(Immer, wenn ein Journalist mit zu denen gehört, die schreiben, irgendjemand oder irgendetwas gehöre „mit zu den Besten”, gehört mein Kopf mit zu den Köpfen, die große Schmerzen erleiden.)
zeug – Garbino // My Little Doctor (neu)
Es ist Montag. Schleswig-Holstein hat interessant gewählt, die Linke ist in manchen Grafiken inzwischen eine Sonstige, die SPD hat zweistellig verloren und der Südschleswigsche Wählerverband hat die AfD (ebenfalls draußen) mit großem Abstand überholt. Aus Braunschweig meldete man mir das Bestreben, Sahra Wagenknecht jetzt aber wirklich aus der Linken rauszuwerfen. Dann würde alles gut. So schwach muss eine Partei ja erst mal sein, dass ihr gesamtes Wohl und Wehe an einem einzigen Mitglied aus einem anderen Landesverband hängt. Oder ist das vielleicht gar nicht das wesentliche Problem?
Dazu vielleicht auch interessant ist folgende Statistik: Männer, die sich als Feministen bezeichnen, kriegen tendenziell öfter mal keinen hoch. Korrelation und Kausalität bewerte ich nicht. Ich bin kein Sexualforscher. – Anderen sind Geschlecht und Hautfarbe sehr wichtig: Der Nachfolger von Jodie Whittaker – Hauptsache, eine Frau – als Darsteller des Doktors in der BBC-Serie Doctor Who wird ein BBC ruandisch-britischer Schauspieler, dessen Namen (Ncuti Gatwa) auszusprechen mir noch nicht gelingen möchte, ohne dass ich nachgucke, wie das geht. Möge er aus cineastisch besseren Gründen die Rolle erhalten haben als seine Vorgängerin. Ich mochte diese Inkarnation des Doktors gar nicht, sie hatte meiner Meinung nach mehr mit My Little Pony als mit Doctor Who gemeinsam. Ein Mindestmaß an Skepsis sei mir insofern gestattet.
Auch eine andere alte Serie kommt mal wieder zurück: Jackass (die Älteren erinnern sich). Irgendwas muss in den letzten Jahren mit der allgemeinen Kreativität von Fernsehmachern passiert sein. Die Häufung an in den Neunzigern schon mal Dagewesenem fällt selbst mir auf, und mir fällt sonst nicht viel auf.
Gute Nachrichten: Christian Lindner hat auf Twitter das Wort „Bubatz” (das ist Idiotendeutsch für ekliges Kiffzeuch) benutzt und die Kifferia witzelt, dann sei Kiffen ja demnächst uncool. Danke, Christian Lindner. Als Nächstes bitte irgendwas über Tabak twittern.
Ich höre derweil etwas, was niemals an Coolness verlieren wird: Musik.
Guten Morgen.
Autokorsos für alle!
Möööööp!
Unerwartet zerreißt ein Röhren die Stille in meinem heutigen Refugium: Draußen wird im Gänsemarsch gefahren und gehupt. Ein Blick auf die beteiligten Autos (zugegeben: das geht mit dem Fahrrad nicht so gut) versichert: Hier hat ausnahmsweise kein Pärchen beider Leben zu früh weggeschmissen und geheiratet, hier ist Fußball im Spiel.
Die örtliche Erfolgsmannschaft im Herrenfußball, in den 1960er Jahren einmal an der Tabellenspitze gewesen und seitdem mit einem Selbstbewusstsein wie Gerhard Schröder nach der Bundestagswahl 2005 ausgestattet, habe es wieder in die zweite Bundesliga zurückgeschafft, erklärt ein soziales Medium das Gehupe hocherfreut, als sei das für irgendjemanden, der nicht gerade finanziell von der Mannschaft profitiert, von Belang.
Ich hege Sympathien für Menschen, die sich so sehr für eine Sache begeistern können, dass sie am liebsten jedem ungefragt zweimal davon erzählen würden. So ähnlich geht es mir ja mit Musik, Tastaturen, Whisky und so. Nicht begreiflich ist mir bisher aber gemacht worden, warum der Brauch der Autokorsos (Benzin ist offensichtlich noch zu günstig, da sollte der Markt dringend mal regeln) mitsamt innenstädtischen Gejohles, in hässliche Schals und grelle Trikots gehüllt, ausgerechnet den Anhängern eines nicht mal besonders großen Fußballvereins exklusiv ausgeübt werden sollte. Mir fallen sofort mehrere ortsübergreifende Interessen ein, die sich deutschlandweit eines größeren Zuspruchs erfreuen als die Spielergebnisse besagten Vereins.
Mein Ansatz, dem Möööööp! konstruktiv ablehnend zu begegnen, sieht daher vor, ein eigenes Möööööp! zu etablieren. Ich schlage Autokorsos mit Pyrotechnik auf allen größeren Plätzen vor, wenn eine neue Single von Ed Sheeran (der trotz seines schrecklichen Musikstils immer noch mehr Anhänger hat als jeder Fußballverein) es in die Hitparade geschafft hat; und dann warten wir mal ab, wann der erste Fußballfan entrüstet fragt, ob die Vorlieben der Teilnehmer wirklich diesen Krach rechtfertigen.
Wie ich übrigens gerade sehe, wurde soeben eine neue Version einer app auf meinem Smartphone veröffentlicht. Das muss gefeiert werden. Möööööp!
Kurzkritik: Ufomammut – Fenice
Lange nichts mehr über Musik geschrieben.
Es gibt Arten von Musik, die passen zu einer ganz bestimmten Wetterlage. Im Herbst ist zum Beispiel melancholischer Postrock genau mein Fall, aber sobald es wärmer wird, mag ich es auch mal etwas fröhlicher. Nun wird es gerade wärmer, ich höre aber trotzdem (und freue mich über) das diesjährige Album „Fenice” von Ufomammut (Bandcamp, Amazon.de). Die Tonträger kommen erst am 23. Mai raus, aber man hat ja so seine Quellen.
„Fenice” ist – wie Ufomammut selbst – italienisch und heißt Phönix, symbolisiert also eine Wiedergeburt. In diesem Fall scheint es vor allem um den neuen Schlagzeuger „Levre” zu gehen, der das Gründungsmitglied „Vita” nach dessen Weggang 2020 ersetzt. Mit 38:19 Minuten Laufzeit ist „Fenice” zwar keine besonders mächtige Wiedergeburt, aber eindrucksvoll ist sie dennoch: Ursprünglich als nur ein einziges Stück konzipiert, wirkt das Album tatsächlich wie aus einem Guss, obwohl seine sechs Stücke jeweils unterschiedliche Facetten betonen. Das in der Wikipedia noch immer vorrangig als Stoner-Doom-Band geführte Trio das Album großzügig mit Space- und Psychedelic-Rock-Zutaten wie ausgiebigem Gebrauch von Hall und Synthesizern besprenkelt hat, ist eine um so erfreulichere Überraschung. Immer nur den gleichen sound zu hören ist ja auch uninteressant.
Gesungen wird mitunter, dann – wie bei Ufomammut trotz des italienischen Albumstitels üblich – auf Englisch. Das sehe ich zwar fast immer skeptisch, wenn die Musiker selbst nicht englischsprachig sind, aber ich kann den Klang der italienischen Sprache in der Musik bekanntlich partout nicht leiden. Klarer Vorteil also.
Prädikat: Zum Sitztanzen gut geeignet. Möglicherweise ist Kopfnicken inbegriffen. Bei Weitem nicht das Schlechteste, was ich 2022 im Kopfhörer hatte.
(Soll heißen: Gefällt.)
Früher hat’s ja auch keinen gestört.
Im Jahr 2002, selbst im Jahr 2012, gehörte ich noch zu denen, die vergleichsweise unvorsichtig mit ihrem Leben umgegangen sind. Nach mir die Sintflut. Die meisten Risiken, von den Schäden an der Gesundheit und der Psyche bis hin zu irgendwelchen Datenlecks, wurden zugunsten der Befriedigung der Lust am Leben in Kauf genommen, und ich würde lügen, behauptete ich, das sei heute wesentlich anders. Nur auf meine Daten passe ich heute etwas besser auf als früher.
Want to track something in private? Don’t use an app.
John Weir
Trotzdem halte ich diese Auslegung (Archivversion) von Peter Hornung, NDR, für sportlich:
Wir leben im Jahr 2022 – und da dürften (…) Verbraucher etwas anderes erwarten im Umgang mit ihren Daten als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. „Sie wollen eben nicht mehr mit unerwünschter, nicht angeforderter sogenannter Verbraucherinformation konfrontiert und belästigt werden”, so Baden-Württembergs Landesdatenschutzbeauftragter Stefan Brink.
Auch vor zehn oder zwanzig Jahren wollte ich nicht unbedingt „mit unerwünschter, nicht angeforderter sogenannter Verbraucherinformation konfrontiert und belästigt werden” und habe das auch nicht erwartet. Ich bekam mehr als genug Post, um die ich nicht gebeten hatte. Dass Adresshandel künftig, so suggeriert es der Artikel zu Beginn, verboten sein soll, ist insofern keine Nachricht, die mich begeistert, denn bisher war er es auch bzw. nicht und stimmen tut’s auch nicht:
Mit Blick auf die Datenschutz-Grundverordnung sei es gut, wenn der Verkauf von Verbraucheradressen eingeschränkt werde, so VZBV-Experte Florian Glatzner.
Eine Einschränkung ist eben kein Verbot. Im Umgang mit Werbern, online wie offline, empfehle ich insofern auch weiterhin, sie gesellschaftlich zu ächten und den persönlichen Umgang mit ihnen zu meiden. Wer seinen Lebensunterhalt damit verdient, anderen Menschen Zeit zu stehlen, der ist nichts als ein gewöhnlicher Krimineller, ein Zeitdieb, eine Nervensäge obendrein. Es wäre verfehlt, einen in der Werbebranche Tätigen, dessen Arbeitsgrundlage neben einer erkauften Liste von Adressen von Menschen, die überwiegend nicht von ihm belästigt werden möchten, der Quatsch ist, den Verkäufer von sich geben, um ihren Plunder anderen Leuten anzudrehen, nicht als einen solchen zu betrachten und entsprechend mit ihm zu verfahren.
Und das nicht erst völlig überraschend und sehr plötzlich seit 2022.
Penis zeigen gegen Rechts
Puh, Rot-Rot-Grün.
Dazu forderte die Verwaltung die Lehrer auf zu dokumentieren, an welchem Körperteil sich die Tattoos befinden und welche Bedeutung sie für die jeweiligen Personen haben. Das galt auch für Tätowierungen an intimen oder anderen nicht sichtbaren Stellen. (…) Der Fragebogen forderte von den Referendaren Angaben zur Länge und Breite der Tätowierungen, außerdem sollen die Tattoos beschrieben und fotografiert werden. (…) Dabei ging es um die Frage, ob bestimmte Symbole Hinweise darauf geben, dass eine Person gegen die freiheitlich-demokratische Ordnung und damit ungeeignet für den Staatsdienst sei.
Einfach nur: puh.
*schlorp*
Schwarze Löcher verschlingen häufig ihre Nachbarsterne. (…) Wie diese [dabei] klingen, haben Astronomen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) nun aufgezeichnet.
So ähnlich klinge ich übrigens nach dem Essen.
(via Schwerdtfegr)
Lebensmittelvergleiche wieder positiv besetzen
Der nationalistische Aggropansen Andrij Melnyk hatte ausnahmsweise mal eine gute Idee:
Melnyk bezeichnet Scholz als „beleidigte Leberwurst“
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, deren Name und Frisur ja auch irgendwie ihr Programm sind, fordert daher von dem ukrainischen Weißbrot eine „Entschuldigung” für den Quark. Ich halte dagegen: Der oft verstockt-bemühte Diskurs gewönne an Treibkraft, wären Lebensmittelvergleiche endlich kein Tabu mehr. Der Berliner John F. Kennedy hat es vorgemacht, noch heute werden trotz allem ganze Plätze nach ihm benannt; und von der SPD mag man heutzutage halten, was man will, aber den verstorbenen Herbert Wehner, der selbst Parlamentarier auch schon mal „Würstchen” nannte, nicht für einen fähigen Rhetoriker zu halten fällt selbst mir schwer.
Wir brauchen nicht weniger Leberwurstbezeichnungen im Parlament. Wir brauchen mehr davon. Sie stillen den Hunger nach Eskalation schnell und unbürokratisch, ohne nachdrücklichen Schaden zu hinterlassen, und so frisch gestärkt kann man sich bald wieder der Sachdiskussion widmen.
Keine Arbeitsanarchie ohne BAMF
Beobachtung: Wenn man als Ukrainer, Syrer, Afghane oder sonstwer nach Deutschland kommt, weil man hier weniger wahrscheinlich umgebracht wird als in seinem Heimatland, kann man nicht einfach anfangen zu arbeiten oder seine Kinder in die Schule schicken. Das wären ja fast anarchische Zustände. So was wollen wir hier nicht.
Nein, zuerst ist eine Registrierung fällig:
Alle Personen, die sich in der Bundesrepublik Deutschland als asylsuchend melden, werden registriert. (…) Hierbei werden persönliche Daten aufgenommen. Alle Antragstellenden werden fotografiert; von Personen ab dem 6. Lebensjahr werden zusätzlich Fingerabdrücke abgenommen.
Muss man ja verstehen: Diese Ausländer sehen ja alle gleich aus. Da muss man etwas haben, um sie eindeutig zu identifizieren. Wenn sie später mal Straftaten begehen oder so. Das machen Ausländer ja so. Immer. Alle. Denn sonst bräuchte man das ja nicht.
Der Nachwuchs eines vor dem Krieg geflohenen Ukrainers darf hier nicht in die Schule gehen, wenn die Polizei seinen Vater nicht in ihrer Datenbank hat. Sicherheit, versteht sich. – Die Angekommenen, meist schon darauf vorbereitet, hinterfragen das selten. Das sei halt so in Deutschland, passt schon, hier meine biometrischen Daten, hier meine Konto-PIN, hier mein Erstgeborenes. Ah, endlich in einem freien Land.
Ist das eigentlich dieser Sozialstaat mit der Menschlichkeit, von dem immer alle reden?
White Darkness – hHi!d4Ee // Dezente Emojis für alle.
Es ist Montag. Ein Gedanke am Wochenende, während in Berlin und anderswo ein paar Verstrahlte gegen die Politik der SPD demonstriert haben, indem sie irgendwas angezündet haben, was gar nicht der SPD gehört hat: Warum heißen griechische Restaurants Zeus, aber deutsche Restaurants nicht Gott?
Man liest dieser Tage viel über zu setzende Zeichen. Ich setze am liebsten Fragezeichen. Die wirken immer so schön ironisch und sind auf der Tastatur schon drauf. Definiere: Amerika. Andere Zeichen, die auf der Tastatur manchmal auch schon drauf sind, werden noch häufiger gesetzt und sind längst auch ein Politikum, aber selbst Google wird es zu bunt mit den Emojis – es macht jetzt die Farben weg. Ausnahmsweise möchte ich, dass möglichst viele Unternehmen diese Idee von Google übernehmen und sie zum De-facto-Standard werden lassen. Dann würde ich vielleicht auch häufiger mal welche verwenden. Ich mag es, wenn etwas Geschriebenes optisch dezent ist und mich und meine Gesprächspartner nicht visuell anbrüllt.
Super-Selbstreferenzialität: Ted Unangst hat sich beklagt, wie schwer es sei, eine sich selbst enthaltende Website in Go zu programmieren. Deswegen habe ich eine in Rust programmiert. Vielleicht kann’s wer brauchen.
Nicht von mir, brauche ich aber selbst: Musik.
Guten Morgen.
Eva Högl kann mich mal.
Seit Mai 2020 ist Eva Högl Wehrbeauftragte des Bundestags und damit „Anwältin” für die rund 183.000 Soldatinnen und Soldaten.
Und sie sagt:
Wir müssen auch die mittleren und älteren Jahrgänge ansprechen und um sie werben. Alle bis 65 werden bei der Bundeswehr gebraucht.
Eva Högl ist Jahrgang 1969 und ihr Genosse Olaf Scholz ist auch noch unter 65. Was machen die eigentlich noch hier, so in Kriegszeiten? Da geht noch was:
Die Bundeswehr braucht mehr Frauen. Gemischte Teams sind immer besser. Soldatinnen wollen keine Sonderbehandlung, sondern Gleichberechtigung. (…) Die Bundeswehr ist natürlich immer noch eine Männerdomäne.
Unter 65 und eine Frau; Eva Högl ist wie gemacht für eine Karriere an der Ostflanke. So rekrutiere sie doch endlich jemand!
Ich komme trotzdem nicht mit. Die Bundeswehr gehört abgeschafft und ihre Ressourcen gehören zivilen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Ich habe noch ein paar Jahre Zeit, bevor ich 65 werde (falls ich mal 65 werde). Diese Jahre habe ich friedlich zu leben vor. Warum fordern eigentlich immer nur die, die niemals selbst auch nur in die Nähe einer Waffe kommen wollen würden, von anderen Leuten, in den Krieg zu ziehen?
Aber es stimmt schon, was man mir des Öfteren vorwirft: Ich bringe viel zu selten konstruktive Vorschläge an. Daher schlage ich vor: Eva Högl an die Front!
Sie wird immerhin bei der Bundeswehr gebraucht.
(via Maschinist)
Nachtrag: Das Schönste an dieser Debatte ist’s, dass die Ansicht, dass Soldaten Mörder seien sind, offensichtlich endlich wieder der Mehrheitsmeinung des Volkes entspricht; denn wären Soldaten keine Mörder, so müsste man sich nicht gegen ihre Morde wehren, und wären Soldaten keine Mörder, so wollte man sie nicht schwer bewaffnet zu anderen Mördern schicken, um jenen Einhalt zu gebieten.
Schönwetterdemokraten
Demokratie lebt von Vertrauen. Vertrauen in diejenigen, die die Bürger im Parlament vertreten sowie Vertrauen in die demokratischen Institutionen.
Wir setzen uns für ein Exportverbot von Waffen und Rüstungsgütern (…) in Kriegsgebiete ein.
Annalena Baerbock, Außenministerin, Die Grünen (Archivversion):
Als „richtigen Schritt” hat Ministerin Baerbock die geplante Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine verteidigt.
Was ist Vertrauen in die Demokratie in Friedenszeiten eigentlich wert, wenn es im Krieg nicht mehr gilt?
Twitter-Stielblühten aus dem Deutsch Abi
diggah kein bock abi zu verkacken aber häng die ganze zeit auf twitter
@zer0din0_
Isabel Cademartori von der SPD wünscht kopplungsarm viel Erfolg: Die Abiturprüfungen bzw. Abi-Prüfungen bzw. „Abi Prüfungen” (Isabel Cademartori) beginnen. Für das „Deutsch Abi”, schreibt eine „jolina”, habe keiner gelernt, ein gutes Ergebnis spreche aber dafür, dass die Teilnehmer „krank schlau” seien.
Auch sonst sind Bindestriche der jungen Generation (#LetzteGeneration) ein Gegner: „Standartsicherung NRW Seite überlastet 1 Tag vor der Deutsch Prüfung Klassiker”, befand „Nico2k3_st”, anscheinend ein nordrhein-westfälischer Schüler, und brachte in diesem Tweet nicht nur eine Kritik an der Digitalisierung in Westdeutschland unter, sondern befasste sich auch mit der Art und Weise, wie die „NRW Seite” so steht. Seine „Deutsch Prüfung” möge gelungen sein! Der Sachtext in Nordrhein-Westfalen, lese ich aus Wuppertal, war indes zumindest „mega”.
Anscheinend bestand mancherorts die Abiturprüfung im Fach Deutsch darin, „einfach 5 Stunden übers gendern” zu schreiben. So gesehen ist es immerhin schön. dass es noch falsch „Deutsch Abi” und nicht falsch „Deutsch*Abi” heißt. „Gefordert” vom „deutsch abi” fühlte sich zwar ein „kristian”, während ein „ADRIAN” von ihm „von hinten genommen” wurde, aber, VALLAH, Entwarnung diesbezüglich gibt „Janek⁰²”: „Deutsch Abi hat sich einfach wie ne normale Klausur angefühlt. Chillig”. Meine armen Nerven.
Für den Satz „Ich hatte Deutsch Abi 15 Punkte” hätte ich dir 13 Punkte abgezogen 🤨
@Propofolium
Kurzkritik: Big’n – Discipline Through Sound
Lange nichts mehr über Musik geschrieben.
1995 oder 1996, die Zahl variiert, veröffentlichte die Chicagoer Noise-Rock-Band Big’n ihr zweites Studioalbum „Discipline Through Sound” (Amazon.de, Bandcamp). Angenehm bescheuert ist, dass es nach 26 oder 27 Jahren unter dem Namen „DTS 25” neu aufgelegt wird, anlässlich dessen auch ein paar weitere Stücke angefügt wurden. Sonst könnte ja noch jemand sagen: Ach nein, das Album habe ich ja schon. Da muss ich ja nicht noch mal jemanden bezahlen.
Insofern befasse ich mich heute mit dem ursprünglichen Album „Discipline Through Sound”. Eines der musikalischen Vorbilder des Sängers William Akins sei Tom Waits, teilte Ersterer in einem Gespräch mit. Das glaube ich gern.
„Discipline Through Sound” ist ein lärmendes Album, aber das ist als Anerkennung gemeint. Vom seltsamen Mittelteil des Achtzehnminüters „White Russian” abgesehen stellt das Album eine Antithese zu entspannender Loungemusik dar. Hier:
Gefällt. Voll in die Fresse. So hatte zumindest die Nachricht über die Neuauflage für mich etwas Gutes. Feine Band, nehm’ ich.
Klaus Schulze.
Aus Gründen.