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Medi­en­kri­tik XXIV: „Wet­ten, dass…?“ wird wie­der besser.

Soeben ende­te die so genann­te Unter­hal­tungs­sen­dung „Wet­ten, dass…?“, und sie hat­te nach lan­gem mal wie­der gute Wet­ten und mit Andrew Lloyd Web­ber sogar ein wenig Kul­tur zu bie­ten; allein die stän­dig doof gucken­de Michel­le Hun­zi­ker, dies­mal anfangs in einem gera­de­zu lächer­li­chen Kleid, ist ein Grund, den von der All­ge­mein­heit her­bei­or­a­kel­ten Abwärts­trend die­ser Sen­dung zu bestä­ti­gen. Es mag den Quo­ten zuträg­lich sein, wenn die BILD-Kli­en­tel jeman­den zum Besab­bern hat, jedoch ist die­se Frau in die­ser Sen­dung min­de­stens deplatziert.

Die musi­ka­li­sche Beglei­tung war weit­ge­hend nicht von Belang, neben Gos­sip und der Shaki­ra war wie­der ein­mal „unser Star für Oslo“, Lena Mey­er-Land­rut, mit ihrem Bei­trag „für Deutsch­land“ zu sehen und zu hören, der da „Satel­li­te“ beti­telt ist und einen eng­li­schen, gleich­falls belang­lo­sen Text vor­zu­wei­sen hat. Inwie­fern eine eng­lisch­spra­chi­ge Pop­schnul­ze Deutsch­land reprä­sen­tie­ren soll, wuss­te weder sie noch ihr Mäzen Ste­fan Raab zu beant­wor­ten, einig waren sie, wenn ich das recht ver­stan­den habe, sich aber immer­hin, dass sie bes­ser auf Eng­lisch als auf Deutsch vor­tra­gen soll­te, weil sie letz­te­res nicht so gut beherrscht; und da stim­me ich voll zu. (Außer ihrer man­geln­den Aus­drucks­fä­hig­keit im Deut­schen ist mir per­sön­lich auch ihre Stim­me ein Graus, aber das ist, immer­hin, noch immer Geschmackssache.)

Zu loben ist aber, dass statt der übli­chen Hol­ly­wood-Quatsch­köp­fe unter den Gästen neben Genann­ten und dem immer­hin groß­teils stil­len Han­si Hin­ter­seer auch sym­pa­thi­sche Gestal­ten waren; Beth Dit­to, Sän­ge­rin der von mir hier schon mehr­fach gerühm­ten Gos­sip, ehe­mals The Gos­sip, blieb gar frei­wil­lig bis zum Ende, kam jedoch nur sel­ten zu Wort.

Die Wet­ten, die ja eigent­lich den Kern der Schau bil­den sol­len, waren end­lich auch mal wie­der anschau­ens­wert: Neben der Neu­auf­la­ge der meh­re­ren Jah­re alten Wet­te „Trep­pe gegen Fahr­stuhl“, für die der Fahr­stuhl gegen ein Ein­rad aus­ge­wech­selt wur­de, erreich­te auch ein ergrau­ter Leh­rer die Final­run­de, der wet­te­te, den Unter­schied einer mini­mal modi­fi­zier­ten Foto­gra­fie des Ster­nen­him­mels und der unver­än­der­ten Foto­gra­fie erken­nen zu kön­nen, und gewann. Wet­ten, für die man tat­säch­lich etwas kön­nen muss, sind die ein­zi­gen, die wirk­lich anse­hens­wert sind; das Publi­kum hono­rier­te bei­de Lei­stun­gen entsprechend.

Mor­gen wer­den die Feuil­le­tons der deut­schen Pres­se sich wie­der in Lobes­hym­nen und/oder Ver­ris­se über Herrn Gott­schalks Klei­dung, sei­ne blö­den Wit­ze und sei­ne groß­ar­ti­ge Komo­de­ra­to­rin erge­hen und dabei das Wesen der Sen­dung, wie inzwi­schen üblich, gänz­lich igno­rie­ren. Man­cher­lei Bericht­erstat­tung, wenn­gleich so benannt, ist gar keine.

(Scha­de ist es alle­mal, dass sich aus die­sen posi­ti­ven Ein­drücken kei­ne ver­läss­li­chen Aus­sa­gen über die fol­gen­den Sen­dun­gen tref­fen las­sen; allein: Es geht doch!)


Zwei neue Grün­de, sein Face­book-Kon­to, falls aus irgend­wel­chen Grün­den einst erstellt, ersatz­los zu ent­fer­nen, sind heu­te in den Nach­rich­ten zu finden:

Zunächst ein­mal stört es die Betrei­ber des vira­len Por­tals Face­book immens, dass unter dem Namen „fbpu­ri­ty“ ein Benut­zer­skript zur Ver­fü­gung steht, das die furcht­bar über­la­de­ne Sei­te cli­ent­sei­tig auf­räumt; und weil das nicht ver­bo­ten ist, klam­mert man sich an jede irgend­wie greif­ba­re Notargumentation:

Und auch bei der nach wie vor ver­füg­ba­ren Domain „fburity.com“ (sic!) sehen die Face­book-Betrei­ber einen Ver­stoß gegen die eige­nen Ansprü­che. Dies habe etwas mit der Abkür­zung „fb“ zu tun, heißt es.

Das ist doch mal ein rich­tig schö­ner Grund. Viel­leicht könn­te ich stink­reich wer­den, wenn ich jetzt mit anwalt­li­cher Hil­fe gegen alle Web­sei­ten vor­ge­he, die eben­falls „2.0“ im Namen tra­gen oder gar, ohje!, „hf“. Ich muss nur den rich­ti­gen Anwalt finden.

Und als wäre das noch nicht doof genug, demon­tiert Face­book trotz der jüng­sten Beden­ken sich auch noch in punc­to Daten­schutz selbst:

In einem Vor­schlag zur Neu­fas­sung sei­ner Daten­schutz­re­geln kün­digt Face­book an, Kun­den­da­ten an „über­prüf­te“ (pre-appro­ved) Web­sites und Anwen­dun­gen Drit­ter wei­ter­zu­lei­ten. (…) Offen­bar ist nicht vor­ge­se­hen, von Nut­zern vor­ab eine Zustim­mung zur Wei­ter­ga­be der Daten ein­zu­ho­len. Sie kön­nen der Wei­ter­ga­be jedoch wider­spre­chen. Zu den wei­ter­ge­reich­ten Infor­ma­tio­nen gehö­ren der Name, Pro­fil­bil­der, Geschlecht, Ver­bin­dun­gen und mit ande­ren geteil­te Inhalte.

Wer sich selbst trotz die­ser Ent­wick­lung vor die Wahl stellt, Face­book zu nut­zen oder sei­ne sozia­len Kon­tak­te zu kap­pen, ist wahr­lich selbst schuld. (Sie­he auch mein frü­he­res Gemecker zu die­sem Thema.)

Senfecke:

  1. Wet­ten-Dass sorgt hier für einen fast fern­seh­frei­en Abend, da ich den Ton sehr lei­se stel­le, damit ich mir das dus­se­li­ge Gequat­sche nicht anhö­ren muss und weil die rest­li­chen Sen­der par­al­lel kaum Alter­na­ti­ven bieten.

  2. Und wie soll ich dann die Wet­ten live sehen? Mich inter­es­sie­ren nur die­se, auf die man die gan­ze Sen­dung zusam­men­stau­chen könnte.

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