Der „Tagesspiegel“ fragt anlässlich einer Reihe von Videos, in denen Schauspieler satirisch den medialen Umgang mit den als „Maßnahmen“ verbrämten (Impfen ist eine Maßnahme, alles andere ist keine Maßnahme, sondern Überbrückung zur Maßnahme) und bereits angefochtenen Pandemieregelungen aufs Korn nehmen:
Ja, die Kulturbranche leidet seit mehr als einem Jahr, etliche stehen vor dem Ruin, die Hilfen sind unzureichend. Aber diese Aufnahmen zeigen privilegierte, gut verdienende Menschen, viele von ihnen sind etablierte „Tatort“-Darsteller. Ist ihre Teilnahme ein Zeichen von Zivilcourage oder nicht eher von Wohlstandsverwahrlosung?
Was der „Tagesspiegel“ leider nicht dazu schreibt, ist wenigstens ein grob geschätztes Bruttogehalt, ab dem Zivilcourage automatisch in Wohlstandsverwahrlosung umschlägt. Das ist etwas schade, denn auch ich als Vertreter der finanziellen Mittelschicht habe gelegentlich das Ansinnen, mich kritisch über von mir als ungerecht empfundene Entwicklungen zu äußern, habe jetzt aber Angst, dass der „Tagesspiegel“ deshalb über mich schreiben wird, ich solle mich nicht so anstellen, manche verdienen immerhin weniger Geld als ich und halten trotzdem die Fresse.