PolitikIn den Nachrichten
Kurz ange­merkt: Tai­wahn – taiwarum?

Es mag die außen­po­li­ti­sche Sou­ve­rä­ni­tät von Deutsch­land (wel­che?) viel­leicht nicht nen­nens­wert beschä­di­gen, die Repu­blik Chi­na anders als zum Bei­spiel Palä­sti­na nicht anzu­er­ken­nen – das muss man sich unge­fähr so vor­stel­len, dass sich die zustän­di­gen Mini­ste­ri­en die Augen und/oder Ohren zuhal­ten und sagen, der jewei­li­ge Staat sei nicht da, als kön­ne ein Land nach Belie­ben beschlie­ßen, dass ein ande­res Land zu exi­stie­ren auf­hört, weil ein wie­der­um ande­res Land der Ansicht ist, es sei nicht das Recht eines Vol­kes, fre­cher­wei­se nicht den Namen sei­nes Staa­tes zu ändern, nach­dem es sich selbst die­sen Namen ange­eig­net hat -, aber muss Deutsch­land die­ses somit anschei­nend quan­ten­exi­sten­te Land aus­ge­rech­net der­ge­stalt ver­höh­nen, dass es als des­sen Flag­ge die fran­zö­si­sche Kriegs­flag­ge ausgibt?

In den NachrichtenMir wird geschlecht
Pari­täts­ge­setz: Nicht in guter Verfassung.

Apro­pos Zwergparteien:

Wäh­rend selbst die „Frank­fur­ter Rund­schau“ heu­te die fake news kol­por­tier­te, ein Ver­ur­tei­len poli­ti­scher Extre­mis­men ent­spre­che einem Ver­eint­sein „gegen rechts“ (tschüss, CDU!), möch­te ich aus aktu­el­lem Anlass noch­mals anre­gen, ein Ver­fah­ren zu ent­wickeln, um wie­der­holt als ver­fas­sungs­feind­lich auf­tre­ten­de Par­tei­en noch ein­fa­cher ver­bie­ten zu kön­nen: In Thü­rin­gen wur­de das von Rot-Rot-Grün beschlos­se­ne Pari­täts­ge­setz auf Antrag der AfD für nich­tig erklärt.

Aus­ge­rech­net die Prä­si­den­tin des Deut­schen Juri­stin­nen­bun­des e.V. emp­fand es als „bedau­er­lich“, dass ein geset­zes­wid­ri­ges Gesetz „aus­ge­rech­net“ gegen die AfD nicht ver­tei­digt wer­den konn­te, ließ aber die Impli­ka­ti­on offen, dass jeder ande­re Pro­zess­geg­ner bei der Ver­tei­di­gung die­ses geset­zes­wid­ri­gen Geset­zes gern akzep­tiert wor­den wäre.

Zum Glück regiert in Thü­rin­gen jetzt doch wie­der einer von den Lin­ken. Der Rechts­staat wäre sonst ernst­haft in Gefahr.

Piratenpartei
Pira­ten­par­tei: Mit­glieds­staa­ten für alle!

Seit das Ver­ei­nig­te König­reich aus dem Büro­kra­tie­kom­plex der Euro­päi­schen Uni­on aus­ge­tre­ten war, stand in Braun­schweig ein lee­rer Fah­nen­mast zwi­schen den Flag­gen der ver­blei­ben­den EU-Mit­glieds­staa­ten sowie der Euro­päi­schen Uni­on herum.

Ein trau­ri­ger Anblick, befand das Rats­mit­glied der ört­li­chen Pira­ten­par­tei, und nutz­te die Gele­gen­heit zum Hin­be­schlie­ßen einer Ersatzflagge.

Nein, nicht des Jol­ly Rogers: Der Regen­bo­gen­flag­ge.

In den Nachrichten
Kann Jour­na­list Sprache?

„Wer kann Kanz­ler?“ frag­ten, wohl auch inspi­riert von May­brit Ill­ner, deren Laber­schau bereits im Febru­ar „Wer kann Kanz­ler außer Mer­kel?“ beschrif­tet wor­den war, allein im Juli die „Augs­bur­ger All­ge­mei­ne“, „Nordbayern.de“, das ZDF, der „STERN“, die „Stutt­gar­ter Zei­tung“, die „Pforz­hei­mer Zei­tung“ (hihi), der „Stan­dard“, die „WELT“ und „Pris­ma“.

Etwas fokus­sier­ter „arbei­te­ten“ in den letz­ten zwei Wochen die Beschäf­tig­ten bei „Mer­kur“, „Cice­ro“, Ekel-„taz“, „OVB online“, „Frank­fur­ter Rund­schau“, bei der „Mit­tel­baye­ri­schen Zei­tung“, beim SWR und so wei­ter, die gezielt frag­ten: „Kann Söder Kanz­ler?“ Die „BILD“ frag­te gestern gar, ob die­ser Söder Kanz­ler nicht nur kön­ne, son­dern auch müs­se.

Mar­kus Söder selbst wird von „n‑tv“ jeden­falls (falsch) so zitiert, dass Kanz­ler kön­ne, wer Kri­sen mei­ste­re, oder, wie es Fried­rich Merz, der desi­gnier­te Kanz­ler der Her­zen, es im „Deutsch­land­funk“ aus­drück­te: „Kanz­ler kann wer­den, wer Kri­se kann.“

Wie auch immer man das jetzt im Ein­zel­nen betrach­ten will: Scha­de, dass das Lei­stungs­schutz­recht sich nicht um die Spra­che dreht.

In den Nachrichten
Medi­en­kri­tik in Kür­ze: Der Sou­ve­rän polarisiert.

Die Polen haben gewählt, und weil man dort über sei­nen Prä­si­den­ten selbst bestim­men darf und nicht ein­fach die erst­be­ste Schnarch­na­se aus der Reste­ram­pe des Bun­des­tags rein­ge­drückt bekommt, ist der „Tages­spie­gel“ ent­setzt:

Die PiS ist dar­auf aus, die Macht­po­si­tio­nen in der Justiz und im öffent­li­chen Rund­funk mit Par­tei­gän­gern zu beset­zen. Die­ser Ansatz scha­det dem Geist der Demokratie.

Aus dem demo­kra­tisch­sten aller Deutsch­län­der, in dem das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt, des­sen Prä­si­dent ein CDU-Poli­ti­ker ist, groß­teils auf Emp­feh­lung der regie­ren­den Par­tei­en zusam­men­ge­setzt wird und der ZDF-Ver­wal­tungs­rat zu zwei Drit­teln aus Mit­glie­dern der­sel­ben besteht, her­aus gesen­det ent­fal­tet die­se War­nung aller­dings eine gera­de­zu komi­sche Wirkung.

Was darf Satire?

MontagsmusikIn den Nachrichten
Soup – Memoirs of an Ima­gi­na­ry Fri­end (live) // Merz statt Mädchen

>_<Es ist Mon­tag. Ich brauch‘ Wochen­en­de. Wo bleibt der Motivationspandabär?

Da wir erst kürz­lich von Über­set­zun­gen spra­chen: Das ZDF bezeich­net Ziel- neu­er­dings als Ergeb­nis­gleich­heit. Ist ja alles das­sel­be heut­zu­ta­ge. Wenn man schon Frau­en nicht dazu kriegt, frei­wil­lig irgend­was wer­den zu wol­len, dann wer­den sie halt irgend­wo gleich hin­ge­stellt. Ätsch. – Der auch sonst eher schmerz­be­frei­te „Focus“ publi­zier­te im sel­ben Duk­tus ein Inter­view mit dem Kanz­ler kön­nen­den CDU-Stra­te­gen Fried­rich Merz, das mit der Fra­ge begann, ob er mit Frau­en kön­ne, und mir stellt sich wie­der­holt die Fra­ge, ob Ver­tre­ter des zu lang­sam ster­ben­den Ver­lags­we­sens über­haupt noch mit Spra­che kön­nen. Besag­ter Fried­rich Merz gab im sel­ben Inter­view jeden­falls zu ver­ste­hen, dass höhe­re Chan­cen für Frau­en nicht zu einer Benach­tei­li­gung von Män­nern füh­ren dürf­ten, was zwar gut und rich­tig ist (denn auch ein Mann wird gesetz­lich und sat­zungs­ge­mäß nicht auf­grund sei­nes Gemächts in irgend­was rein­ge­wählt), aber sei­ne Chan­cen auf gute Wahl­er­geb­nis­se wohl schmä­lern dürf­te: Bei der Wahl zwi­schen einem fana­ti­schen Anhän­ger eines anti­ken Toten­kul­tes (zur­zeit mit Mas­ke) und einem Befür­wor­ter eines ver­nünf­ti­gen Umgangs mit dem Femi­nis­mus wählt das irre Ple­num eben doch lie­ber das, was ihr weni­ger unbe­kannt ist. Das ist etwas scha­de, denn ich hal­te Fried­rich Merz für einen her­aus­ra­gen­den CDU-Vorsitzenden.

Aber ich mag die CDU auch nicht besonders.

Gute Nach­richt zum Abschluss von der Bahn: Kaum will mal kei­ner mit ihr fah­ren, wird sie plötz­lich fast ein biss­chen pünkt­lich. Unab­hän­gig von den äuße­ren Umstän­den aber immer zur rech­ten Zeit kommt: Musik.

Soup – Memoirs Of An Ima­gi­na­ry Fri­end (Live)

Guten Mor­gen.

MusikkritikKaufbefehle
Kurz­kri­tik: Wire – Mind Hive

Wire - Mind HiveLan­ge nichts mehr über Musik geschrieben.

Punk ist nicht tot, Punk macht jetzt was ande­res. Wire etwa, anschei­nend unver­wüst­li­che Alt­he­ro­en des Gen­res, haben im Janu­ar 2020 mit „Mind Hive“ (Amazon.de, TIDAL) ein wei­te­res erstaun­li­ches Album vorgelegt.

Der Roh­punk­an­teil, schon vor Jahr­zehn­ten auf gerin­ge Dosen redu­ziert, ist zugun­sten von Art­rock und Post­punk gänz­lich ver­schwun­den. Das macht „Mind Hive“ zu einem noch inter­es­san­te­ren Album, denn Roh­punk ist musi­ka­lisch völ­lig unin­ter­es­sant. Statt­des­sen gibt es eine inter­es­san­te Mischung aus Sonic Youth, The Fall und R.E.M., aber auch den spä­ten Beat­les („Unr­ep­en­tant“) und Depe­che Mode („Okla­ho­ma“) zu hören, was mich vor allem des­halb erstaunt, weil ich Depe­che Mode eigent­lich gar nicht lei­den kann.

Kann man hören, das.

Mir wird geschlecht
Gerech­te Unfähigkeitsquote

Zur Frau­en­quo­te in Vor­stän­den – ab 2025 viel­leicht auch in der ohne­hin defekt­quo­tier­ten CDU – ist schon vie­les geschrie­ben wor­den, unter ande­rem von mir. Dass eine sol­che sowohl dem nach zähem Kampf legi­ti­mier­te drit­ten Geschlecht (sol­len die sich doch als Frau füh­len, wenn ihnen das nicht passt!) als auch den neu­lich erst als beson­ders benach­tei­ligt iden­ti­fi­zier­ten Schwar­zen einen sta­ti­sti­schen Nach­teil ver­schafft, ist daher zwar wei­ter­hin wit­zig, aber müßig zu betonen.

Mit einem etwas unge­wöhn­li­chen Ansatz bril­liert Tere­sa Bücker, „Jour­na­li­stin“, Femi­ni­stin und Kolum­ni­stin in Per­so­nal­uni­on bei einem Able­ger der „Süd­deut­schen Zei­tung“, indem sie mit Bezug auf das Lei­stungs­prin­zip fragt:

Fin­det ihr alle Män­ner mit Posten, die bei euch in der Par­tei, im Unter­neh­men, in der Orga­ni­sa­ti­on sind, fähig und her­aus­ra­gend? War jeder eurer Chefs die aller­be­ste Besetzung?

Dar­um, so die Impli­ka­ti­on, wäre es auch kein Pro­blem, nach vie­len unfä­hi­gen Män­nern auch mal eine unfä­hi­ge Frau auf den Chef­po­sten zu set­zen. Ist ja eh egal dann. Dass Fir­men wie HP (lief nicht gut) und Yahoo! (war auch schei­ße) genau das ver­sucht haben und es genau wie erwar­tet lief, ver­schweigt Tere­sa Bücker. Das ist wahr­schein­lich wie mit dem Sozia­lis­mus: Das muss man nur mal rich­tig machen.

Oder man fragt näch­stes Mal – auch bei der CDU – eben doch wie­der jeman­den, des­sen Qua­li­fi­ka­ti­on nicht bloß zwi­schen den Bei­nen zu suchen ist. Viel­leicht mal einen Mann?

NetzfundstückePolitikNerdkrams
Lie­gen­ge­blie­be­nes vom 7. Juli 2020

Neu­es aus der Open Soße (1): Die kosten­lo­se Ver­si­on von Libre­Of­fice wird künf­tig für den pro­duk­ti­ven Ein­satz sei­tens ihrer Ent­wick­ler „nicht mehr emp­foh­len“ (Sei­te 32). Ist viel bes­ser als Micro­soft, man las­se sich da nichts einreden.


Neu­es aus der Open Soße (2):

Welt­weit ent­ste­hen immer mehr Initia­ti­ven des Sel­ber­ma­chens, in denen eine Viel­falt von Anlie­gen und Pro­ble­men kol­lek­tiv bear­bei­tet wer­den. (…) Das Buch wid­met sich der visio­nä­ren Kraft die­ser viel­ver­spre­chen­den inno­va­ti­ven Pra­xis und bie­tet zugleich eine gesell­schaft­li­che Ein­ord­nung der neu­en »Labo­re« gesell­schaft­li­cher Transformation.

Eine Rück­kehr in die Deindu­stria­li­sie­rung als „visio­nä­re Kraft“ einer „inno­va­ti­ven Pra­xis“ zu beschimp­fen ist zwei­fel­los eine wit­zi­ge Idee, somit ist die Prä­mis­se des Buches bereits jetzt humor­freund­li­cher als unge­fähr jedes zeit­ge­nös­si­sche Fern­seh­ka­ba­rett; ärger­lich nur (auch und gera­de beim Buch), dass sein Witz aus­ge­rech­net den Fal­schen entgeht.


Die blö­den Grü­nen haben den Ent­wurf für ein neu­es Grund­satz­pro­gramm ver­öf­fent­licht. Es folgt mei­ne per­sön­li­che Top 5 der albern­sten Abschnitte.

Erstens:

Wür­de, Frei­heit und Gleich­heit erge­ben sich aus der Uni­ver­sa­li­tät und Unteil­bar­keit der Men­schen­rech­te. (…) Die Ver­wirk­li­chung von Frau­en­rech­ten (…) sowie eine akti­ve Mäd­chen- und Frau­en­för­de­rung in allen Berei­chen sol­len die inter­na­tio­na­le Poli­tik leiten.

  • Ja, wie denn nun? Gleich­heit oder doch lie­ber nicht?

Zwei­tens:

Wir sind aus ver­schie­de­nen Wur­zeln zusam­men­ge­wach­sen. Sie lie­gen in der Öko- und Anti-Atom-Bewe­gung, der Frau­en- und Bür­ger­rechts­be­we­gung, der Lesben‑, Schwulen‑, Eine-Welt- und Frie­dens­be­we­gung sowie der Frei­heits­be­we­gung der fried­li­chen Revolution.

  • Da haben die Grü­nen doch glatt die Natio­na­li­sten ver­ges­sen. Aber es ist ja nur ein Ent­wurf und es ist noch etwas Platz.

Drit­tens:

Unse­re gemein­sa­me euro­päi­sche Wäh­rung trägt zu einem star­ken gemein­sa­men Euro­pa bei. (…) Daher gilt es, die euro­päi­sche Wäh­rungs­uni­on zu voll­enden und die dafür not­wen­di­gen Ver­trags­ver­än­de­run­gen auf den Weg zu bringen.

  • Anders­wo im Pro­gramm ist von „der EU“ die Rede, daher liegt der Schluss nahe, dass hier statt­des­sen vom geo­gra­fi­schen Euro­pa die Rede ist. Gute Nach­richt: End­lich kriegt die Schweiz den Euro!

Vier­tens:

Poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen müs­sen dar­an gemes­sen wer­den, ob ihre Fol­gen mit der Ein­hal­tung der pla­ne­ta­ren Gren­zen ver­ein­bar sind.

  • Die Ant­wort auf die Fra­ge, wel­che poli­ti­sche Ent­schei­dung damit zu tun haben könn­te, dass die pla­ne­ta­ren Gren­zen nur durch unser Aus­ster­ben noch sicher ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen, könn­te die Bevöl­ke­rung ver­un­si­chern.

Fünf­tens und letztens:

Ein Mensch ohne Pri­vat­sphä­re ist nie­mals selbst­be­stimmt. Infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung und infor­ma­ti­ons­tech­ni­sche Sicher­heit sind zu garan­tie­ren. (…) Jeder Mensch hat ein Recht, sich frei zu infor­mie­ren und frei zu kom­mu­ni­zie­ren. Die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on kann allen Indi­vi­du­en mehr Macht ver­lei­hen. Sie bringt eine neue Wel­le der Auf­klä­rung mit sich.


For­scher for­schen: „For­scher vom Mann­hei­mer Zen­tral­in­sti­tut (ZI) für See­li­sche Gesund­heit wol­len jun­gen Men­schen per App den Aus­stieg aus der Can­na­bis­sucht erleich­tern.“ Lei­der wei­ter­hin per App uner­leich­tert bleibt der Aus­stieg aus der Sucht nach dau­ern­dem Star­ren ins Smartphone.

Man ver­su­che „die guten Gefüh­le, die Can­na­bis erzeugt, anders aus­zu­lö­sen“. Ich wer­de davon ja nur müde und krie­ge den wider­li­chen Gestank nicht mehr aus der Nase. Wie soll die App denn hei­ßen? „Han­no­ver-Simu­la­tor“?


Anti­fa ist Handarbeit.

MontagsmusikPolitikIn den Nachrichten
Long Distance Cal­ling – Hazard // Ster­be­hil­fe als Uniform

Frühstück! (via baerchen57 auf Flickr)Es ist Mon­tag in einer Stadt mit einem nestei­ge­nen funk­tio­nie­ren­den Flug­ha­fen; ätsch. Der Punkt ist erreicht, an dem mich Gril­len all­mäh­lich ein wenig anzu­stren­gen beginnt. Hof­fent­lich ist es bald wie­der zu kalt für den Kram. Nicht, dass es nicht ohne­hin sinn­vol­ler wäre, dann drau­ßen ein Feu­er zu ent­zün­den, wenn es kalt ist; aber die Men­schen nei­gen mit­un­ter nicht zum ver­nünf­ti­gen Ver­hal­ten. Der Bun­des­tag möch­te Tabak­wer­bung noch etwas schwie­ri­ger machen, aber Fuß­ball­knei­pen dür­fen auch wei­ter­hin unge­ahn­det dem Befrie­di­gen meh­re­rer gefähr­li­cher Süch­te auf ein­mal (Sau­fen und Pas­siv­sport) nach­ge­hen. Viel­leicht wäre es ein­fa­cher, wenn Tabak auch einen ver­gleich­ba­ren Rausch­zu­stand aus­lö­ste und sei­nen Kon­su­men­ten nicht nur zu einem zitt­ri­gen Qualm­wrack mach­te. Gibt es da nicht was aus der Chemie?

Gute Nach­rich­ten: Die SPD setzt sich statt rei­ner Alters­ar­mut aus­nahms­wei­se auch mal hart­näckig für Ster­be­hil­fe ein. Da wäre ich fast ver­sucht, eine aner­ken­nen­de Bemer­kung anzu­brin­gen, aber ich mag nicht. Zwecks Gleich­be­rech­ti­gung schwer­be­hin­der­ter und nicht schwer­be­hin­der­ter Men­schen bei der Ster­be­hil­fe steht Karl Lau­ter­bachs Genos­sin Eva Högl ihm jeden­falls zur Sei­te und möch­te auch jun­gen Men­schen mit­tels erneu­ter Wehr­pflicht beim Ster­ben hel­fen. Ein paar Jah­re ohne all­zu offen­sicht­lich geführ­ten Krieg und schon wird die SPD wuschig. Das geht ja so nicht. – Die­sel­be SPD frei­lich, die die „jun­ge Welt“ neu­lich als neo­li­be­ral bezeich­net hat, irri­tie­ren­der­wei­se aber „Ber­tels­mann-Stif­tung“ und nicht „SPD“ dran­ge­schrie­ben hat.

Die dies­jäh­ri­ge Gold­me­dail­le im Hun­dert­me­ter­strei­ken geht an Lui­sa Neu­bau­er, die dazu auf­ge­ru­fen hat­te, „vom Wil­ly-Brandt-Platz bis zum Bun­des­tag“ zu „strei­ken“, wie auch immer das mit dem Streik im vor­lie­gen­den Fall – zumal in der Feri­en­zeit – wohl aus­se­hen mag. Anders­wo erkennt man der­weil einen Gegen­prä­si­den­ten an, um eine Men­ge Geld nicht raus­rücken zu müs­sen. Das könn­te man in Deutsch­land auch mal machen.

Eben­falls in Deutsch­land gemacht: Musik.

LONG DISTANCE CALLING – Hazard (OFFICIAL VIDEO)

Guten Mor­gen.

ComputerIn den Nachrichten
Wan­zen­zwang

Wenn es doch bloß end­lich eine Mög­lich­keit gäbe, vom Kauf einer Wohn­zim­mer­wan­ze mit gro­ßem Bild­schirm („smar­ter Fern­se­her“) abse­hen zu können!

Ver­netz­te Fern­seh­ge­rä­te sam­meln oft ohne Wis­sen der Betrof­fe­nen inti­me Nut­zungs­da­ten, haben die Wett­be­werbs­hü­ter fest­ge­stellt. (…) Bei der Erst­ein­rich­tung füg­ten sich die mei­sten Kun­den zudem den ange­zeig­ten Bedin­gun­gen, da sie dazu kei­ne Alter­na­ti­ve sähen.

Hof­fent­lich erfin­det bald jemand ein ande­res Medienkonsumgerät.