ver­ste­hen, fin­de es aus Wäh­ler­sicht aber trotz­dem etwas bedenk­lich. Ich wünsch­te, die ange­droh­te Revo­lu­ti­on wür­de sich ein wenig beei­len. Aller­dings, „mit die­se Pach­tei kommt se nich“ (Tuchol­sky), die Gie­ße­ner DKP macht nicht mehr mit:

Zu den Grün­den für die beab­sich­tig­te Tren­nung gehö­re unter ande­rem das unzu­ver­läs­si­ge Abstim­mungs­ver­hal­ten der Kom­mu­ni­stin, heißt es in der schrift­li­chen Erklärung.

Das ist eine sehr fre­che Kom­mu­ni­stin, die sich der Par­tei­rai­son wider­setzt. Frü­her hätt’s das nicht gege­ben. Das lenkt ja auch nur vom wesent­li­chen Pro­blem ab: „Lin­ke“, erbrach sich Jeja Klein ins „ND“ (ehe­mals „Neu­es Deutsch­land“) hin­ein, müss­ten sich mit dem Mili­tär befas­sen, statt es schlicht abzu­leh­nen. Ich fin­de ja, Ableh­nung ist Befas­sung genug.

Viel lie­ber befas­se ich mich mit: Musik.

Esben and the Witch – No Dog

Guten Mor­gen.

MusikkritikKaufbefehle
Kurz­kri­tik: Bell Witch – Mir­ror Reaper

Bell Witch - Mirror ReaperLan­ge nichts mehr über Musik geschrieben.

In uner­war­te­tem Kon­text emp­fahl man mir als Begleit­mu­sik zum Whis­ky­kon­sum Musik von Bell Witch. Bell Witch ist ein Duo aus Seat­tle, das 2017 mit „Mir­ror Rea­per“ (Amazon.de, Band­camp, TIDAL) ein Album mit der, wie ich fin­de, opti­ma­len Anzahl an Stücken her­aus­ge­bracht hat: Das Titel­stück, „Mir­ror Rea­per“, ist 83 Minu­ten und 15 Sekun­den lang und mehr gibt’s nicht.

Die eige­ne Musik beschrei­ben die Musi­ker als Doom Metal. Mei­net­we­gen. Sol­len sie. Der von Anfang an domi­nan­te Bass spricht in Ver­bin­dung mit der Behä­big­keit des Auf­baus zumin­dest für die­se Behaup­tung. Angeb­lich han­delt es sich um ein Kon­zept­stück („Kon­zept­al­bum“), das sei­ne eige­ne Spie­ge­lung dar­stellt, was für die Dicho­to­mie von Leben und Tod ste­hen soll oder so. Ver­ste­he ich nicht, aber das macht nichts. Ab etwa sie­ben Minu­ten set­zen tiefst into­nier­te lyrics ein, die ich auch nicht ver­ste­he. Mich begei­stert ja vie­les manchmal.

Dass die bei­den Her­ren schon auf­grund der Lauf­zeit jede Men­ge Zeit zum Auf­bau einer inti­men Stim­mung las­sen kön­nen und das auch tun, trägt zur emo­tio­na­len Kart­ha­sis bei. Ich bin beeindruckt.

Dazu passt ein trocke­ner Rot­wein – oder eben ein guter Sin­gle Malt.

In den Nachrichten
Hoff­nung Dexit (11): Eine Zen­sur fin­det statt.

Haha, die­se Bri­ten. Haha­ha. Die wis­sen ja gar nicht, was ihnen entgeht:

Euro­pas Bestre­ben, den Zugang zu rus­si­schen Staats­me­di­en zu sper­ren, erstreckt sich auf Such­ma­schi­nen und Social-Media-Posts, nicht nur auf deren Fern­seh­ka­nä­le und Online-Video-Feeds, wie aus einer Kopie einer E‑Mail der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on hervorgeht.

(„Über­set­zung“ teil­wei­se von mir, teil­wei­se nicht.)

Die Gleich­set­zung von „Euro­pa“ und „EU“ mal außer Acht gelas­sen (das geht in der Poli­tik ja lei­der vie­len so): Zu den Ersten, die die­se Anord­nung mit gro­ßem Twit­ter­ge­tö­se umge­setzt haben, gehört Duck­Duck­Go, das sich irgend­wann mal dadurch her­vor­tat, dass es Such­ergeb­nis­se nicht fil­ter­te, vor­sor­tier­te oder son­sti­gen Unsinn damit anstellte.

Man kann von Staats­me­di­en hal­ten, was man will (im Ernst­fall unter­schei­det sie oft nur wenig von „BILD“ und „BUNTE“), und es sicher­lich auch für begrü­ßens­wert hal­ten, wenn man auf nicht ideo­lo­gisch gefärb­te Pres­se Wert legt; aber war­um fängt man dann eigent­lich aus­ge­rech­net im Krieg mit den Medi­en eines der Kriegs­be­tei­lig­ten und nicht schon vor­her mit der „BILD“ und der „BUN­TEn“ an?

Es ist nicht alles schlecht in Großbritannien.

NerdkramsIn den Nachrichten
Boo­mer sind wenig­stens noch online.

In den sozia­len Medi­en rei­chen die Kla­gen bis hin zur Fest­stel­lung, das Leben habe kei­nen Sinn mehr: Spo­ti­fy, ein fürch­ter­lich unge­eig­ne­ter Ersatz für die eige­ne Plat­ten­samm­lung, und Dis­cord, ein zen­tra­li­sier­ter und dar­um untaug­li­cher Ver­such, dem IRC einen zeit­ge­nös­si­schen Kon­kur­ren­ten zur Sei­te zu stel­len, sind nicht erreichbar.

Man beschimpf­te mich in einem sozia­len Medi­um als „Boo­mer“, als ich dar­auf hin­wies, dass es mög­li­cher­wei­se gar kei­ne so bezau­bern­de Idee ist, zen­tra­li­sier­te Fremd­dien­ste ver­teil­ten Ange­bo­ten (IRC) und Eigen­be­sitz (Schall­plat­ten) vor­zu­zie­hen, aber ich sag’s mal so: „Boo­mer“ sind gera­de wenig­stens noch online.

MontagsmusikIn den Nachrichten
Oh Hiro­shi­ma – Huma­ne // Putin ein­fach wegtitten.

Brumm?Es ist Mon­tag. Bud­dha bei die Fische: In Deutsch­land heißt man gefäl­ligst nicht Sve­ta. Adolf geht aber noch.

„ZEIT ONLINE“ sülzt in einem „Slow­blog“ – das wird also schon bald nicht mehr pro­mi­nent in der Über­schrift ste­hen – von Ukrai­ne­rin­nen, deren Medi­ka­men­te „nur noch für zwei Wochen“ rei­chen. Dass in Russ­land eben­so kriegs­un­be­tei­lig­te Pfle­ge­be­dürf­ti­ge auf­grund irgend­wel­cher „Sank­tio­nen“ zurück­ge­las­sen wer­den müs­sen, steht frei­lich nicht im Arti­kel – der Rus­se ist eben end­lich wie­der nichts mehr wert. Wie frü­her. Ande­rer­seits habe ich letz­ten Frei­tag in einer deut­schen Groß­stadt spa­ßes­hal­ber so getan, als wäre ich Rus­se, und wur­de stan­te pede des Ona­nie­rens bezich­tigt („Wich­ser!“). Ich könn­te mir Schlim­me­res vorstellen.

In Frank­reich zie­hen sie sich schon wie­der aus und brül­len mit schlim­men Stim­men all­zu Schlich­tes, um es dem Rus­sen mal so rich­tig zu zei­gen. Zit­tert Putin schon? Anna­le­na Baer­bock geht das Pro­blem prag­ma­tisch an und ver­bün­det Deutsch­land mit den Grau­en Wöl­fen. Ich fin­de, man könn­te die Grü­nen bei­zei­ten mal ent­na­zi­fi­zie­ren. Muss ja nicht gleich mit der rus­si­schen Armee sein. Der­weil geht dem­nächst das däm­li­che sehr kom­for­ta­ble „Home Office“, das oft keins ist, weil die recht­li­chen Rege­lun­gen für tat­säch­li­che Heim­ar­beit strik­ter sind als das Urhe­ber­rechts­ver­ständ­nis der skru­pel­lo­sen Walt Dis­ney Com­pa­ny und „mit’m Mac­Book im Hip­ster­ca­fé sit­zen“ eben kein „Home Office“, son­dern mobi­les Arbei­ten ist, für vie­le Ange­stell­te vor­über, weil es noch kei­ne klar defi­nier­te Anschluss­re­ge­lung für nach der Pan­de­mie gibt. Pla­nungs­si­cher­heit wäre lang­wei­lig. (Nost­al­gi­scher Gedan­ke: Der größ­te Auf­re­ger des Neu­jahrs 2020 – neben den bren­nen­den Affen im Westen der Repu­blik – war die Bon­pflicht. Das war schön.)

Apro­pos Adolf, es gibt gute Nach­rich­ten aus Öster­reich: Der dort ansäs­si­ge Ver­ein noyb setzt sei­nen Kampf gegen bescheu­er­te (und irre­füh­ren­de) Coo­kie­ban­ner naht­los fort. Ich bin gewillt, die­ses Enga­ge­ment als lobens­wert anzuerkennen.

Gleich­falls lobens­wert: Musik.

OH HIROSHIMA – Huma­ne (Offi­ci­al Video) | Napalm Records

Guten Mor­gen.