Der Duden und das J‑Wort
Eine außerordentlich langweilige Debatte hat ausgerechnet die Redaktion des bis zur Unkenntlichkeit berlinisierten Duden-Wörterbuchs aus dem mittels Umzugs von Mannheim nach Berlin ebenso bis zur Unkenntlichkeit berlinisierten Dudenverlag angestoßen (Archivlink): Es gebe, heißt es dort, Menschen, die sich von der bloßen Verwendung des Wortes „Jude” dermaßen auf den Thlipth getreten fühlen, dass man in ihrer Gegenwart lieber von „jüdischen Menschen”, „Menschen jüdischen Glaubens” oder so ähnlich reden sollte. Seltsame Zeitgenossen wiesen auf Twitter darauf hin, dass es außerdem nicht nicht „Juden” heißen müsse, sondern stattdessen nicht „Jüd Sternchen innen” heißen dürfe. Das wäre allerdings auch ohne diesen vermeintlich soziologischen Kontext eine falsche Pluralbildung, denn „Jüden” gibt es nicht.
Der Umstand, dass die umstrittene „Jüdische Allgemeine” das ebenso beknackt findet wie ich, lässt mich annehmen, dass die zarten Pflänzchen, die hier emotional vor einer Konfrontation mit ihren tiefsten Ängsten geschützt werden sollen, vor allem diejenigen sind, die das Wort „Jude” gar nicht mehr in einer nicht als Schimpfwort gemeinten Formulierung kennen. Wer Glaubensausprägungen, mithin eine der intimsten (wenn auch oft belächelnswertesten) Eigenschaften eines Menschen, gegeneinander aufwiegt, der sagt damit allerdings ohnehin mehr über sich aus als über den Glauben des Adressaten.
Nicht beantwortet wird in der längst ins Öffentliche ausgeuferten Diskussion über Für und Wider der Bezeichnung von Juden als Juden die sich mir prominent und sofort stellende Frage, unter welchen Umständen sich diese Anrede jenseits irgendwelcher Wikingerdramen überhaupt anbietet.
„Heide! 😡”
„Christ! 😁”
Ich hatte noch in keinem Gespräch, das führen zu dürfen und/oder müssen ich bislang das manchmal zweifelhafte Vergnügen hatte, jemals das Bedürfnis, meinen Gesprächspartner unter Nennung seiner Glaubensgemeinschaft anzureden. Möglicherweise bin ich einfach nicht doof genug, da keine Ausnahmen vorzusehen. Ein Mensch ist nahezu immer mehr als die Summe seiner Daimonoi. (Damit ist meinerseits freilich keine qualitative Einschätzung verbunden. Ich kenne selbst manchen Menschen, der quantitativ aus vielem besteht, jedoch gefüllt mit keinerlei Substanz.)
Natürlich nennt man einen Christen einen Christen, einen Moslem einen Moslem, einen Scientologen einen Idioten Scientologen und einen Juden einen Juden. Niemand, dessen Äußerungen ich bislang hören oder lesen konnte und/oder wollte, spricht von „Menschen buddhistischen Glaubens”, keiner von „quäkerischen Menschen”. Dennoch sehe ich persönlich die vorliegende Angelegenheit wie folgt: Wer sich von der Nennung seiner Religionszugehörigkeit in Verbindung mit seiner Person beleidigt fühlt, der hat womöglich einfach nur die falsche Religion gewählt.
Neues vom Fachkräftebezahlungsmangel
Das unverschämte Neoliberalismusfachmagazin „n‑tv“ gibt stolz bekannt: Die Zahl der arbeitslosen Akademiker wurde auf Null gesenkt. Danke, SPD!
Denn das ist die einzig denkbare Erklärung für den schon jetzt wahrscheinlich frechsten Satz das Jahres:
Ob Informatik oder Altenpflege – in immer mehr Bereichen gibt es offene Stellen und keine entsprechend ausgebildeten Arbeitslosen.
Man versprach mir Verlagssterben.
Venom Prison – Judges of the Underworld // Bankräuber droht mit freiwilligem Abzug
Es ist Montag. Jeff Bezos will unter eine Brücke oder so; auch mal schön.
Die „tagesschau” quatscht (Archivlink), dass Menschen mit „extremen Meinungen” in großem Stil öffentliche Umfragen „manipulieren”, indem sie in ihren jeweiligen sozialen Kreisen dazu aufrufen, an ihnen teilzunehmen. Offen bleibt seitens der „tagesschau” die Frage, wie viele Teilnehmer eine Umfrage höchstens haben darf, bevor sie leider als ungültig gewertet werden muss.
Wenn der Stalker mit seinem Ruhestand „droht” und kaum jemand sich fürchtet: Meta, das Unternehmen hinter der Webverfolgungswanze Facebook, „droht” damit, im „europäischen Markt” seine „Dienste” nicht mehr anzubieten, wenn „Europa” ihm weiterhin verbiete, die halbe Menschheit durch’s Internet zu verfolgen. Ich sag’ Tschüss mit Üss, Tschö mit Ö und Tschau mit Au, erwarte aber trotzdem nicht, dass Meta, das Unternehmen hinter dem Datenschutzunfall WhatsApp, ausnahmsweise mal nicht die grobe Unwahrheit über seine Pläne erzählt. – Apropos: Eine dramatisierte Darstellung eines der interessanteren Ideengeber eines „geeinten Europas” nach 1945, der Faschist Oswald Mosley, wird in der letzten und voraussichtlich der folgenden Staffel der Serie „Peaky Blinders” als Antagonist präsentiert. Ich bedaure, dass das so selten zum Anlass genommen wird, sich mit der Frage zu beschäftigen, warum die schreckliche EU gerade Faschisten und Nationalisten nützlich sein kann.
Dabei wäre gerade jetzt, da zulasten des Iwans um Sympathie für ukrainische Neonazis geworben wird, ein guter Zeitpunkt dafür. Omid Nouripour, neuerdings Vorsitzender der digital blackfacenden Grünen, gefällt das möglicherweise. Aus dem Westen: Schwerer Regen und Nazigeister. (Was hat die Stadt Darmstadt eigentlich gegen Kurden?)
Die Deutsche Bahn leistet sich unterdessen ein waghalsiges Versprechen: Noch in diesem Jahr – 2022 – soll die Pünktlichkeit (wir erinnern uns: das sind Züge, die höchstens eine Viertelstunde Verspätung haben) ihrer Fernzüge unglaublich scheinende 80 Prozent erreichen. Das ist erfreulich, denn so kann man nun, da die privatsphärenkritische Coronapandemie anscheinend endlich vorbei ist, Großveranstaltungen mit bis zu 10.000 Zuschauern (Archivlink) endlich zu vier Fünfteln noch rechtzeitig erreichen. Meine nächste Kneipentour melde ich jedenfalls als Fußballspiel an. Dann darf ich wieder fast alles.
Bei tante gibt’s einen lesenswerten Text über das neuartige Phänomen der „NFTs” und dessen Irrationalität. Bei mir gibt’s jetzt stattdessen: Pandabären Musik.
Guten Morgen.
Bielefeld hingegen.
Dass Hannover auf den meisten Landkarten getrost in „Bitte wenden” umbenannt werden kann, ist eine Weisheit, die ich mir erstens gerade selbst ausgedacht habe und die zweitens eigentlich trotzdem niemandem mehr erläutert werden muss. Diese städtebauliche Grausamkeit, diese Landeshauptstadt gewordene Zementwüste, diese graue Ödnis, nur selten aufgelockert durch Baustellen, die wenigstens manchmal interessante Umleitungen durch andere graue Ödnis mit sich bringen, spiegelt Niedersachsen bedauerlicherweise eigentlich ganz gut wider.
Bielefeld hingegen.
(2019, prä-Corona.)
Vinyl <3 (14): Militärstreaming zulasten junger Musiker
Obwohl der Endgegner Vorstandsvorsitzende von Spotify, Daniel Ek, neulich stolz bekanntgab, ein wenig Kleingeld aus der mithilfe von Idioten, die immer noch Geld für den Zugang zu Spotify bezahlen, „erarbeiteten” Portokasse – 100 Millionen Euro – in „künstliche Intelligenz” für militärische Zwecke, also letztlich in automatisiertes Meucheln, zu investieren, haftet Spotify auch weiterhin der Ruf an, vorrangig eine Plattform zum Musikhören zu sein.
Pye Hastings, häufigeren Lesern meiner Hervorbringungen bereits als Frontmann von Caravan bekannt, findet das schade:
Das Streamen von Musik ist für die Künstler deshalb katastrophal, weil die Unternehmen riesige Gewinne anhäufen und den Künstlern gerade mal Almosen zahlen. Worin besteht der Anreiz für junge Leute, an Bord zu kommen, wenn all das Geld von Unternehmen, die Millionen kassieren und denen, die es erwirtschaften, keinen gerechten Anteil abgeben, abgeschöpft wird?
(Übelsetzung von mir.)
Ich kann mich nur wiederholen: Wer Musik mag, Künstler wertschätzt und gern etwas von Bestand erwirbt, der sollte nicht nur Konzerte besuchen, sondern auch und vor allem Schallplatten kaufen. Hat ein Künstler keine Schallplatten im Angebot, dann ist es manchmal sinnvoll, ihn diesbezüglich zu kontaktieren. Ohne Nachfrage gibt es kein Angebot.
Vor allem aber muss gelten: Wer Spotify bezahlt, der bezahlt nicht nur eine Konsolidierung (lies: Ausdünnung) der Künstlervielfalt, sondern er bezahlt auch den Krieg. Nich machen. Is nich gut.
Tolle Idee des Monats: Den öden Zeitvertreib Wordle, der anscheinend einen Millionenbetrag „wert” ist, kann man jetzt auch mit Computerhilfe lösen lassen. Wir haben jetzt also den Punkt in der Digitalisierung erreicht, an dem Computer gegen Computer spielen können, damit Menschen endlich wieder Zeit haben, währenddessen produktiv zu sein.
Irgendetwas läuft hier falsch.
Tore zum Mistmachweb (9): Illegitimes Interesse illegalisiert
Ein Vorteil davon, sich nicht nur etappenweise, sondern fortwährend über die fürchterliche Entwicklung des zeitgenössischen Webs zu informieren und diese Entwicklung gelegentlich schriftlich festzuhalten, ist, dass man manchmal sogar positiv überrascht wird; so berichtete ich Ende 2020:
Es gibt tatsächlich einen standardmäßig aktivierten Schalter, der bewirkt, dass jemand mit „legitimem Interesse“ mir personalisierte (also zwangsläufig trackende) Reklame in den Browser schieben darf.
In Belgien hat man jetzt überraschend festgestellt, dass das gar nicht erlaubt ist.
Aber immerhin:
Unterdessen arbeitet die Werbebranche bereits daran, das Geschäftsmodell zu retten.
Man hört doch neuerdings recht viel von Insolvenzen und leider gescheiterten Unternehmen, deren Mitarbeiter jetzt leider allesamt auf eine anständige Arbeit umschulen müssen. Warum gönnt man diesen wirtschaftlichen Kreislauf nicht auch mal denjenigen Personen, die gesellschaftlich noch unbeliebter sind als Anwälte? Warum sollte sich ausgerechnet die Branche derer, deren Unternehmensziel es ist, anderen Leuten den digitalen Alltag mit Produktempfehlungen zu verunschönern, über die Krise hinaus retten können?
Jump, you fuckers!
Das Oberlandesgericht Koblenz teilt mit: Die Aufgabe der Wikipedia ist nicht die sachliche, unverzerrte Wiedergabe von Fakten. Gut zu wissen.
Ganz normale Klimaschützer
Jana Mestmäcker (…) ist Psychologin. (…) Sie hasst Belanglosigkeit und sagt Dinge gern direkt. (…) Mit ihrer Chefin hat sie gesprochen. Mestmäcker habe geweint und ihr gesagt: Jede Arbeit fühle sich falsch an, nur die Klimakatastrophe zähle. (…) Wenn sie es nicht versuche, könne sie ihr ganzes Leben keinen Tag mehr fröhlich sein.
Ich mag keine Ferndiagnosen, aber.
Ich bin verwirrt: Darf man eigentlich noch für Amnesty International spenden, jetzt nicht mehr oder jetzt erst recht?
Kürzestkritik: District 97 – Screens
Lange nichts mehr über Musik geschrieben.
Habe ich die Großartigkeit von District 97 schon erwähnt? Ah, sagt ein Blick ins Archiv: Ja, habe ich, 2014, und zwar mit der gebotenen Lobhudelei in meinen Worten.
Seitdem kam unter anderem „Screens” (2019; Bandcamp, Amazon.de) raus.
Geschmacksarmer Narr, wer nicht Gefallen findet.
Bitte, gerne.
Medienkritik in Kürze: Verlinken verboten!
Der „Tagesspiegel”, den ich diesmal nur deshalb nicht verlinke, damit seine Redakteure mal sehen, wie dämlich das ist, gab gestern bekannt:
Tübingens langjähriger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) will bei der OB-Wahl im Herbst als parteiloser Kandidat antreten. Das teilte er am Sonntag auf seiner Homepage mit. Mehr als 800 Wahlberechtigte hätten einen Aufruf unterzeichnet, der ihn unterstützen wolle, erneut für das Amt zu kandidieren, schrieb Palmer auf borispalmer.de. (…) „Meine politische Heimat sind und bleiben die Grünen in Baden-Württemberg“, schrieb er.
In diesem Zitat sehe ich – aber ich bin natürlich auch kein Qualitätsjournalist – mindestens drei vernünftige Möglichkeiten, die Website von Boris Palmer und damit die Quelle für den „Artikel” zu verlinken.
Keine davon wurde genutzt; nein, nicht einmal hinter dem Text „borispalmer.de” liegt ein anklickbarer Verweis:
Haben Medienmacher heutzutage Angst, dass ihnen die Eier abfallen, wenn ihre Besucher die mehrfach erwähnte Quelle auch mal selbst lesen?
Venetian Snares – Szamár Madár // Die Pläne lagen doch auf Alpha Centauri aus.
Es ist Montag. Angesichts der allgemeinen Beschäftigung mit Russland und der Ukraine sowie der geforderten Positionierung aller relevanten politischen Akteure ist dies eine gute Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass Bundeswehr und NATO im Wesentlichen von Altnazis aufgebaut worden sind. Erstaunlich, dass die Gesellschaft da noch Entscheidungsschwierigkeiten hat. (Außer bei Pandabären. Niemand mag keine Pandabären.)
Die SPD besticht wieder durch Menschenfreundlichkeit: Hartz-IV-Empfänger erhalten neuerdings Post vom „Jobcenter”, was Idiotendeutsch für „Arbeitsamt” ist, in der es ihnen erklärt, wie sie mit weniger Heizen über den Winter kommen. Heizen wird ja nicht immer bezahlt. Wofür stand das „S” noch mal? – Ihr Koalitionspartner, die F.D.P., hat unterdessen eine tolle Idee, wie man dem bösen Messenger (das muss man sich ungefähr so vorstellen wie einen bösen Papierhersteller, der nichts gegen Drohbriefe unternimmt) Telegram eine Bußgeldnote zustellen kann: Einfach in den Bundesanzeiger einen Text reinstellen. Ich erwarte von zeitgenössischen Parteien ja schon echt nicht mehr viel, aber die F.D.P. bereitet mir inzwischen aufrichtiges Bedauern. Das erstaunt mich am meisten. Dass ausgerechnet aus Bayern mal eine positiv zu verstehende Nachricht kommen würde, passt da ganz gut ins schiefe Bild: Die Einbindung von Google Fonts ist hierzulande illegal. Ich empfehle so oft und so intensiv zu klagen wie möglich.
Spotify verliert mal wieder ein paar Musiker. Viel besser als Vinyl. Immer alle Musik. Jaja. Haha. – Apropos: Die Stadt Hannover hat mich im Rahmen eines Beklagens darüber, dass auf öffentlichen Plätzen tatsächlich noch etwas Leben stattfindet, mit dem Wort „Musiklärm” bekannt gemacht. Ich finde, das ist ein sehr gutes Wort für diejenige Art von Beschallung, die ich gern meiden würde.
Stattdessen höre ich ein wenig klassische Musik.
Guten Morgen.
Die Christchenfrage der Linken
Während die Qualitätspresse noch damit beschäftigt ist, die neue Vorsitzende der Grünen (ohne Gegenkandidaten von einem Viertel der Delegierten trotzdem abgelehnt, das muss man ja auch erst mal schaffen) als Gesicht der Erneuerung (weil vergleichsweise jung; als wäre das ein relevantes Kriterium!) zu belobhudeln, ist links davon Trauerstimmung eingekehrt. Unter der bescheuerten Zwischenüberschrift „Die Gretchenfrage der Linken” fasst Anna Lehmann in der Online-„taz” mit origineller Zeichensetzung zusammen:
Will man regieren und Kompromisse machen oder kompromisslos in der Opposition bleiben.
Das sei aber eher als rhetorische Frage – ach, deshalb der Punkt am Ende! – gemeint:
In parteiinternen Umfragen haben Regierungsbeteiligungen satte Mehrheiten. Auch die Berliner Linkspartei hatte sich im Dezember mit Dreiviertel-Mehrheit für die Zusammenarbeit mit SPD und Grünen im Land ausgesprochen.
Der Auslöser für den Artikel ist, dass die Aktivisten von „Fridays for Future” anscheinend inzwischen erkannt haben, dass die Grünen ein sehr undankbarer Partner für vermeintlich Nichtkonservative sind, und sich darum der „Linken” zuwenden, als wäre diese eher interessiert an Idealismus statt Posten.
Christa Luft, seit ungefähr 1893 Mitglied der heutigen „Linken”, hatte Ende 2021 ihren Austritt bekanntgegeben und dabei die einzig relevante Frage gestellt:
Warum führt man sich gegenüber Befürwortern von Angriffskriegen und gewaltsamen Einmischungen in die Angelegenheiten anderer Staaten und Völker immer wieder untertänig auf, anstatt die eigenen außenpolitischen Wertvorstellungen kraftvoll zu bekunden und sich zu bemühen, diese durch den Lauf der jüngsten Zeitgeschichte bestätigten Vorstellungen zum Maßstab einer künftigen Zusammenarbeit zu machen?
Wen muss man eigentlich wählen, wenn man Krieg konsequent ablehnt?
Liegengebliebenes vom 28. Januar 2022
Antikommunist des Tages: Bodo Ramelow (Ministerpräsident, Thüringen, „Die Linke”).
Zwischen Krieg und Frieden liegt oftmals nur eine Regierungsbeteiligung: Bundestag verlängert Irak-Einsatz um weitere neun Monate, aber erstmals stimmte „auch eine große Mehrheit der Grünen-Abgeordneten im Bundestag für ein Irak-Mandat”. Verrückt, man könnte meinen, die CDU/CSU wäre noch gar nicht abgewählt.
Hatte man Russland zugesichert, die NATO sei östlich der DDR zu Ende? Nein, behaupten die Medien; doch, behauptet die Quellenlage.
„Vodafone teilt die Rechtsauffassung des Finanzamts nicht.”
Für die Freunde audiovisueller Informationsübertragung (YouTube): Friedrich Küppersbusch (ist der schon gecancelt?) erläutert die Parallelen zwischen Kernenergie- und Coronaverfügungsgegnern.
In Datenschutz, amen.
Heute, am 28. Januar 2022, ist der Europäische Datenschutztag. Michael Haas, der sein Geld mit so etwas verdient, versucht es bei „ChannelPartner” mit einem quasireligiösen „Gelöbnis”, das unter anderem die Floskel enthält:
Ich gelobe, die Antiviren- und Sicherheitssoftware auf meinen Endgeräten auf dem neuesten Stand zu halten.
Und wie das mit solchen „Gelöbnissen” ebenso wie mit „Antiviren- und Sicherheitssoftware” eben ist: Man muss nur ganz fest dran glauben.
Hoffnung Dexit (10): Unrechtsstaat per Fingerabdruck
Ich habe ja noch Glück gehabt, meinen neuen Personalausweis hielt ich kurz vor der Pflicht zur Eintragung von Fingerabdrücken in den Händen. Womöglich wird meine nächste Verlängerung dieser Pflicht auch nicht mehr unterliegen:
Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat erhebliche Zweifel, dass die in Deutschland geltende Pflicht zur Aufnahme von Fingerabdrücken in den Personalausweis rechtmäßig ist. Die Richter gehen davon aus, dass die Auflage nicht mit den Artikeln 7 und 8 der EU-Grundrechtecharta zum Schutz der Privatsphäre vereinbar ist.
Möglicherweise, befand das Gericht, sei es nicht zweckmäßig, ein Dokument, das nicht der internationalen Identifikation gegenüber den Strafverfolgungsbehörden, sondern nur dem innerstaatlichen Identitätsnachweis von Diensten sein soll, dergestalt zu regeln, dass diejenigen, die es nicht nur besitzen, sondern auch noch regelmäßig bezahlen müssen, zu einer Lockerung ihrer Privatsphäre gezwungen sind. Sie könnten ja irgendwann mal was anstellen.
Es ist nicht alles schlecht in Großbritannien.