PersönlichesNetzfundstücke
1773 – 2023 – 2273

Eil­mel­dung: Ein neu­es Jahr beginnt. Wel­co­me back, my fri­ends, / to the show that never ends. Die Men­schen in mei­nem Taschen­recht­eck sind schon wie­der skurril.

Ein Tri­vi­um für den All­tag, falls man mal wie­der in einer noch lang­wei­li­ge­ren Dis­kus­si­on fest­steckt: Am 16. Dezem­ber 1773 war­fen Ein­woh­ner Bos­tons 342 Kisten bri­ti­schen Tees ins ört­li­che Hafen­becken, was bis heu­te als bedeut­sa­mes zeit­ge­schicht­li­ches Ereig­nis ver­stan­den wird. Ich muss­te an das dama­li­ge Zeit­ge­sche­hen den­ken, als ich mir irgend­wann im nun ver­gan­ge­nen Jahr 2022 die Fra­ge stell­te, war­um es eigent­lich eine christ­li­che, eine isla­mi­sche, eine chi­ne­si­sche, eine jüdi­sche und eine bud­dhi­sti­sche Zeit­rech­nung gibt, aber kei­ne heid­ni­sche. Etwas Recher­che füh­re mich auf merk­wür­di­ge Web­sites, die zumin­dest mei­ne Fra­ge beant­wor­te­ten: Man füge hier­für dem „christ­li­chen“ Jahr 250 Jah­re hin­zu. Hät­te die­se Zeit­rech­nung sich anstel­le dem kei­nes­wegs ver­nünf­ti­ger begrün­de­ten gre­go­ria­ni­schen Kalen­der durch­ge­setzt, begin­gen wir heu­te also den Jah­res­be­ginn 2273. Im Film flie­gen 2273 bereits Raum­schif­fe her­um und bei uns kommt bloß der Zug zu spät.

Im jüngst abge­lau­fe­nen Jahr habe ich zwar nicht mei­nen Kalen­der, aber zumin­dest mei­ne Tem­pe­ra­tur­mes­sung umge­stellt, meh­re­re Musik­grup­pen und ein wei­te­res Mal den groß­ar­ti­gen Max Goldt live gese­hen, einen Dach­scha­den publik gemacht sowie meh­re­re einst lebens­re­le­van­te Per­so­nen durch ande­re mitt­ler­wei­le lebens­re­le­van­te Per­so­nen (die erfolg­reich­ste dating-app ist für uns Men­schen mit frag­wür­di­ger Fri­sur, frag­wür­di­gem Gesicht und frag­wür­di­gem Humor anschei­nend, ganz unab­hän­gig vom letzt­end­li­chen Vor­ha­ben, das War­ten, was pas­siert; nimm dies, Tin­der bzw. Wer-kennt-wen bzw. kleb­ri­ge Knei­pe im kleb­rig­sten Stadt­vier­tel, je nach Ver­an­la­gung) aus­ge­tauscht, mit Letz­te­ren teils ver­däch­tig viel (hier das groß- oder wenig­stens irgend­wie müt­ter­li­che „naaaaa?“ ein­fü­gen, das Groß- oder wenig­stens irgend­wie Müt­ter so von sich geben, wenn ihr Kind erst­mals „ich mag ein ande­res Kind“ sagt, als wäre „mögen“ nur zwei­ein­halb Stun­den von „mit­ein­an­der Nach­wuchs krie­gen“ ent­fernt und als hät­te der Be-naaaaa?-te nicht bei man­chen Men­schen jed­wel­chen Geschlechts auch mal ande­re Gedan­ken als bloß so Gedan­ken) gemein­sam unter­nom­men und bin ent­ge­gen mei­ner eige­nen Erwar­tun­gen an mich selbst schon wie­der in eine Par­tei ein­ge­tre­ten, weil ich nicht nur ein biss­chen blöd bin, son­dern auch mich selbst gern fürch­ter­lich auf­re­ge. Wenn ich jemals wie­der aus der Par­tei raus­ge­hen soll­te, erzäh­le ich viel­leicht auch irgend­wem, wel­che es dann gewe­sen sein wird. Ich bin ja nicht zum Spaß hier. „Der Geist der Lie­be erfüllt den Kos­mos“ (Tan­ge­ri­ne Dream, „Alpha Cen­tau­ri“), die dunk­le Mate­rie wäre damit auch geklärt.

Irgend­wann dem­nächst soll­te die Liste mei­ner meist­ge­hör­ten Musik des Jah­res jen­seits mei­nes Plat­ten­spie­lers publik wer­den, mei­ne Jah­res­be­sten­li­ste dau­ert wahr­schein­lich nicht ganz so lan­ge, wird mir aber auch weni­ger pein­lich sein. Vie­le Musi­ker hat es 2022 dahin­ge­rafft, eini­ge von ihnen moch­te ich. Je älter ich wer­de, desto schlim­mer wird das. Hof­fent­lich besteht da kei­ne Kau­sa­li­tät, sonst bit­te ich um Ent­schul­di­gung. – In ihrer nächst­ge­le­ge­nen „Lounge“ hat die Deut­sche Bahn die Pan­de­mie­schlie­ßung genutzt, um zwar ein schö­ne­res Klo ein­zu­bau­en, aber dafür die Kaf­fee­tas­sen durch Che­mie­be­cher mit fie­sem Eigen­ge­ruch zu erset­zen. Scha­de, aber dann trin­ke ich dort halt kei­nen Kaf­fee mehr. Eine knapp ent­ron­ne­ne Kon­stan­te des neu­en Jah­res, immer­hin, gleich zu Beginn: Es wären just in die­sem Moment die­sel­ben Irren im sel­ben Dorf gewe­sen, aber ich woll­te nicht.

Drau­ßen spie­len sie schon wie­der Welt­krieg oder jeden­falls Rake­ten­schlacht. Die Lust an der Deto­na­ti­on bleibt so unge­bro­chen wie die Erwar­tung, im neu­en Jahr wer­de man alles viel bes­ser machen als im alten, als ände­re der Mensch mit dem Umblät­tern des Kalen­ders sei­ne selbst­zer­stö­re­ri­sche Art. Mein guter Vor­satz ist, die­ses Jahr kein ein­zi­ges Mal „frohs­neus“ zu sagen, weil ich Men­schen, die „frohs­neus“ für eine anstän­di­ge Begrü­ßung hal­ten, für schreck­li­che Zeit­ge­nos­sen hal­te. Prost Mahl­zeit. Prost Neujahr.

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