Bei Ren & Stimpy …
… klang das irgendwie satirischer.
(Danke an C.)
14. Dezember 2021:
Boris Johnson quatscht mit Wladimir Putin. (Das macht er im Februar 2022 noch mal.)
1. Februar 2022:
Mario Draghi fernspricht mit Wladimir Putin.
7. Februar 2022:
Emmanuel Macron besucht Wladimir Putin, möchte aber keinen Coronatest vornehmen lassen, damit der Iwan ihm nicht die Gene stiehlt.
12. Februar 2022:
Joe Biden telefoniert mit Wladimir Putin.
14. Februar 2022:
Wladimir Putin kündigt einen teilweisen Truppenabzug von der Grenze der Ukraine an.
15. Februar 2022:
Olaf Scholz besucht Wladimir Putin, möchte aber keinen Coronatest vornehmen lassen, damit der Iwan ihm nicht die Gene stiehlt.
15. Februar 2022:
Saskia Esken twittert, der Truppenabzug sei „das erste Ergebnis einer beeindruckenden Krisendiplomatie (…) des Bundeskanzlers“.
Ja, so ein Tausendsassa. Was der alles kann – sogar nachträglich eine Region befrieden!
Kein Platz für Fake News und Verschwörungsmythen!
SPD Bonn
Lange nichts mehr über Musik geschrieben.
Zu den von mir bislang verkannten Gruppen zählten, bevor mir neulich ihr Kleinalbum „Trigger Warning“ ins Abspielgerät rutschte, die Krupps. Der Name klingt schon so nach Deutschrock. Schlager. Pop. Schlimmstenfalls Mallorca. (Ich habe manchmal Vorurteile. Manchmal freue ich mich, wenn sie nicht stimmen.) Da mir der Bandname ansonsten nur in einem Lied der Die Ärzte sowie im Kontext wirklich furchtbarer Tanzmusik begegnet war, hielt ich das für keine besonders schließenswerte Bildungslücke. Aber weit gefehlt!
‘Kurzkritik: Die Krupps – Stahlwerkrequiem’ weiterlesen »
Derweil in Rheinland-Pfalz:
Weingüter in Rheinland-Pfalz, in denen queere Menschen in verantwortungsvoller Position tätig sind, können sich mit je zwei Weinen an einer neuen Initiative des Familienministeriums beteiligen. (…) Die Landesregierung in Mainz hat die Initiative „QueerWein Rheinland-Pfalz“ gestartet, um die Vielfalt der Lebensweisen im Bundesland sichtbarer zu machen.
Ich finde es etwas schade, dass auf diese Weise moderne Lebensweisen wie etwa die der polyamoren Autisten unsichtbar gemacht werden. Das wirft die Gleichbehandlung und Akzeptanz um Jahre zurück; was sag‘ ich: Jahrzehnte!
Mir persönlich ist übrigens außerordentlich selten die Sexualität der Vorstände derer bekannt, die mir genehmen Fusel hochqualitativen Getränkegenuss ermöglichen. Die interessante Frage ist doch nicht, wem der oberste Traubenpflücker beischläft, sondern: Schmeckt’s?
Ich persönlich empfinde es übrigens als qualitativen Mehrwert, dass man als Deutschmuttersprachler bei Twitter automatisch ausgesperrt wird, wenn man keinen geraden deutschen Satz mehr rausbekommt, sondern in das würzige Sprachgericht unbedingt noch einen Tropfen Jauche („Englisch“) reinkippen muss; hoffentlich bleibt das so.
Es ist Montag. Futurama kommt zurück. Alles wird gut.
Aus der Reihe „kulturelle Aneignung und ihre Folgen“: Die US-amerikanische Gesichtsverzierungsmarke Kosas („visionäre Kollektion“, Quelle: Internet) nannte sich zwischenzeitlich „Kuhsauce“. Ich wäre ein schlechter Mensch, würde ich behaupten, der Name wäre immer noch gar nicht so falsch. Frauen zu beleidigen überlasse ich aber lieber irgendwelchen Journalisten; neuerdings erdreisten sich etwa einige von ihnen, junge Frauen „junge Dame“ zu nennen, was selbstverständlich eine Unverschämtheit ist. Ich kann den Furor der alten Schnepfe voll und ganz verstehen.
Die EU „droht“ Russland damit, künftig mehr Geld für Gas bezahlen zu wollen. Diese Schlitzohren! Immerhin hat dieses Gemenge positive Konsequenzen für die Umwelt. Krieg ist sicherlich nachhaltig und gut für die Umwelt, jaja. Klar: Weniger Menschen, weniger Dreck. Guter Ansatz eigentlich.
Noch weiter westlich hat sich überraschend herausgestellt, dass Geheimdienste Menschen überwachen. Die Menschen machen es ihnen aber auch sehr leicht, tragen sie doch stets freiwillig ein Gerät zur ständigen physikalischen Verfolgung mit sich herum. Früher war das nicht so leicht, früher hatten die Menschen noch Fernschreiber und die standen woanders als sie selbst. Bei RevK las ich dieser Tage, dass von diesen Geräten auch der Zeilenumbruch „CR LF“ – unter Windows noch immer der Standard – stammt. Das scheint eine Spekulation zu sein, ist jedoch auch schlüssig begründet. Bei „Hacker News“ indes wird das eher skeptisch gesehen.
Apropos USA: Ein US-amerikanischer Erfolgsautor ist acht Jahre alt und hat sein Buch mittels social hackings unter die Leute gebracht. Ich hätte eine Überleitung, aber ich will nicht: Die katholische Kirche hat beschlossen, dass katholische Priester nicht nur pädophil, sondern künftig auch verheiratet sein dürfen. Ein Sittenverfall ist das, sag‘ ich. Noch zwei, drei Jahrhunderte und es gibt weibliche Bischöfe. Furchtbare Vorstellung.
Schöne Vorstellung hingegen: Ein Wochenbeginn mit Musik.
Guten Morgen.
Für diese Woche ist jetzt erst einmal Ruhe bei Polizei und Aktivisten. Gearbeitet und protestiert wird in Deutschland eben schön anständig an einem Wochentag.
„Berliner Zeitung“ (will nicht verlinkt werden, LSR)
Andererseits braucht der Deutsche anscheinend immer eine gewisse Grundmenge an Bedrohungssituationen, sonst wird er nicht glücklich: Frank-Walter Steinmeier, den ich schon für eine sehr unappetitliche Person hielt, bevor man ihn online nicht mehr so nennen durfte, was daran liegt, dass er den unschuldigen Murat Kurnaz in ein US-amerikanisches Foltergefängnis hat entführen lassen, um zu belegen, was er von Demokratie und Rechtsstaat hält, ist als Bundespräsident unter des falschen Gottes Aufsicht (Archivversion) „wiedergewählt“ worden und hat in seiner ersten Rede seiner zweiten Amtszeit erst mal den Iwan bedroht, um diesem darzulegen, dass Bedrohung undemokratisch sei. Dann können ja die jährlichen „Defender“-Missionen der elenden NATO endlich aufhören.
In Parteien reicht es oft, wenn sich irgendwer öffentlich von irgendwas distanziert, um die Mitverantwortlichkeit für dessen Geschwall abzugeben. Ich gebe insofern an dieser Stelle meine außerordentlich große mentale Distanz zu Frank-Walter Steinmeier bekannt. Der Herr ist mir mitsamt seinem vermeintlich staatsmännischen Duktus überaus peinlich.
Problem gelöst?
Gewitzte Einreisebeschränkung: Wenn man momentan nach Tschechien reisen möchte, muss man ein Formular ausfüllen, in das man Buchstaben eingeben muss, die auf der Tastatur gar nicht drauf sind. Für mich sind das ja böhmische Dörfer.
Die wesentliche auf dem Weg dorthin – also zu den böhmischen Dörfern – unter dem Eindruck eines anscheinend nicht funktionierenden Kopfhöreradapters gewonnene Erkenntnis ist, dass die Deutsche Bahn in künftigen Umgestaltungen ihrer Züge dringend die Größe eines üblichen Plattenspielers berücksichtigen sollte. Nur wenige Zentimeter mehr würden die Abteiltische im InterCity von einer Kaffeeumkippfläche zu einem nervenrettenden Ort der Ruhe reformieren, aber auch anderen Zugarten fehlt eine solche eigentlich simple Vorrichtung; einige Sitzplätze müssen gar gänzlich ohne ebenen Stellplatz auskommen. Der neumodische Spotifyunsinn funktioniert in so einem Zug ja ohnehin nicht. Das mobile Netz ist auf der deutschen Seite der Landesgrenze einfach schlecht. Wie die deutschen Netzbetreiber das durchaus nicht ganz leichte Unterfangen, das sehr gute tschechische Netz die Landesgrenze kaum überschreiten zu lassen und ihm stattdessen absolut nichts entgegenzusetzen, physikalisch und ökonomisch vollbracht haben, ohne binnen weniger Jahre vom Markt weggeregelt zu werden, sollte auch mal jemand untersuchen. Klingt preiswürdig.
In Prag selbst sind Fußgänger offensichtlich nicht vorgesehen. Schade eigentlich.
Sonst geht es aber eigentlich mit dem Wohlbefinden, insbesondere mental. Es heißt, hier gebe es exakt drei Berufe: Irgendwas mit EDV, Porno und den dritten habe ich vergessen. Für ausgeschlossen halte ich das nicht. Wahrscheinlich ist der dritte Beruf der des Bierbrauers.
Und in dieser Profession sind die Tschechen – das sollte man ihnen auch als Deutscher zugestehen können – wirklich nicht schlecht.
Unternehmen, die ihr Geld (und das von uns Aktionären) unter anderem mit Blockchains – aber auch mit sinnvollen Dingen – verdienen, so:
Daten speichert eine Blockchain gesammelt und dezentral in verschlüsselten Blöcken. (…) Man kann Daten auf der Blockchain also nicht ohne Weiteres löschen oder nachträglich verändern.
Die Realität so:
Die Zeugnis-Blockchain der Bundesdruckerei ist offline. (…) Darüber hinaus ist es wohl auch gelungen, falsche Daten in die angeblich fälschungssichere Blockchain zu schreiben. (…) Die Webseite zu dem Dienst der Bundesdruckerei zeigte zwischenzeitlich ein Erdferkel.
(Allergikerwarnung: Der Link führt zu Golem.de.)
Ich habe meine Kopfschmerzen dezentral verteilt. Die gehen nicht mehr weg.
Aus der Reihe „Sätze, die die Nachwelt später verwirren werden“:
Die Sperrstunde in der Gastronomie ist aufgehoben.
Die Nachtlinien fahren wieder nach regulärem Fahrplan.
Eine außerordentlich langweilige Debatte hat ausgerechnet die Redaktion des bis zur Unkenntlichkeit berlinisierten Duden-Wörterbuchs aus dem mittels Umzugs von Mannheim nach Berlin ebenso bis zur Unkenntlichkeit berlinisierten Dudenverlag angestoßen (Archivlink): Es gebe, heißt es dort, Menschen, die sich von der bloßen Verwendung des Wortes „Jude“ dermaßen auf den Thlipth getreten fühlen, dass man in ihrer Gegenwart lieber von „jüdischen Menschen“, „Menschen jüdischen Glaubens“ oder so ähnlich reden sollte. Seltsame Zeitgenossen wiesen auf Twitter darauf hin, dass es außerdem nicht nicht „Juden“ heißen müsse, sondern stattdessen nicht „Jüd Sternchen innen“ heißen dürfe. Das wäre allerdings auch ohne diesen vermeintlich soziologischen Kontext eine falsche Pluralbildung, denn „Jüden“ gibt es nicht.
Der Umstand, dass die umstrittene „Jüdische Allgemeine“ das ebenso beknackt findet wie ich, lässt mich annehmen, dass die zarten Pflänzchen, die hier emotional vor einer Konfrontation mit ihren tiefsten Ängsten geschützt werden sollen, vor allem diejenigen sind, die das Wort „Jude“ gar nicht mehr in einer nicht als Schimpfwort gemeinten Formulierung kennen. Wer Glaubensausprägungen, mithin eine der intimsten (wenn auch oft belächelnswertesten) Eigenschaften eines Menschen, gegeneinander aufwiegt, der sagt damit allerdings ohnehin mehr über sich aus als über den Glauben des Adressaten.
Nicht beantwortet wird in der längst ins Öffentliche ausgeuferten Diskussion über Für und Wider der Bezeichnung von Juden als Juden die sich mir prominent und sofort stellende Frage, unter welchen Umständen sich diese Anrede jenseits irgendwelcher Wikingerdramen überhaupt anbietet.
„Heide! 😡“
„Christ! 😁“
Ich hatte noch in keinem Gespräch, das führen zu dürfen und/oder müssen ich bislang das manchmal zweifelhafte Vergnügen hatte, jemals das Bedürfnis, meinen Gesprächspartner unter Nennung seiner Glaubensgemeinschaft anzureden. Möglicherweise bin ich einfach nicht doof genug, da keine Ausnahmen vorzusehen. Ein Mensch ist nahezu immer mehr als die Summe seiner Daimonoi. (Damit ist meinerseits freilich keine qualitative Einschätzung verbunden. Ich kenne selbst manchen Menschen, der quantitativ aus vielem besteht, jedoch gefüllt mit keinerlei Substanz.)
Natürlich nennt man einen Christen einen Christen, einen Moslem einen Moslem, einen Scientologen einen Idioten Scientologen und einen Juden einen Juden. Niemand, dessen Äußerungen ich bislang hören oder lesen konnte und/oder wollte, spricht von „Menschen buddhistischen Glaubens“, keiner von „quäkerischen Menschen“. Dennoch sehe ich persönlich die vorliegende Angelegenheit wie folgt: Wer sich von der Nennung seiner Religionszugehörigkeit in Verbindung mit seiner Person beleidigt fühlt, der hat womöglich einfach nur die falsche Religion gewählt.
Das unverschämte Neoliberalismusfachmagazin „n‑tv“ gibt stolz bekannt: Die Zahl der arbeitslosen Akademiker wurde auf Null gesenkt. Danke, SPD!
Denn das ist die einzig denkbare Erklärung für den schon jetzt wahrscheinlich frechsten Satz das Jahres:
Ob Informatik oder Altenpflege – in immer mehr Bereichen gibt es offene Stellen und keine entsprechend ausgebildeten Arbeitslosen.
Man versprach mir Verlagssterben.
Es ist Montag. Jeff Bezos will unter eine Brücke oder so; auch mal schön.
Die „tagesschau“ quatscht (Archivlink), dass Menschen mit „extremen Meinungen“ in großem Stil öffentliche Umfragen „manipulieren“, indem sie in ihren jeweiligen sozialen Kreisen dazu aufrufen, an ihnen teilzunehmen. Offen bleibt seitens der „tagesschau“ die Frage, wie viele Teilnehmer eine Umfrage höchstens haben darf, bevor sie leider als ungültig gewertet werden muss.
Wenn der Stalker mit seinem Ruhestand „droht“ und kaum jemand sich fürchtet: Meta, das Unternehmen hinter der Webverfolgungswanze Facebook, „droht“ damit, im „europäischen Markt“ seine „Dienste“ nicht mehr anzubieten, wenn „Europa“ ihm weiterhin verbiete, die halbe Menschheit durch’s Internet zu verfolgen. Ich sag‘ Tschüss mit Üss, Tschö mit Ö und Tschau mit Au, erwarte aber trotzdem nicht, dass Meta, das Unternehmen hinter dem Datenschutzunfall WhatsApp, ausnahmsweise mal nicht die grobe Unwahrheit über seine Pläne erzählt. – Apropos: Eine dramatisierte Darstellung eines der interessanteren Ideengeber eines „geeinten Europas“ nach 1945, der Faschist Oswald Mosley, wird in der letzten und voraussichtlich der folgenden Staffel der Serie „Peaky Blinders“ als Antagonist präsentiert. Ich bedaure, dass das so selten zum Anlass genommen wird, sich mit der Frage zu beschäftigen, warum die schreckliche EU gerade Faschisten und Nationalisten nützlich sein kann.
Dabei wäre gerade jetzt, da zulasten des Iwans um Sympathie für ukrainische Neonazis geworben wird, ein guter Zeitpunkt dafür. Omid Nouripour, neuerdings Vorsitzender der digital blackfacenden Grünen, gefällt das möglicherweise. Aus dem Westen: Schwerer Regen und Nazigeister. (Was hat die Stadt Darmstadt eigentlich gegen Kurden?)
Die Deutsche Bahn leistet sich unterdessen ein waghalsiges Versprechen: Noch in diesem Jahr – 2022 – soll die Pünktlichkeit (wir erinnern uns: das sind Züge, die höchstens eine Viertelstunde Verspätung haben) ihrer Fernzüge unglaublich scheinende 80 Prozent erreichen. Das ist erfreulich, denn so kann man nun, da die privatsphärenkritische Coronapandemie anscheinend endlich vorbei ist, Großveranstaltungen mit bis zu 10.000 Zuschauern (Archivlink) endlich zu vier Fünfteln noch rechtzeitig erreichen. Meine nächste Kneipentour melde ich jedenfalls als Fußballspiel an. Dann darf ich wieder fast alles.
Bei tante gibt’s einen lesenswerten Text über das neuartige Phänomen der „NFTs“ und dessen Irrationalität. Bei mir gibt’s jetzt stattdessen: Pandabären Musik.
Guten Morgen.
Dass Hannover auf den meisten Landkarten getrost in „Bitte wenden“ umbenannt werden kann, ist eine Weisheit, die ich mir erstens gerade selbst ausgedacht habe und die zweitens eigentlich trotzdem niemandem mehr erläutert werden muss. Diese städtebauliche Grausamkeit, diese Landeshauptstadt gewordene Zementwüste, diese graue Ödnis, nur selten aufgelockert durch Baustellen, die wenigstens manchmal interessante Umleitungen durch andere graue Ödnis mit sich bringen, spiegelt Niedersachsen bedauerlicherweise eigentlich ganz gut wider.
Bielefeld hingegen.
(2019, prä-Corona.)