MusikkritikKaufbefehle
Musik 12/2020 – Favo­ri­ten und Analyse

Die­ser Arti­kel ist Teil 24 von 26 der Serie Jah­res­rück­blick

Na gut, wenig­stens eine spä­te Musik­rück­schau für das schreck­li­che Jahr 2020 gibt es – nur gering­fü­gig ver­spä­tet – doch noch. Man ver­zei­he mir, dass sie kür­zer ist als sonst – bei eini­gen ande­ren Alben konn­te ich nicht an mich hal­ten und ließ mich zu einer Rezen­si­on prae­cox hin­rei­ßen. Man wüh­le in der Blog­ka­te­go­rie, so’s gefällt: Von Emi­nem über das gar nicht so geschrie­be­ne Kom­by­nat Robo­tron bis hin zu – obwohl deutsch­spra­chi­ger Gesang nach­weis­lich krank macht – den Die Ärz­te war sti­li­stisch alles Not­wen­di­ge dabei, sogar ein biss­chen Post­rock. Mir sei ver­zie­hen, dass ich auf ver­än­der­te Hör­ge­wohn­hei­ten auch dies­mal kei­ne Rück­sicht neh­me: Ist ein Stück län­ger als vier Minu­ten, so wird es hier trotz­dem zum Rein­hö­ren emp­foh­len; nicht (nur), weil ich Sadist bin, son­dern auch, weil ich Musik mag.

Und zwar folgende:

  1. Toun­dra – Das Cabi­net des Dr. Caligari

    „Das Cabi­net des Dr. Cali­ga­ri“, weiß die Wiki­pe­dia, sei „ein deut­scher Hor­ror­film von Robert Wie­ne aus dem Jahr 1920“, den ich aber nie gese­hen habe, weil mich Hor­ror­fil­me schon hin­sicht­lich ihrer beab­sich­tig­ten Wir­kung nicht inter­es­sie­ren. Wohl aber inter­es­sie­re ich mich für Musik. Es ver­bin­den bei­des mit­ein­an­der aber unter ande­rem Toun­dra aus Madrid, die das hun­dert­jäh­ri­ge Jubi­lä­um des Films genutzt haben, um ihn noch mal anders zu vertonen.

    Der Film besteht aus sechs Akten und der Titel­se­quenz, eben­so ist auch die­ses Album auf­ge­teilt, denn es soll als Beglei­tung des­sel­ben wie­der­ge­ge­ben wer­den (hier­zu sie­he „Rein­hö­ren“). Zu hören gibt es „Film-Musik“ im Wort­sin­ne, wobei auch das gen­re – ich glau­be immer noch nicht an die Exi­stenz von Gen­res – passt, denn Toun­dra spie­len seit ihrer Grün­dung im Jahr 2007 meist instru­men­ta­len Post­rock mit gele­gent­li­chen Aus­flü­gen in den Post­me­tal, also mit etwas ver­zerr­te­ren Gitar­ren, etwas lau­te­rem Bass und etwas hek­ti­sche­rem Schlag­zeug. Ein Rezen­sent im Inter­net fand „Das Cabi­net des Dr. Cali­ga­ri“ (das Album) lang­wei­lig, ich fin­de es wenig­stens unge­wöhn­lich, denn das vor­her­seh­ba­re Laut-lei­se-Spiel steht hier zugun­sten der Syn­chro­ni­tät von Bild und Ton zurück, wofür man wahr­schein­lich dann doch gleich­zei­tig den Film sehen muss.

    Rein­hö­ren: Auf Vimeo wer­den Film und Album zugleich abge­spielt, anson­sten gibt es das Album natür­lich auch in Schnip­seln auf Amazon.de und in Gän­ze per TIDAL.

  2. Heads. – Push

    Heads. – der Punkt gehört zum Namen – aus Ber­lin (und Austra­li­en) sind nament­lich ein Sym­ptom der moder­nen Zeit, die Köp­fe über Inhalt stellt. Trotz­dem ist der Inhalt gar nicht mal furcht­bar: Ich höre Noi­se­r­ock mit deut­li­chem bri­ti­schem Akzent im Gesang. Glo­ba­li­sie­rung wirkt.

    Der Anfang („Emp­ty Towns“), der als repri­se im letz­ten Stück noch­mals auf­ge­grif­fen wird, wirkt bedroh­lich, kommt aber fast irre­füh­rend sanft daher. Nach einer über­ra­schen­den Wel­le aus Noi­se, Metal und Post­punk dros­selt die Band mit dem Indie-Rock-Lied „Loyal­ty“ das Tem­po wie­der etwas her­un­ter. Die etwas nöli­ge Stim­me des Sän­gers stört mich ein biss­chen, aber Lou Reed hat es ja auch in mei­nen Plat­ten­schrank geschafft. Der Ver­gleich sei unfair, heißt es jetzt vom Publi­kum? Ja, das ist er wahr­schein­lich. Was ich aus­drücken woll­te: Die­ses Album reißt nicht mal der Gesang noch run­ter. Das ist doch auch schön.

    Auch spä­ter („A Swarm­ing Tide“) lässt die Band dem Hörer immer mal wie­der eine kur­ze Ver­schnauf­pau­se, aber es stimmt schon: Viel Platz für fried­vol­le Momen­te wird hier nicht gelas­sen. Macht nichts. Ich habe eh schlech­te Laune.

    Rein­hö­ren: Einen Kom­plett­stream gibt es bei TIDAL und Band­camp, dazu noch Schnip­sel und Kauf auf Amazon.de.

  3. Dan­heim – Skapanir

    Mon­go­len­mön­che beschwö­ren anti­ke Wikin­ger­göt­ter im Kampf­ge­trom­mel. Herrlich.

    Rein­hö­ren: Amazon.de, sonst TIDAL.

  4. Cha­ri­va­ri – Descent

    Vier Can-kun­di­ge Eng­län­der hul­di­gen postrockend der Ber­li­ner Schu­le, es wird sphä­risch gesun­gen. Mehr Text braucht es nicht.

    Rein­hö­ren: War­um nicht mal TIDAL, Amazon.de oder Band­camp?

  5. tau­mel – the­re is no time to run away from here

    tau­mel sind nicht nur eine Beschrei­bung mei­nes Heim­wegs nach dem Stamm­tisch, son­dern auch zwei bis vier Her­ren aus Rheda-Wiedenbrück.

    Es wer­den auf „the­re is no time to run away from here“ fünf Stücke dar­ge­bo­ten, die die Titel „the­re is“, „no time“, „to run“, „away“ und „from here“ tra­gen, wobei die ersten bei­den inein­an­der über­ge­hen. Zu hören ist sehr lang­sa­mer Post­rock ohne Gitar­ren­ge­wit­ter. Wer die ver­meint­lich ruhi­ge­ren Momen­te von Mog­wai mag, der mag auch die­ses Album, wage ich zu versprechen.

    Die hier aus­ge­brei­te­ten Klang­land­schaf­ten sind eher ein Son­nen­auf­gang über der Wüste als ein pras­seln­der Was­ser­fall. Gera­de das von Manu­el Vieh­mann gespiel­te Flü­gel­horn (beson­ders durch­drin­gend in der zwei­ten Hälf­te von „to run“) ver­mit­telt Hoff­nung, obwohl ich selbst nicht so genau weiß, wor­auf. Trotz­dem fühlt sich die­ses Album nach Gebor­gen­heit an und das kann man ja auch nicht von jedem Album behaup­ten. Das abschlie­ßen­de „from here“, getra­gen von Kla­vier und wenig Per­kus­si­on, ist inso­fern ein ange­mes­se­ner Abschluss, als es die Ruhe und Behä­big­keit von tau­mel auf die Spit­ze treibt.

    Das Album ist instru­men­tal: Kein Gesang, kein Gekreisch, kein Gestöh­ne. Die Leu­te hal­ten ja viel zu sel­ten die Fres­se die­ser Tage. Auch mal schön.

    Rein­hö­ren: Band­camp, Amazon.de, TIDAL.

  6. Air­bag – A Day at the Beach

    Ein schwie­ri­ges Album, gebe selbst ich zu, der schwie­ri­ge Alben ja durch­aus zu schät­zen weiß.

    Mit „Machi­nes and Men“ beginnt die Band aus Oslo ihren „Tag am Strand“ mit einem Über­zehn­mi­nü­ter, der den indu­stri­al­ge­impf­ten Art­pop der Acht­zi­ger nicht wie­der­holt, son­dern ihm sei­ne Reve­renz erweist, wenn­gleich mit bes­se­rem Gesang und ohne die ollen Pla­stik­or­geln. Der fol­gen­de Teil 1 des Titel­stücks ver­neigt sich vor Roxy Music und David Gilmour zugleich, ver­leug­net aber nicht das Selbst­ver­ständ­nis von Air­bag, die sich sowohl als „Clas­sic-Rock-“ als auch als „Pro­gres­si­ve-Rock-Band“ begrei­fen (Quel­le: Inter­net). Das Ver­stö­rend­ste an die­sem Album ist das Coverbild.

    Der zwei­te und letz­te Über­zehn­mi­nü­ter „Into the Unknown“ hebt noch­mals die Nähe zu Pink Floyd her­vor: Das Stück ist – wie die mei­sten von Pink Floyd – ein­fach zu lang. Nein, Scherz bei­sei­te: Es geht um die Stim­mung. Sanf­te Gitar­ren­so­li über wabern­den Key­boards gibt es nach der Effekt­pau­se mit­ten­drin, schon zuvor aber ist das Bedrück­te, das auch über dem letz­ten Pink-Floyd-Album (dem mit dem Fluss, nicht dem mit dem Puls) schwebt, das bestim­men­de Ele­ment. Immer­hin das fol­gen­de „Sun­sets“ reißt dann wie­der mit 80er-Elek­tro­beats aus dem mil­den Schlum­mer. Depe­che Mode? Klingt doch alles gleich. Der Mit­nick­re­frain und die dar­in zu hören­de Gitar­re gefal­len. Davon ein gan­zes Album und ich wür­de weni­ger skep­ti­sche Kom­men­ta­re anbrin­gen. Vielleicht.

    Teil 2 des Titel­stücks david­gilmourt schon wie­der. Für die, die es noch nicht ver­stan­den haben: Air­bag fin­den David Gilmour total schnaf­te. Für mehr von David Gilmour ein­fach Air­bag hören. Ich ver­ste­he das Kon­zept, ich mag die­ses Album (weil es die lang­wei­li­gen Tei­le von David Gilmours eige­nen Wer­ken ersetzt, näm­lich den öden Gesang), aber für die, die eine eigen­stän­di­ge Arbeit hören wol­len, ist das hier nichts. Da hilft auch das abschlie­ßen­de „Mega­lo­ma­niac“, mein Lieb­lings­stück auf dem Album, weil es den 80er-Art­pop, die 70er-Stim­mung, die über­ra­schen­den Stil­wech­sel und die bemer­kens­wer­te Gitar­ren­ar­beit mit­ein­an­der ver­eint, kaum.

    Abge­schreckt? Nein? Ich auch nicht.

    Rein­hö­ren: Amazon.de hat Stream und Kauf und Hör­pro­ben, bei Band­camp und TIDAL sind aber eben­falls Streams zu haben.

  7. Eliza­beth the last – Task

    Ich fin­de, viel mehr deut­sche Bands soll­ten hei­ßen wie eine Figur aus einer hypo­the­ti­schen Adels­per­si­fla­ge, aber ich fin­de auch, es gibt zu weni­ge zeit­ge­nös­si­sche Adels­per­si­fla­gen. Eliza­beth the last brin­gen jeden­falls instru­men­ta­len Doom-Post-Sonst­was­me­tal zu Gehör, der mir zusagt. Ich mag ja so Gitarrenwände.

    Die fünf Stücke haben bis zu elf­ein­halb Minu­ten Län­ge und klin­gen genau so wie alles ande­re aus dem Gen­re; näm­lich wie etwas, das nicht zu ken­nen ich sehr scha­de fän­de. Freun­de des Kopf­nickens zu ver­scho­be­nen Rhyth­men mögen ihren Nacken ölen und ab geht’s.

    Ich habe schon mal angefangen.

    Rein­hö­ren: Für Amazon.de hier ent­lang, für TIDAL dort ent­lang.

  8. The Oce­an (Coll­ec­ti­ve) – Pha­nero­zoic II: Meso­zoic | Cenozoic

    Man merkt es den eng­lisch­spra­chi­gen lyrics nicht an, aber The Oce­an (mit­un­ter auch: The Oce­an Coll­ec­ti­ve) sind eine Band aus Ber­lin (auuuus Ber­lin, jaja), die im Wesent­li­chen hand­werk­lich guten Pro­gres­si­ve Metal spielt. Wer aus die­ser musi­ka­li­schen Ecke nur Tool kennt, der liegt mit die­sem Ver­gleich nur wenig dane­ben, denn sich an Tool zu mes­sen gelingt weni­gen. Ich per­sön­lich hal­te Tool aber für lang­wei­lig, des­halb höre ich statt­des­sen zum Bei­spiel The Oce­an.

    Es gibt schon im ersten, mich bereits hin­rei­chend über­zeug­ten Stück „Tri­as­sic“ – das Album umfasst die erzäh­le­ri­sche Zeit­span­ne vom Tri­as bis zum Holo­zän – bret­tern­de, aber auch mal frickeln­de Gitar­ren und Wech­sel zwi­schen sanf­tem Gesang und har­tem Gegröl („grow­ling“), spä­ter auf dem Album kom­men unter ande­rem Blä­ser hin­zu. Über ver­schie­de­ne Erd­zeit­al­ter haben The Oce­an unter­schied­lich viel zu erzäh­len: „Juras­sic | Creta­ce­ous“ ist 13:25 Minu­ten lang, weist aber auch Län­gen auf, also meh­re­re Momen­te, die man auch kür­zen könn­te, ohne wich­ti­ge Bot­schaf­ten strei­chen zu müs­sen; „Mio­ce­ne | Plio­ce­ne“ hin­ge­gen dau­ert nur 4:40 Minu­ten, ist dabei aber auch nicht zu kurz. Was will man über Mio- und Plio­zän auch groß erzählen?

    Dass The Oce­an neben der Fähig­keit zu Bra­chia­lem bis hin zum Black Metal („Plei­sto­ce­ne“) auch viel Wert auf Atmo­sphä­re legen, bewei­sen die auf die­sem Album nicht sel­te­nen Momen­te wie die lei­der etwas zu kur­ze Shoe­ga­ze­ver­schnauf­pau­se „Oli­go­ce­ne“. Das abschlie­ßen­de „Holo­ce­ne“ greift sti­li­stisch und text­lich noch­mals die The­men von „Tri­as­sic“ auf, ist nur etwas rei­cher instru­men­tiert. Die Geschich­te ist ein Kreis, jedes Ende ist auch ein neu­er Anfang. Das Album „Pha­nero­zoic II: Meso­zoic | Ceno­zoic“ gibt es für Gesangs­scheue auch als Instru­men­tal­ver­si­on. Sind die Tex­te also wich­tig? Ist irgend­was wichtig?

    Anders­wo nann­te man „Pha­nero­zoic II: Meso­zoic | Ceno­zoic“ zusam­men­ge­fasst gro­ße Kunst. Und ist das nicht alles, wor­auf es ankommt – die Kunst?

    Rein­hö­ren: TIDAL, Band­camp oder halt Amazon.de.

  9. Jesu – Terminus

    Jes­sas! Jesu – gegrün­det in der Zeit, in der die Mit­glie­der von God­fle­sh lie­ber etwas ande­res machen woll­ten als bei God­fle­sh zu spie­len – ist ein eng­li­sches Band­pro­jekt um die ein­zi­ge per­so­nel­le Kon­stan­te Justin Bro­ad­rick, der eigent­lich auch alle Instru­men­te nebst Mikro­fon allein auf­neh­men könn­te, aber das nicht immer tut.

    Obwohl Justin Bro­ad­rick der Ansicht ist, sei­ne Musik sei vor allem Pop, was der lästi­gen Gen­re­dis­kus­si­on zumin­dest eine ange­nehm absur­de Kom­po­nen­te bei­fügt, neh­me ich hier haupt­säch­lich Shoe­ga­ze und Elec­tro­ni­ca als Zuta­ten wahr, hin­rei­chend aus­ge­dehnt, dass es die zwei­ein­halb Minu­ten, die im Radio zwi­schen zwei Wer­be­blöcken der­zeit zur Ver­fü­gung ste­hen, mehr­fach über­be­le­gen müss­te. Glück gehabt. Radio­hö­rer sind sicher nicht das ange­nehm­ste Publikum.

    Mei­ne erste Asso­zia­ti­on waren Aereo­gram­me, aber das kann auch dar­an lie­gen, dass ich Aereo­gram­me zu lan­ge nicht mehr gehört habe, wäh­rend ich das hier auf­schrei­be. Die Musik von Jesu ist aber weit weni­ger rockig, eher aus­la­dend-atmo­sphä­risch. Zwar blitzt gele­gent­lich (etwa im Titel­stück) auch mal rein­ras­si­ger Post­rock her­vor, das Album wird aber beherrscht von melan­cho­li­schen Arran­ge­ments, denen anders­wo nach­ge­sagt wird, sie ver­sprüh­ten Ein­sam­keit, Depres­si­on und Reue. Das stimmt sogar.

    „Ter­mi­nus“ ist – wie so vie­le Post­rock- und Shoe­ga­ze­al­ben – eigent­lich ein sehr gutes Herbst­al­bum gewor­den, also eines, zu dem man drin­sitzt, wäh­rend es drau­ßen reg­net, und schwe­re Geträn­ke zu sich nimmt, aber im Herbst habe ich die­se Liste ja bereits pro­kra­sti­niert. Tut mir leid.

    Man höre „Ter­mi­nus“ dann also etwas spä­ter, zum Bei­spiel noch heu­te. Es ist nie zu spät.

    Rein­hö­ren: Mög­lich ist das unter ande­rem auf Amazon.de und TIDAL.

  10. Six Days of Calm – The Ocean’s Lullaby

    Lei­se Töne und ein Stim­men­ge­wirr eröff­nen „The Ocean’s Lul­la­by“, das Debüt­al­bum der „fil­mi­schen Postrock­grup­pe“ (Six Days of Calm über Six Days of Calm) Six Days of Calm aus Würz­burg. Gesun­gen wird nicht, statt­des­sen gibt es Klang­wel­ten und nur manch­mal nicht wei­ter bedeut­sa­me Sprach­samples. Fil­misch „bassd scho“, wie man in Würz­burg ver­mut­lich sagen wür­de (ich bin ja nicht dort), ich wür­de Natur­do­ku­men­ta­tio­nen anneh­men, irgend­was mit Ber­gen und Seen.

    Dass Band­grün­der Marc Fischer sich zuvor als Lied­schrei­ber im Metal­co­re auf­ge­hal­ten haben soll, wäre nicht anzu­neh­men, denn natür­lich (bereits im eröff­nen­den „Brea­the“) wird hier auch mal instru­men­tal eska­liert, aber über­wie­gend hat man es mit wei­ten Klang­flä­chen („Loss“) zu tun, in denen selbst das Schlag­zeug manch­mal nur als Bei­werk, aber nicht als wesent­li­ches Rhyth­mus­in­stru­ment zu Ein­satz kommt. Mir fal­len 65daysofstatic und God Is An Astro­naut als Ver­gleich ein, aber (sel­ten) auch Oce­an­si­ze und die doch sehr ver­miss­ten Dear John Let­ter. (Wenn ihr das – was mich über­ra­schen soll­te – lest: Car­pet ist nicht gut. Macht das bit­te nicht mehr.)

    Six Days of Calm tra­gen ihren Namen nicht zu Unrecht. Das zu oft gehör­te Laut-Lei­se-Spiel beto­nen sie auf dem Lei­se, das maje­stä­tisch erha­be­ne und doch befrei­end aus­lau­fen­de Ende von „Loss“ steht die­ser Ein­schät­zung wie auch die ande­ren lau­te­ren Momen­te (beson­ders uner­war­tet: „Obscu­re“) nicht ent­ge­gen, zumal das anschlie­ßen­de „Reflec­tions“ mit Strei­chern und melan­cho­li­scher Schön­heit bereits den Kon­tra­punkt setzt.

    Wer Post­rock vor allem mit musi­ka­li­scher Schön­heit ver­bin­det und den Gitar­ren­tür­men ande­rer Gen­re­kol­le­gen weni­ger abge­win­nen kann, der möge es hier­mit ver­su­chen. Ist nicht schlecht geworden.

    Rein­hö­ren: Locker blei­ben und ent­spannt – gern auch erst in sechs Tagen – Amazon.de, Band­camp oder TIDAL aufrufen.

  11. pg.lost – Oscillate

    Zwar gewohn­te instru­men­ta­le Postrock­kost, wie üblich ver­fei­nert mit raf­fi­nier­ter Elek­tro­nik, tischen pg.lost auf ihrem nicht mehr ganz neu­en, aber noch aktu­el­len Album „Oscil­la­te“, das – nun ja – auch im alten Laut-Lei­se-Spiel oszil­liert, auf. Für Freun­de der Gitar­ren­breit­wän­de ist das – wie immer – ein Muss-Hör (was stimmt heu­te eigent­lich nicht mit mir?), für Postrock­nicht­ken­ner ist es kein sper­ri­ger Ein­stieg. Ich empfehl’s.

    Rein­hö­ren: Amazon.de und TIDAL haben das Album im Reper­toire, eben­so Band­camp.

  12. Lee Ranal­do & Raül Refree – Names of North End Women

    Was kommt dabei her­aus, wenn ein spa­ni­scher Kom­po­nist und ein ehe­ma­li­ges Sonic-Youth-Mit­glied zusam­men ein Album auf­neh­men? Es ist nicht, wonach es aussieht!

    „Names of North End Women“ ist ein erstaun­lich ruhi­ges Album gewor­den, das mehr an Leo­nard Cohen, John Cale und die Doors als an Sonic Youth erin­nert, wenn­gleich mit­un­ter (zum ersten Mal in „Words Out of the Haze“) Gitar­ren­ef­fek­te plötz­lich auf­tau­chen und eben­so plötz­lich wie­der ver­schwin­den, deren Her­kunft sich schwer leug­nen lässt.

    Kom­po­niert wur­de, behaup­tet das Inter­net, auf Marim­ba und Vibra­phon, daher läu­ten Stücke wie „New Brain Tra­jec­to­ry“ auch wie die­se deut­lich lästi­ge­ren Weih­nachts­lie­der, die jetzt zum Glück erst mal wie­der nicht mehr zum Besten gege­ben wer­den. Dazu gibt es ver­schie­de­ne ande­re Instru­men­te vom Band, eige­ne und frem­de Gedich­te (oft als Spo­ken-Word-Vor­trag) sowie die erwähn­ten Gitar­ren, sel­ten aku­stisch von Elek­tro­nik zer­ris­sen, die gemein­sam schö­nen Melo­dien fol­gen, die auch in Folk und Pop nicht auf­fal­len wür­den. Das Ergeb­nis ist ein vor­der­grün­dig ange­nehm ent­spann­tes, aber doch bro­deln­des (man höre hier­zu ins­be­son­de­re das Titel­stück) Stück Musik von zwei Men­schen, die nie­man­dem mehr ihr Kön­nen bewei­sen müssen.

    Habe ich eigent­lich schon die schö­nen Melo­dien angepriesen?

    Rein­hö­ren: Die­se Melo­dien gibt es auch unter ande­rem auf Amazon.de und TIDAL zu erkunden.

  13. The Bur­den Remains – fluid
    „Isch Schick­sau nume Pro­jek­ti­on und wär isch de Pro­jäk­ter?“ (Frem­di Gstaade)

    „Aus isch teilt“, so heißt das erste Stück auf „flu­id“, dem 2020er Album des Schwei­zer Quar­tetts The Bur­den Remains. Zu mei­ner gro­ßen sowohl Ent­täu­schung als auch Freu­de wird trotz des Band­na­mens nicht auf Eng­lisch oder gar Schwä­bisch gesun­gen, son­dern, mit Aus­nah­me des Instru­men­tal­sechs­mi­nü­ters „Fluss­ab­wärts“, auf Schwei­zer­deutsch, stil­echt mit über­be­ton­tem „K“. Das könn­te den Band­na­men erklä­ren. Hihi. „Gesun­gen“ ist ande­rer­seits auch falsch: Es wird geschrien. Fein.

    Melo­disch kommt mal ein von einem wah­ren Schlag­zeug­trom­mel­feu­er beglei­te­ter Post­punk („Aus isch teilt“), mal ein schön ambi­ent­flä­chi­ger Laut-lei­se-Post­rock („I de Fluet ver­haut“), oft aber auch sogar gut pas­sen­der Schram­mel­me­tal mit, immer­hin, hübsch brum­men­dem Bass aus dem Kopf­hö­rer. Für Freun­de zurück­hal­ten­der Fein­kunst ist „flu­id“ sicher­lich unge­eig­net, aber Lärm muss ja auch nicht immer stil­voll sein.

    Rein­hö­ren: „flu­id“ gibt es auf Band­camp, TIDAL und natür­lich Amazon.de aus­zugs­wei­se oder kom­plett zu hören.

  14. Nep­tu­ni­an Maxi­ma­lism – Éons

    Genug der selt­sa­men Spra­chen aus frem­den Län­dern – kom­men wir zu … Moment, ich muss nach­le­sen … einer zumeist grun­zend into­nier­ten rekon­stru­ier­ten mensch­li­chen Pro­to­spra­che, beglei­tet von vier Musi­kern aus Bel­gi­en. Von die­ser Spra­che ist wäh­rend der zwei Stun­den und acht Minu­ten, die die­ses Album dau­ert, aller­dings wenig zu hören, denn das weit­ge­hend instru­men­ta­le Album behan­delt zwar (schon wie­der!) ein Erd­zeit­al­ter, beginnt aber the­ma­tisch mit der Zeit nach dem Anthro­po­zän, in der intel­li­gen­te Ele­fan­ten regie­ren. Fol­ge­rich­tig sind Saxo­phon und Trom­pe­te zeit­wei­se domi­nan­te Instru­men­te. Nach etwa zwan­zig Minu­ten zer­schnei­det erst­mals eine ver­gleichs­wei­se rocki­ge Gitar­re die Atmo­sphä­re, löst sich aber sogleich in einen Klang­tep­pich auf.

    „Éons“ besteht aus drei wesent­li­chen Tei­len, der Erde, dem Mond und der Son­ne gewid­met. Ich bin mir nicht ganz sicher, was das für ein gen­re sein soll – eine Ver­quickung von Kam­mer-Avant-Prog (ich wei­ge­re mich, die offen­sicht­li­che Refe­renz Uni­vers Zéro hier uner­wähnt zu las­sen) mit zap­paes­quem Free Jazz käme dem Ergeb­nis schon nahe, wäre aber deut­lich unvoll­stän­dig. Zwei Stun­den. Acht Minu­ten. Fünf­und­zwan­zig Sekun­den, aber dar­auf mag es auch nicht mehr ankom­men. Die Drei­fach-LP ist auf Bandcamp.com längst aus­ver­kauft, und zwar nicht mei­net­we­gen. Scha­de eigent­lich. Nach etwa einer Stun­de, natür­lich höre ich selbst die­ses Album am Stück, fällt sei­ne Län­ge tat­säch­lich nicht mehr auf – ich habe, wäh­rend ich dies hier auf­schrei­be, tat­säch­lich die Zeit ver­ges­sen. Jetzt, da ich nach­gucke, sehe ich, dass ich mit dem zwei­ten Teil des Albums fast durch bin. Dass zwei der vier Musi­ker jeweils auch ein Schlag­zeug bedie­nen, kommt hier gut zum Tra­gen, denn das (wel­ches?) Schlag­zeug peitscht den Jazz­un­ter­bau domi­nant vor­an. Dass die über zehn (bis zu 18:32) Minu­ten lan­gen Stücke erst noch fol­gen wer­den, tut dem Genuss kei­nen Abbruch: Mit stei­gen­der Dau­er des Hörens steigt auch der Spaß am Gehör­ten. Ich mag es, wenn ich nicht anfan­ge, mei­nen Jubel in Wor­te zu fas­sen, und dann drei Absät­ze spä­ter fest­stel­le, dass mir fast die Ohren ein­ge­schla­fen sind, weil dem star­ken Anfang ein star­kes Nach­las­sen folgt. Nein, hier steckt Zeit in bei­de Rich­tun­gen drin und das ist gut.

    Eine space ope­ra sei in „Éons“ drin, befin­det die Selbst­be­schrei­bung, aber wenn „Éons“ eine Oper ist, dann fin­de ich Fred­die Mer­cury zwar immer noch schei­ße, aber soll­te wahr­schein­lich viel öfter mal Opern hören. Etwas spa­cig beginnt der drit­te Teil, „To the Sun“, der auch tat­säch­lich über zehn Minu­ten braucht, um wie­der den Kam­mer­prog vom Anfang in Erin­ne­rung zu rufen, mit sei­nem bedroh­li­chen, flä­chi­gen Brum­men zwar doch, aber Glä­ser wer­den hier nicht zer­sun­gen. Muss ja auch nicht sein, das ist immer­hin teu­er. Anders als „To the Earth“ (Japa­nisch und Akka­disch) und „To the Moon“ (Heno­chia­nisch und Tibe­tisch) tra­gen in „To the Sun“ alle Titel grie­chi­sche Namen. Kei­ne schö­ne Aus­sicht, dass das Zeit­al­ter der Ele­fan­ten wie­der mit alten Grie­chen endet. Ande­rer­seits: Das letz­te Stück trägt den aus­nahms­wei­se eng­li­schen Unter­ti­tel „We Are, We Were and We Will Have Been“ – „wir sind, wir waren und wir wer­den gewe­sen sein“. Das schö­ne Futur II gibt ein Bonus­bien­chen im Heft, das ist ein kla­res Bestanden.

    Rein­hö­ren: Neben Band­camp – dem Por­tal mit der aus­ver­kauf­ten Drei­fach-LP – fal­len mir spon­tan auch Amazon.de und TIDAL, bei­de von vorn­her­ein ohne Vinyl­an­ge­bot, ein.

  15. Ingri­na – Siste Lys

    Ingri­na wie­der­um kom­men aus Frank­reich, aber das merkt man ihnen nicht an. „Atmo­sphe­ric Metal“ soll das hier sein und das ist es für­wahr: Zwei Schlag­zeu­ger, drei Gitar­ri­sten, ein Bas­sist und Gesang, der klingt, als käme er direkt aus einem höl­li­schen Abgrund – da lässt sich schon ordent­lich Atmo­sphä­re erzeugen.

    „Siste Lys“ ist schon nament­lich eben­so ein Kon­zept­al­bum wie der Vor­gän­ger, das Debüt­al­bum „Etter Lys“, wobei drei der Stücke zwecks Neu­be­ar­bei­tung ein­fach noch mal ver­wen­det wur­den. Besag­ten Vor­gän­ger ken­ne ich bis­her nicht, des­we­gen ist das nicht so schlimm. Man­ches hier klingt wie ein ver­ton­tes futu­ri­sti­sches Indu­strie­ge­län­de („Walls“), aber es domi­niert Wüsten­pla­ne­tend­zeit­stim­mung. Ich mag das. Alles auf „Siste Lys“ ist Post-irgend­was: Post-Metal, Post-Hard­core, mit­un­ter („Casu­al“) aber auch ein­fach nur Post-Rock. Bonus­fea­ture: Die gele­gent­li­chen Gitar­ren­bret­ter („Now“ et al.) spü­len nach dem Genuss genüss­lich aus­ge­walz­ter Vul­kan­land­schaf­ten wie­der die Ohren frei.

    Rein­hö­ren: Band­camp, TIDAL und – zum heu­te letz­ten Mal – Amazon.de.

So, reicht jetzt mit 2020. Auf 2021 aber kom­me ich bei Gele­gen­heit noch zu sprechen.

Bis dahin wün­sche ich höch­sten Genuss in allen Belangen.

Seri­en­na­vi­ga­ti­on« Musik 12/2019 – Favo­ri­ten und Ana­ly­seMusik 12/2022 – Favo­ri­ten und Analyse »

Senfecke:

  1. Ich fin­de, es wird mal Zeit für ein Musik­quiz hier. Tux spielt Drum Solos an, und der Rest muss Band, Stück und Land erraten.

  2. Da brauch ich ja wie­der ewig bis ich das alles durch­ge­hört habe. Toll, dabei woll­te ich doch die fünf­te Staf­fel vom Bache­lor schauen.

  3. Eine der Emp­feh­lun­gen (Edit Pep­ti­de von Bubble­math, ist schon ein wenig her) hat es über die­sen Blog sogar mal bis in die Vor­le­sun­gen an einer Musik­hoch­schu­le geschafft – die Mühe fin­det also Adressat*innen (m/w/d). ;-)

    Ein Leser mehr!

    • Ach­gott, ich ver­ges­se Bands ein­fach zu schnell.

      Ich wer­de in Hoch­schu­len behan­delt? Als abschrecken­des Beispiel?

      • Ich habe ein paar Jah­re (aus Grün­den) mei­ne Musik­ge­schichts­se­mi­na­re (Mo., 13.00) immer mit den Paw­low­schen Wor­ten „Es ist Mon­tag!“ begon­nen, und Bubble­math (und ein paar ande­re, Pom­rad, Col­lier und so) sind per­fekt für alle die­je­ni­gen, die vom Hoch­schul-Jazz die Schnau­ze voll haben…

        Dein Blog zieht also Krei­se, nix abschreckend – ganz im Gegen­teil! :-)

          • Fail!

            Sozio­pa­thie gibt’s bei uns zwar nur als Neben­fach (0,5 ECTS), wird aber anson­sten schon durch­gän­gig in allen Ver­an­stal­tun­gen qua­si durch Osmo­se unterrichtet.

            Wenn Du Bock hast, schickt mir doch mal ’ne Mail von Dei­ner Weg­werfadres­se an mei­ne Weg­werfadres­se: weg­werf­dreck ät webpunktde… ;-)

              • Sozio­pa­thie wird im all­ge­mei­nen immer noch unterbewertet! 

                Ich rede mal mit der Kol­le­gin­Pro­fes­sX, die die Gen­der-Abtei­lung lei­tet – viel­leicht kann Dir der Pro­mo­ti­onsau­schuß was anrech­nen. Lan­ge Schach­tel­sät­ze zäh­len z.B. dop­pelt, Par­tei­mit­glied­schafts­zei­ten achtfach!!!11eins!

                  • Bloß nicht irgend­wo ein­tre­ten, die gel­ten doch rück­wir­kend! Da kom­men schnell mal 2374 Seme­ster zusam­men, und zack! – schon feddich1!!1

                    Dr. soz.path.!

                    Ich möch­te dann in dem Aus­schuß sit­zen; als habi­li­tier­ter Sozio­path steht mir das zu! (Natür­lich nur über Zoom. Alles ande­re wäre igittpfuibä!)

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