Lange nichts mehr über Musik geschrieben.
Bei dem Wort „Motorik“ denke ich grundsätzlich an den verstorbenen Jaki Liebezeit, das „menschliche Metronom“ von Can. „Motor-Ausrufezeichen‑k“, ein belgisches Instrumentaltrio, zollen ihm auf ihrem dritten Studioalbum „3“ (Amazon.de, Bandcamp.com), wie schon auf den beiden Vorgängern, wenigstens stilistisch und vielleicht auch einfach aus Versehen Tribut: In fast 40 Minuten behalten die drei Herren ihre Kernkomponenten – „hypnotische Basslinien, stampfendes Schlagzeug und sich wiederholende Gitarrenlinien“ (so weit der Pressetext) – bei, sind aber nach eigenem Empfinden dem Techno näher als zuvor und nach meinem Empfinden vom Techno so weit entfernt wie noch nie. Ich mag keinen Techno. Passt schon.
Zwei Stücke heißen „Zug“ beziehungsweise „Stunden“. Keine Ahnung, warum. „Stunden“ dauert gerade mal fünf Minuten und ein paar Sekunden und „Zug“ kommt pünktlich an und fährt pünktlich ab. Und besonders teuer ist es auch nicht. Pah, Belgier. Keine Ahnung von deutscher Kultur.
(Gruß zurück.)
Test Department – The uneccaptable face of freedom
https://www.youtube.com/watch?v=HxFFqHrUdzQ
Schon sehr 80er.
Die 80er waren sub-musikalisch die besten Jahre. Der platte Elektroschrott der 90er, als Soundtrack des Neoliberalismus, war nur leicht verkäuflich.
Neubauten
https://www.youtube.com/watch?v=4H2bYIEAFsU
Aber auch: Phil „würg“ Collins! Und die Buggles!
So schlecht war Phil Collins nicht. “ Land of confusion“ ( genesis ) war hochpolitisch und thematisierte die Angst einer Generation vor dem nuklearen Inferno. Die Qualität von Subkultur ( s.o. „sub-musikalisch ) wächst mit der Qualität des kulturellen Überbaues einer Gesellschaft.
Der Grad der Abweichung, den der Begriff „Subkultur“ definiert, reicht von bloßen Modifikationen bis zu ausdrücklichen Gegenpositionen.
Will heißen, ist die „Mainstreamkultur“ kaputt, kann es um eine Subkultur nicht besser bestellt sein. Das ist der Stand der Dinge, sofern man die Kultur der 80er mit der heutigen vergleicht.
Auftrittsverbote für russische Künstler fallen sicherlich nicht mehr unter den Softpower-Faschismus nach Joseph Nye, sondern unter den Hardpower-Faschis nach Adolf plus Bücherverbrennung.
Was soll unter solch einem „Kulturbetrieb“ noch Ergänzendes und Aufdeckendes gedeihen ?
Die Messer liegen ja bereits offen auf dem Tisch.