Hauptsache. die Choreografie stimmt.
Authentisch und ernsthaft (und teuer) raus, weinend (aber gratis) rein: Die nichtstaatliche Kirche im Spiegel moderner Politik.
So viel Überschrift, wo wenig Text reicht:
Baden-Württemberg hält einen digitalen Kirchenaustritt gar für „verfassungsrechtlich bedenklich“ und verweist auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2008. Damals argumentierten die Richter allerdings nur, dass eine „formlose oder in der Form vereinfachte“ Austrittserklärung weniger Klarheit „über die Authentizität, die Ernsthaftigkeit und auch den genauen Zeitpunkt der Austrittserklärung“ biete als das aktuelle Verfahren.
Klar: Wo man kurz nach der Geburt weinend reinkommt, indem man von einem singenden Päderasten einen Schuss Wasser über den Schädel gegossen bekommt, kommt man nicht einfach raus, ohne zu beweisen, dass man das auch wirklich ganz ernsthaft will.
Zum Glück leben wir nicht in einem Gottesstaat, in dem eine der zahlreichen Ausprägungen menschlichen Glaubens besondere politische Macht hätte. Sonst würde ich das wirklich beschämend finden.
(Nachtrag vom 10. September 2022:) Das „Handelsblatt“ (will nicht verlinkt werden, cf.) erzählt zum Bundesparteitag der CDU:
Im Hier und Jetzt muss sich die CDU als Volkspartei neu erfinden – inhaltlich wie strukturell. (…) Mit Inhalten überzeugt eine Partei die Menschen, die besseren Konzepte für die Zukunft zu präsentieren.
Andere Beobachter des Bundesparteitages der CDU stellen hingegen fest:
Der #cdupt22 beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst.
Ja, hm, also.
Träume (entwertet)
Martin Luther King hatte einen Traum, überlebte ihn aber nicht, wohingegen er wenige Jahrzehnte später so erfolgreich gewesen wäre wie nicht viele vor ihm: „Wir erfüllen Träume“ versprechen wohl unabhängig voneinander qua Motto die Juhuwelt Werbeagentur, der „Tagesspiegel“, die Campingwelt Hofmann, CTR Fahrzeuge, ImmoScout24, mehrere Hausbauer (darunter Sauter und DIG), der Juwelier Christ, das Autohaus Tarnow-Stegbauer, Five Broker sowie die Schreinerei Anderer. Um in diesem Traumgemenge nicht unterzugehen, wagen manche die neckische Abwandlung: „Wir erfüllen Träume seit 1950“ (Falk Fashion) bzw. immerhin „seit 1985“ (Zeidler-Wohnbau Feucht GmbH, hihi), „in Naturstein“ (Klecha Bau), „aus Weißtannen“ (Die BlockHausBauer) und/oder „auf vier Rädern“ (Audi Berlin).
Der Traum ist eines der Dinge, die am meisten an Wert verloren haben, als der Mensch Fantasie in Vermögen zu messen begann: „Miriam Weilmünster aus Bad Vilbel stellt in der Fernsehsendung ‚Die Höhle der Löwen‘ Brustwarzenabdeckungen vor und erfüllt sich damit einen Traum“ (FAZ.net, 5. September 2022). Früher war ein Traum mitsamt seiner Erfüllung ja noch Teil eines zufriedenen Lebens, von der Gunst „der Einen“, von der man ohnehin ganztags träumt, bis hin zum Weltfrieden (der Traum ist aus, R.R.) war er vielschichtig, aber er ist zur leeren Hülle verkommen, zur Worthülse für Phrasendrescher, zur Plapperpatrone.
Was ist eine Menschheit, die „Traum“ (ein Produkt der Fantasie) sagt, wenn sie „Besitz“ (ein Produkt des Konsums) meint, sich selbst noch wert?
SVIN – Snake // Infrastrukturnichtbetreiber
Es ist Montag. In New York muss man neuerdings seinen Ausweis mitführen, wenn man Sprühsahne kaufen will. Endlich tut mal einer was.
Neues aus der EDV: Brian Kernighan, einer der zusehends weniger noch lebenden Unixveteranen, programmiert immer noch an seinen eigenen Unixprogrammen herum. „Ars Technica“ formuliert es schon zutreffend: Er schuldet uns nichts; um so schöner, dass er es noch tut. Der Geist von Open Source treibt bei den jungen Leuten ja sonst teilweise bizarre Blüten: Allein der Befehl tar ist zwischen 1979 und 2017 von 12 auf 139 Kommandozeilenparameter gewachsen. Wer die Konsole im Jahr 2022 immer noch für eine großartige Möglichkeit hält, mit einem Computer zu interagieren, der ist inzwischen als potenziell gefährlich, weil irre, zu betrachten. Mailserver selbst zu hosten ist ja auch nicht mehr drin. (Ich mache das zwar trotzdem, aber ich bin auch ein bisschen masochistisch drauf, wenn es um Computer geht, fürchte ich.)
Ein hessisches Gericht erklärte Faxen für „unzeitgemäß“. Die armen Clowns! Es gibt ja immer wieder Retrowellen. In der nächsten wird dann wohl gefaxt. – Auch „unzeitgemäß“ scheint mir meine eigene Ansicht zu sein, Betreiber von Infrastruktur sollten sich aus der Bewertung des mittels dieser Infrastruktur Transportierten heraushalten: Der vor allem für seine Ausfälle bekannte „Dienstleister“ Cloudflare hat nur kurz nach der Absichtserklärung, sich künftig aus der Bewertung des mittels der eigenen Infrastruktur Transportierten herauszuhalten, ein umstrittenes Forum blockiert und schreibt in zu vielen Absätzen im Wesentlichen dazu, dass Betreiber von Infrastruktur sich aus der Bewertung des mittels dieser Infrastruktur Transportierten heraushalten sollten, aber in diesem Fall nun mal anders entschieden wurde. Ätsch. (Das betroffene Forum ist in der Tat eine eher unfreundliche Ecke des Webs, seine Beseitigung auf Infrastrukturebene setzt trotzdem ein sehr unschönes Ausrufezeichen, was das Vertrauen in das bisherige Konsensinternet angeht.)
Unter anderem die „Berliner Zeitung“ berichtete letzte Woche, ein Wolf habe ein Pony gerissen, das Ursula von der Leyen gehörte. Ob Ursula von der Leyen dafür ebenfalls ein Pony reißen wird, das dem Wolf gehört, ist bisher nicht bekannt.
Nun gut – Zeit für den Montagsgroove.
Guten Morgen.
Kurzkritik: Motor!k – 3
Lange nichts mehr über Musik geschrieben.
Bei dem Wort „Motorik“ denke ich grundsätzlich an den verstorbenen Jaki Liebezeit, das „menschliche Metronom“ von Can. „Motor-Ausrufezeichen‑k“, ein belgisches Instrumentaltrio, zollen ihm auf ihrem dritten Studioalbum „3“ (Amazon.de, Bandcamp.com), wie schon auf den beiden Vorgängern, wenigstens stilistisch und vielleicht auch einfach aus Versehen Tribut: In fast 40 Minuten behalten die drei Herren ihre Kernkomponenten – „hypnotische Basslinien, stampfendes Schlagzeug und sich wiederholende Gitarrenlinien“ (so weit der Pressetext) – bei, sind aber nach eigenem Empfinden dem Techno näher als zuvor und nach meinem Empfinden vom Techno so weit entfernt wie noch nie. Ich mag keinen Techno. Passt schon.
Zwei Stücke heißen „Zug“ beziehungsweise „Stunden“. Keine Ahnung, warum. „Stunden“ dauert gerade mal fünf Minuten und ein paar Sekunden und „Zug“ kommt pünktlich an und fährt pünktlich ab. Und besonders teuer ist es auch nicht. Pah, Belgier. Keine Ahnung von deutscher Kultur.
(Gruß zurück.)
Wolf beißt zurück, Anzeige ist raus.
Inzwischen bei der Menschheit:
Eine Zeugin berichtete laut Polizei, dass die Kinder Stöcke durch das Gitter des Wolfgeheges gesteckt und so das Tier geärgert hätten. Ein Wolf habe dem Jungen aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld daraufhin in die Fingerkuppe gebissen.
Jetzt könnte man darüber diskutieren, ob das eine angemessene Reaktion war oder ob der Wolf nicht erst mal selbst mit einem Stock die Kinder zu ärgern versuchen sollte, aber dafür ist es zu spät, denn auch die Eltern des gebissenen Kindes neigen zu Impulshandlungen:
Die Eltern des Elfjährigen hätten danach Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet. Die Polizei ermittelt nun.
Der Wolf nahm die Anzeige gelassen auf. Über seinen Anwalt lässt er mitteilen, er strebe eine gütliche außergerichtliche Einigung an. Sollte diesem Ansinnen nicht entsprochen werden, so sei er selbstverständlich bereit, die etwaige Strafe zu bezahlen. An finanziellen Mitteln mangelt es ihm dabei sicherlich nicht: Wofür braucht so ein Wolf schon Geld?
Lebensraum im Osten (2022-Edition)
Dass [unser Gebiet] weiter in Richtung Osten wächst, ist für uns alle ein Gewinn. Deutschland […] wird alles dafür tun, Ost und West, Nord und Süd […] zusammenzuführen.
Olaf Scholz, den Sinn nicht verändernde Ersetzungen von mir
Endlich tut mal einer was.
Alles Nötige zur #ltwnds22
Wie immer gebe ich keine Wahlempfehlungen ab, bemerke aber zweierlei: dass 1) die regierende SPD dafür wirbt, man möge endlich mal die regierende SPD wählen, damit sie endlich etwas gegen die Sozialpolitik der regierenden SPD unternehmen könne; und dass 2), wer Volt, die überflüssigste Partei der letzten zehn Jahre, wählen will, um etwas anders zu machen, damit genau gar nichts anders machen wird.
16–17 – The Hate Remains The Same // Es geht auch ohne JavaScript.
Es ist Montag. Die Just Whisky, eine Messe für hochwertige Spirituosen in Hamburg-Harburg, war am vergangenen Sonnabend eine gelungene Veranstaltung und ich rate geneigten Lesern zum Besuch der nächstjährigen Messe. Nur Hamburg-Harburg selbst ist ein fürchterliches Dorf ohne Infrastruktur, die diesen Namen verdient, das Kennern des richtigen Hamburgs allenfalls ein Naserümpfen entlocken sollte. Nächstes Mal werde ich besser vorbereitet sein.
Überraschung zum Ersten: Irgendwelche „Anti-Cheat“-Software ist ein Einfallstor für Schadsoftware. Immerhin: Auf einem mit Verschlüsselungstrojanern infizierten Computer wird auch nicht mehr so viel beim Spielen geschummelt. Passt ja irgendwie. Aber warum lasst ihr Spielefirmen das durchgehen? – Mehr oder weniger zum Thema: Ein Herr, dessen Website (hier nicht verlinkt) irgendwelchen Kram von Googleservern lädt, hat in seinem englischsprachigen Geminiblog (Gemini ist so was wie Gopher für Menschen mit einem fragwürdigen Kleidungsstil) trotzdem seine Erfahrungen damit aufgeschrieben, neun Monate lang (weitgehend) ohne aktiviertes JavaScript im Web herumzulümmeln. Dass ausgerechnet irgendwelche Versionskontrollsysteme als Ausnahmen aufgeführt werden, ergibt wenig Sinn, aber die Grundidee ist gut und grundsätzlich nachahmenswert.
Überraschung zum Zweiten: Die Bundesregierung bestehe auch in Gasversorgungsfragen aus Lobbyzuarbeitern zulasten derer, die ohnehin bereits unzufrieden sind, teilt „Business Insider“ umständlich mit. Bestimmt ist daran wieder irgendjemand schuld, auf den man zeigen kann. Es schien schlau zu sein, eine parlamentarische Mehrheit als einzig akzeptable Art der Regierung zu verstehen, aber vielleicht sollte man das künftig doch besser lassen.
Nicht lassen sollte man hingegen: Musik.
Guten Morgen.
Skandal: Frau läuft ohne Aufsicht ungehindert in Deutschland herum.
Das hier ist eine echte deutsche Pressemeldung aus der echten deutschen Presse:
Wladimir Putins Tochter besuchte Deutschland in den vergangenen Jahren sehr häufig. Die Behörden wussten davon: nichts.
Keine Ahnung, welche Ebene der Realität das schon wieder sein soll.
Liegengebliebenes vom 24. August 2022
Hinweis für Freunde theoretischer Anwendungen noch theoretischerer Physik: Eine Kleinsche Flasche hat in einem vierdimensionalen Raum gar keine Seite.
Es scheint eine ganz wundervolle Idee zu sein, jeden Bereich des täglichen Lebens, den eigenen nackten Nachwuchs eingeschlossen, mit einem Smartphone zu fotografieren: Die Fotos landen umgehend auf dem Computer anderer Leute („Cloud“) und dann rufen diese anderen Leute die Polizei.
Wahrscheinlich gibt es heute genausoviele Nerds mit HTML-Kenntnissen wie 1994 und genausoviele Webseitenbetreiber wie 2008, aber dazu sind eben alle anderen gekommen, die zuvor eher Tageszeitungen in leichter Sprache oder Fernsehnachrichten mit lustigen Bildern gewohnt waren.
(11k2; via Schwerdtfegr.)
Derweil in Hamburg: „Exhibitionist tritt Hund und schlägt Frau mit toter Möwe“.
Schenkt mir keine Bücher. Schenkt mir einen Mettigel.
Hihi: HBO Max hat künftig weniger Serien im Bezahlstream, weil einige Serien die notwendige „Einschaltquote“ nicht erfüllen. Was war noch mal der Vorteil per legalen Streamings konsumierter Medien – ihre ständige Verfügbarkeit? Da stelle ich mir doch lieber ein weiteres befülltes Medienregal in die Behausung.
Um diesem Ziel näher zu kommen, bietet es sich an, ab und zu in einem Ladengeschäft Inspirationen zu suchen, die dann später per Onlinekauf verwirklicht werden. Realist sollte man sein: Ladengeschäfte sind oft nur noch wenig mehr als Amazon-Probevitrinen. Das wissen alle außer Stadtplanern, die unironisch auch 2022 noch darüber sinnieren, wie man wohl mehr Ladengeschäfte in die Innenstadt bekäme, da der blöde Internethandel eine so große „Konkurrenz“ darstelle. Dieser Satz ist vor Monaten in einer Sitzung eines Stadtrats gefallen, aber er verfolgt mich bis heute. Es ist keine Konkurrenz, es ist eine offensichtlich verpasste Chance.
In einem real existierenden Einkaufszentrum in der „Stadt mit dem gewissen Nichts“ (Harald Schmidt zugeschrieben, die Quellenprüfung überlasse ich der Schwarmintelligenz) betrachtete ich gestern aus für die Pointe unerheblichen Gründen den Lageplan und sah, dass die Geschäfte in mehr oder weniger willkürlich scheinende Kategorien verteilt worden waren; „Gastronomie“ (anscheinend etwas anderes als sowohl „Frische / Lebensmittel“ als auch „Dienstleistungen“) etwa ist derer eine, auch gibt es eine Kategorie „Bücher / Geschenke“, die aber nicht dieselben Geschäfte wie „Spass (sic!) & Freizeit“ enthält. Auch die Trennung zwischen „Gesundheit / Fitness“ und „Schmuck / Accessoires / Sport“ (was wiederum etwas anderes als „Mode“ zu sein scheint) leuchtet mir nicht so recht ein.
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Fruchtbringende Gesellschaft – Tempelhof // Schwingungen zum Absturz
Es ist Montag. Die skurrilste Diskussion des vergangenen Wochenendes war diejenige zwischen mir und zwei alkoholaffinen Rauchern, die ihre Abneigung gegenüber „harten Drogen“ zum Ausdruck brachten. Die Frage, ab wie vielen Volumenprozent Alkohol denn eine harte Droge sei, fällt mir leider jetzt erst ein. Gesellschaftliche Akzeptanz ist – da bediene ich mich mal an Volksweisheiten – ein Arschloch.
In Österreich gibt es Big-Mac-Duschgel. Ich werde nie wieder an einem Österreicher riechen (und ich werde nie wieder über diese Formulierung sprechen). – Apropos ulkig redendes Ausland: In Berlin soll vielleicht eine Straße nach einer Rassenhygienikerin benannt werden, weil diese außerdem lesbische Frauenrechtlerin war. Was halt so passiert, wenn man die Grünen irgendwo hinwählt.
Genießern englischsprachigen Tiefsinns steht seit einer Weile (mir aber erst seit letzter Woche bekannt) Emotional Granularity zur Verfügung, eine Website, die die Nuancen der menschlichen Gefühlswelten zu beschreiben versucht. Einige der dortigen Beiträge finde ich gelungener als andere. – Weniger gelungen: „Rhythm Nation“ von Janet Jackson konnte vor zwanzig Jahren Festplatten zum Absturz bringen, weil deren Resonanzfrequenz blöderweise auch in dem Lied enthalten ist. Ich habe keine Angst vor dem Aufstand der Maschinen. Ich spiele ihnen einfach was mit Schwingungen vor.
Zum Beispiel „Tempelhof“. (Gute Musik zum Absturz auch.)
Guten Morgen.
Umfassende Konzertkritik: Tocotronic (18. August 2022, Hannover)
Die setlist ist jetzt gerade noch nicht verfügbar, nach Abgleich mit den vorherigen Konzerten derselben Tour bleibt aber dreierlei festzuhalten:
- Von großen Abweichungen des Gehörten ist während einer ihrer Touren nicht auszugehen, ein Konzert pro Tour zu besuchen sollte also genügen.
- Ich bin – was die jüngsten Hervorbringungen von Tocotronic betrifft – weder text- noch musiksicher, wurde aber davon überzeugt, dass dieser Zustand trotz der sporadischen Politparolenhaftigkeit geändert werden sollte.
- Der Sonic-Youth-Faktor Tocotronics ist auf Konzerten schon aus akustischen Gründen merklich größer als aus dem Kopfhörer und das ist gut, denn ich mag verzerrten Lärm ja heimlich ein bisschen.
Vorgruppe: BSÍ. Auch gar nicht mal furchtbar.
Lärm gegen das Radio
Es teilt Mira Seidel, Programmchefin des SWR-Jugendsenders „DASDING“, als Ergebnis ihrer offensichtlich eher oberflächlichen Analyse des Umstandes, dass „junge Leute“ das Radio inzwischen oft meiden, mit:
Im Tagesprogramm müssen wir gefälliger werden, weil wir mit der musikalischen Vielfalt niemanden so richtig zufriedenstellen. Wir werden deshalb künftig tagsüber die Spitzen und Kanten aus der Musik herausnehmen. Hier wollen wir mehr Mainstream und dadurch eine höhere Durchhörbarkeit erreichen.
Mit Blick auf die sehr bunte Website des Senders „DASDING“ würde ich an dieser Stelle gern intervenieren und sie fragen, von welchen „Spitzen und Kanten“ sie da redet, aber das Format „Interview“ ist nicht interaktiv; wie so ein Radio eben auch.
Dieses durchhörbare Radio, dieser designierte Fahrstuhl- und Kaufhaussender aber werde, meint Mira Seidel, auch weiterhin eine strahlende Zukunft haben, weil in Streamingdiensten keiner in die Musik reinquatscht oder so:
Wenn ich meine Spotify-Playlist höre, sagt mir niemand, dass draußen die Sonne scheint.
Börps.
Darauf erst mal ein paar Spitzen und Kanten.
Gleich viel besser.