Es ist Montag. Dem Internet sei es gedankt, dass der Weg hierher gesäumt war von Musik, die miteinander zu teilen letztlich alles ist, was bleibt. Klang gewordenes Glück ist die zweitbeste Art von Glück, die beste jedoch trägt zweifarbiges Fell.
Völlig internet- wie glücksfern hingegen sind ganz andere Gestalten: Den gestrigen SPD-Parteitag, in dessen Verlauf zwecks „Erneuerung“ der Partei eine alte Funktionärin an die Spitze gewählt wurde, was allein deshalb bereits als ein gutes Zeichen gilt, weil sie keinen Penis, sondern eine Vagina trägt, haben zu viele Menschen in meinem Umfeld aktiv verfolgt; die gleichen Leute regen sich über Gaffer bei einem Autounfall auf, obwohl ein Autounfall doch noch weniger Schaden anrichtet.
Am vergangenen Dienstag sabbelte Hannes Stein für das Medium „WELT ONLINE“ ins Web hinein, dass „die Medien“ sich mit den Pulitzer-Preisen selbst „feiern“, und zwar „zu Recht“. So reflektiert muss man ja auch erst mal sein. Noch weniger reflektiert allerdings der Betreiber eines anderen großen Webportals, der Facebook heißt und auf den öffentlichkeitswirksamen „Datenskandal“ folgendermaßen reagiert: Das soziale Netzwerk hat jetzt eine automatische Gesichtserkennung. – In einem wiederum anderen Medium empfahl der als „Erfinder des iPods“ (laut „heise online“ aber auch einfach nur des iPod) gescholtene Tony Fadell der Firma Apple, künftig etwas mehr dagegen zu tun, dass iPhones so viel benutzt würden. Eine Reaktion von Apple ist nicht überliefert, vermutlich lachen sie immer noch. Auch etwas zu lachen hatte ein unbekannter Bankkunde – die Deutsche Bank hatte ihm aus Versehen 28 Milliarden Euro irgendwohin überwiesen. Das sind Fehler, die unsereins gar nicht machen kann. Ich weiß aber noch nicht, ob mich das freuen sollte.
Beim Osterhasen und/oder beim Meucheln von Predigern handelt es sich, glaubt man dem „Christlichen Medienverbund KEP“, um einen Glaubensinhalt, über den man sich nicht lustig machen dürfe. Es bleibt unklar, warum sich ein vermeintlich aufgeklärtes Land noch immer eine Steuer zugunsten dieser fröhlichen Gesellen leistet. Man könnte das Geld doch viel sinnvoller anlegen, zum Beispiel in gute Musik.
Wie wäre es mit dieser hier?
Guten Morgen.
Zum SPD-Parteitag: Auf Youtube die Rede von Nahles ein Minute angehört und bei aufkommendem Kotzreiz gleich wieder dichtgemacht. „Vor Treißig Jahren bin ich in die SPD eingetreten.…. Katholich.….…… Logich.…..“ . Zu diesen Sprachfehlern kommt eine stimmliche Penetranz, wie sie nur bei Egomanen festzustellen ist. Diese Frau ist eitel, aufmerksamkeits- und karrieregeil. Dazu eine Ikone der Infantilisierung des politischen Diskurses (Bätschi, Pippi Langstrumpf usw.). Wenn Blödheit nen langen Hals macht, hätten im Publikum fast nur giraffenähnliche Kreaturen gesessen. Mit der Frau bekommt das deutsche Kabarett noch viel Stoff.
Dazu heute der Postillon…
Why did you assume *it’s gender?
Habe in den letzten Tagen mot der Holden die grandiose Dokumentation „Wild, Wild Country“ gesehen, die ganz am Schluss auch noch ein unerwartetes Geschenk im Soundtrack zu bieten hatte:
Der gute Mann war mir vollkommen unbekannt und die Musikrichtigung ist grundsätzlich noch nicht einmal entfernt „meins“ – aber das Stück und der Text haben einfach was, so dass ich zu den steten Tips des Hausherren mal einen hinzufügen möchte.
p.s falls das embed nicht tut, bitte nur den Link stehen lassen!?
Schwierig, da kein Link. Setz doch einfach die Adresse hier rein.
OK, Embed hat wohl nicht geklappt ;-)
Dann so: Damien Jurado – Cloudy Shoes – YouTube
»Es ist Montag.«
Davor habe ich gewarnt.