It’s just a date, äffte einer meiner Lieblingsmelancholiker in seinem Jahresrückblick (sich und) andere nach, und ich wiederum äffe jetzt ihn nach, indem ich selbst nicht nur auf das Jahr zurückblicke, sondern auch viel zu spät den Satzabschluss schaffe (2020 war ja auch eher ein Metajahr), aber weil uns sonst außer der Melancholie (bzw. sowieso: dem Menschsein) vor allem verbindet, dass ich 2020 unter anderem – bürokratisch gesprochen: just in dieser Minute übrigens; Konfetti! – eine Partei verlassen habe, ohne allerdings direkt in die nächste Selbstgeißelung mittels sofortigen Übertritts in „da isses auch nicht besser“ verfallen zu sein, komme ich über etwas Stiladaption kaum hinaus. Nach dem Affenbrand zu letztem Neujahr ist das sowieso dünnes Eis. Wenn ich die Nachrichten richtig verstehe, ging aber auch 2020 nicht gut für ein paar Affen aus. (Da: Meta! Schon wieder!)
Sicher: 2020 war auch bloß ein Jahr wie jedes andere – wie Jahre eben so sind, in denen man alte Mumien ausbuddelt: Hitler hat eine Wahl gewonnen, statt des Friedhofs der Kuscheltiere gab es den Friedhof der Krebsmutanten, Fahrräder brauchen jetzt einen Server, auf einem neu erforschten Planeten regnet es Lava – und GruschelVZ ist auch wieder da. Wasser ist jetzt Börsengut, aber die SPD hat 2020 keine Großspenden bekommen. Es war nicht alles schlecht. Man muss kann das Geschehene ja auch positiv sehen: Die Bonpflicht erscheint plötzlich wie das lächerlich kleine Problem, das sie ist.
Ab heute darf man nur noch ein halbes Jahr lang ohne Visum im Vereinigten Königreich gastieren. Das reicht erfahrungsgemäß fast für eine halbe Londonbesichtigung. Ab dem 2. August muss man dann seine Fingerabdrücke mitbringen, man könnte ja ein Terrorist sein, befindet die Bundesregierung und beschwört damit eine selbsterfüllende Prophezeiung herauf.
It’s just a date. Es war ein Jahr der Shitstorms, dennoch: 2020 wurde nicht nur Gutes vertieft, sondern auch der Horizont versetzt. Persönlich hatte ich schon weit schlimmere Jahre, vielleicht ist 2020 sogar unter den bisher schönsten (gutes TODO jedes Jahr: Laune nicht vom Wetter abhängig machen). Das Endjahrespluseins nicht nur ins nächste Jahr mitnehmen, sondern es im übernächsten immer noch im Inventar haben (das ist ja auch ein schiefes Bild, Super Mario gibt seinen Pluseinsen ja meist eine Kopfnuss, aber als Klempner tauge ich auch nicht viel): Warum gibt es für so was eigentlich nie eine Medaille im Internet?
Wir introvertierten Nerds haben jedenfalls weder vom Shut- oder vom Lock- noch vom Igetknockeddown (butIgetupagain) wesentliche Einbußen an Lebensqualität erfahren müssen. Kommt auf die dunkle Seite, wir löschen Cookies!
Eigentlich wollte ich 2020 noch eine musikalische Jahresrückschau veranstalten, aber die wird noch ein paar Tage warten müssen.
Eigentlich wollte ich 2020 noch dieses mir längst unangenehme Blogsystem hier durch etwas anderes ersetzen, aber da müsste ich noch etwas Zeit investieren und das Jahr ist schon rum.
Eigentlich will ich gerade gar nicht hier sein.
Geböllert wird nichtdochvielleicht, außer in Münster. Dort machen Menschen schnell das Licht aus und an. Wenn die Leitungen dort ansatzweise so gut funktionieren wie anderswo, dann wird es doch noch ein kleines Feuerwerk geben, sogar mit Tatütata. Ich hingegen, weit weg von Münster, sitze drin und trinke Rotwein. Ich habe diese Runde gewonnen. Die nächste geht auf mich.
Das wird ein Spaß.
Das Böllerverbot stieß bei Knallorientierten auf taube Ohren.
Meinst Du das:
Höhenfeuerwerk und Lasershow
Um Mitternacht werden ein spektakuläres Höhenfeuerwerk mit ca. 6000 Feuerwerkskörpern und eine lichtstarke Lasershow den Berliner Nachthimmel zum Leuchten bringen und die Stimmung zum Jahreswechsel anheizen.
(Silvesterparty am Brandenburger Tor)
Müßt doch laut Corona Verordnung verboten sein, da es doch auf öffentlichem Grund stattfindet, aber was macht man nicht alles fürs Fernsehen.