Es ist Montag. Die blöden Witzchen sind vorüber, um so härter trifft, was man liest: Ray Shulman verstarb. Ich finde das nicht gut. Das Alter, in dem diejenigen Musiker, deren Werke ich am meisten schätze, zwar zusehends öfter in den Nachrichten erscheinen, jedoch meist in der Rubrik der Nachrufe, wollte ich eigentlich nicht so schnell erreichen.
Ab heute ist das „Deutschlandticket“ – diese Vorliebe der Deutschen, allem einen englischen Namen zu geben, nur Deutschland nicht, sollte auch mal jemand untersuchen – erhältlich (Archivversion). Ich hoffe, das wird den Fernverkehr etwas entlasten. Wir Bonzen in den InterCitys haben gern unsere Ruhe. Relevante Anschlussfrage: Wird die BahnCard 100 mit dieser Teilentwertung jetzt eigentlich günstiger oder noch teurer? In Paris hat die Mehrheit der Demokratie (also etwa 89 Prozent derjenigen 7,46 Prozent der Einwohner der Stadt, die überhaupt Lust hatten, an dieser Abstimmung teilzunehmen; nächste Frage: die dortige Bürgermeisterin nennt das einen „Sieg der Demokratie“, wie ironisch lässt sich das betonen?) ein noch lästigeres Verkehrsmittel für noch lästiger erklärt und elektrische Leihroller verboten (Archivversion). Die schöne Freizeitbeschäftigung des Rollerschubsens nimmt damit wohl ein jähes Ende. Andererseits: Dass ich mal einen Franzosen um irgendetwas beneide (schlimme Sprache, schlimme Küche, schlimme Politik), passiert ja auch nicht so oft. Das muss sollte man anerkennen.
Letzte Frage, dann soll’s das für heute gewesen sein: Warum gilt die „Süddeutsche Zeitung“ als journalistisches Medium und Wikileaks nicht? Seltsame Nachrichten unterdessen aus der Klimaforschung: „Das Konsumklima setzt (…) seine Erholung fort und legt zum sechsten Mal in Folge zu.“ Nur die Verbraucher mit ihrer lästigen Verunsicherung trüben noch das Bild, weil sie einerseits nur noch normal oft arbeitslos werden, aber sich trotzdem nicht mehr so viel leisten können wie noch vor wenigen Jahren. Wie unhöflich!
Auch nicht höflich, muss sie aber auch nicht sein: Musik.
Guten Morgen.