PolitikMir wird geschlecht
Mehr Jans für Deutsch­land! (4): Zurück­ge­stell­te Ambitionen

Nach­dem sich jetzt nach einem kur­zen Auf­flam­men ent­spre­chen­der For­de­run­gen schnel­ler als gedacht her­aus­ge­stellt zu haben scheint, dass es gar nicht unbe­dingt eine gute Idee ist, jun­ge Men­schen auf­grund ihres Alters ver­mehrt in die Par­la­men­te zu schub­sen (denn wer sich an die Geschich­te nicht erin­nert, der wird sie wie­der­ho­len), macht ein Poli­ti­ker der rechts­po­pu­li­sti­schen CDU jetzt da wei­ter, wo ande­re längst auf­ge­hört haben:

Frau­en­quo­te hin oder her – es wer­den Män­ner ihre Ambi­tio­nen zurück­stel­len müs­sen, damit mehr Frau­en für CDU (sic! A.d.V.) in Par­la­men­ten sitzen.

Nun möge man mir eine ent­setz­li­che Nai­vi­tät nach­sa­gen, sofern ich mich irre, aber als ich zuletzt nach­ge­se­hen habe, bestand die Ambi­ti­on eines Poli­ti­kers dar­in, die Inter­es­sen der­je­ni­gen, die ihn bezahlt gewählt haben, in deren Sin­ne im Par­la­ment zu ver­tre­ten. Wird nun aber ein belieb­ter Poli­ti­ker gar nicht erst auf­ge­stellt, damit statt sei­ner eine weni­ger belieb­te Per­son auf­grund irgend­wel­cher Geschlechts­merk­ma­le gewählt wer­den kann, so nimmt das dem Volk nicht nur das Recht, sich für den Kan­di­da­ten zu ent­schei­den, der ihm näher ist, es erweist auch der weni­ger belieb­ten ande­ren Per­son einen Bärin­nen- und Bären­dienst, denn sie ist ja letz­ten Endes statt des­je­ni­gen da, den man haben woll­te, und somit schuld. Das Ergeb­nis der Wahl­pe­ri­ode mag man dann, wenn man nicht auf­ge­passt hat und dar­um Ursa­che und Wir­kung ver­wech­selt, als „Frau­en­hass“ dif­fa­mie­ren, obwohl es mit „Kom­pe­tenz­zu­nei­gung“ viel bes­ser umschrie­ben wäre.

Ande­rer­seits: Wer wählt denn jeman­den von der CDU wegen sei­ner Kom­pe­tenz?

(Teil 1, Teil 2, Teil 3)