Apropos Piratenpartei.
Diese trägt zurzeit auf Twitter ein recht eigenartiges Signet in Regenbogenfarben, was vieles bedeuten kann, hier aber offensichtlich für den pride month steht, denjenigen Monat also, „in dem alle die, die nicht der Heteronormativität entsprechen, ihre Diversität feiern“ (ausgerechnet „WELT.DE“), was ein sehr umständlicher Begriff für den Juni („Juno“) ist. Das muss diese Netzpolitik sein. Teil der in diesem Monat üblichen Feierlichkeiten ist die Teilnahme an örtlichen „CSDs“, also Christopher Street Days. Heute fand ein solcher sogar in Hannover statt, was unter anderem Auswirkungen auf den Nahverkehr hatte, wodurch das dortige Wohnen sicherlich noch anstrengender wurde als sowieso schon.
Mir sei ein Szenenwechsel gestattet. Vom 27. Mai bis zum 1. Juni 1832 fand das Hambacher Fest statt, das als Geburtsimpuls für die Demokratie in Deutschland gilt. Festredner, zumeist aus bürgerlichen Kreisen, hielten flammende Appelle an den Patriotismus der Teilnehmer, man beschenkte einander mit Gravuren wie „Vaterland – Ehre – Freiheit“. Man kann von diesem Bestreben nach einem einigen deutschen Volk aus heutiger Perspektive halten, was man möchte, es als besonders links darzustellen täte ihm aber Unrecht. Man würde, fände es 2019 statt, vermutlich von Rechtspopulisten sprechen.
Dieser Fakt hinderte Vera Schmidberger (SWR) selbstverständlich nicht daran, von meinen Gebühren diese hässlichen Sätze zu publizieren:
Das Hambacher Schloss ist eines der wichtigsten Symbole der Demokratie in Deutschland. Jetzt versuchen Rechtspopulisten, den Ort für sich zu instrumentalisieren.
Das Hambacher Schloss kann sich gegen diese Für-sich-Instrumentalisierung durch Vera Schmidberger (SWR) ja nun leider nicht selbst wehren. Der Auslöser für den so überschriebenen Bericht ist, dass ein CDU-Politiker mit einem Gefolge, dem auch Mitglieder der AfD angehörten, eine „Patriotenwanderung“ zu ebendiesem Schloss unternahm. Gleichzeitig versuche er die Aufnahme in die Hambach-Gesellschaft zu erstreiten, der „an die Werte und Ziele des Hambacher Festes“ erinnere. Diese Gesellschaft jedoch sei nicht damit einverstanden, dass Wertkonservative das tun, was Wertkonservative 1832 getan haben:
Für Kreutz aber ist klar: „Das ist eine politische Richtung, die wir nicht wollen.“
Welche politische Richtung der Gesellschaft stattdessen zusagt, ist leider nicht ersichtlich. Die ihrer historisch zu schützenden Vordenker und ‑arbeiter scheint es somit nicht zu sein.
Was ich insgesamt aber eigentlich wissen möchte: Wenn die sexuelle Ausrichtung, die sich auszusuchen wohl niemandem vergönnt ist, ein Grund zu einem Stolz ist, der sich offenbar bevorzugt, bejubelt von der progressiven Öffentlichkeit, in lauten, schrillen und vor allem öffentlichen Feiern ausdrücken lässt – warum ist Nationalstolz dann ein Problem?
Der ganze Wahnsinn offenbart sich dann in der Bundeswehr.
Die Amerikaner wissen ganz genau, dass nur der Bodensatz einer Gesellschaft beim Anblick einer Standarte einen Ständer kriegt und sich für Vaterland und Nationalstolz als williges Kanonenfutter schreddern lässt.
Genau diese Leute will aber keiner in der Gesellschaft, geschweige denn in der BW.
Gleichzeitig träumt man aber schamlos davon mitmachen zu dürfen bei der Zerlegung des russischen Bären.
Aber was erwartet man von einem Land in dem „das Netz der Speicher ist“.
Seksuelle Ausrichtung kann man sich nicht aussuchen? Oweiaheia, du lebst wirklich unter nem Stein.