Lange nichts mehr über Musik geschrieben.
Was der Musikwelt in den letzten Jahrzehnten ja etwas gefehlt hat, war der Canterbury Style, jener widerspenstige Ableger des Jazzrocks, der meist oberflächlich leichtfüßig, aber gleichzeitig vertrackt daherkam. Die Siebziger sind vorbei, so viel habe selbst ich verstanden, aber manchmal gibt es im Jazz noch diese positiven Momente, die mir gute Laune und ein paar Zeilen Text abringen.
„Chapters“, ein beachtliches Album des Brooklyner Quartetts Kneebody (2019, Amazon.de), ist ein Werk, das voll ist mit solchen Momenten; seien’s die gesungenen Skeleton$-Erinnerungen („What’s My Name“, gesungen von Michael Mayo), sei’s der gelungene Instrumentaljazz. Selbst gefühlvolle Lieder („Wounds Let in the Light“) kommen ohne Schmalz aus dem Kopfhörer. Das kann man nicht von allen zeitgenössischen Gruppen behaupten.
Schönes Album eigentlich.
Gar nicht mal so übel.
Ach du Schreck.