Es ist – herrje! – Montag. In Hannoveraner Kirchen kann man sich gegen Corona impfen lassen. Was sagt das eigentlich über das Vertrauen zu einem Gott, nach dessen Willen alles (Pandemien eingeschlossen) vonstatten geht, aus? Und warum habe ich bei keiner meiner bisherigen Impfungen ein Pandabärenpflaster bekommen?
Das Virus geht ebenso wenig weg wie die Demonstrationen gegen die mit unverminderter Kopflosigkeit getroffenen Entscheidungen der Politik, selbiges Virus betreffend. Die „taz“ hat hierzu herausgefunden, dass unter den „Querdenkern“ überraschend viele Anhänger von Grünen und Linken seien. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die „taz“ in der deutschsprachigen Wikipedia als Medium der „Neuen Rechten“ geführt wird. Die „FAZ“ ist da vorsichtiger unterwegs, sie ließ am vergangenen Sonnabend Claus Leggewie in Bezug auf diese „Querdenker“ mitteilen, ihr „gemeinsamer Kern“ sei „der politische Nihilismus“, indem sie vor allem grundsätzlich „ein konvergentes Nein!“ zur Maxime erheben. (Meinten Sie: Anarchismus?) Je Fachbegriff, desto doof. Hierzu statistisch interessante Frage ohne bestimmten Empfänger: Lesen eigentlich weniger Philosophen oder weniger Linke den Onlineauftritt der „FAZ“?
„Hallo Niedersachsen“ – freundlicherweise noch bis Mitte Dezember 2022 online abrufbar, danach ist der Platz alle, schade, schade – stellte indes ebenfalls am Sonnabend die interessanteste Frage des Wochenendes: „Hannover: Wie ist es um die Shopping-Lust bestellt?“. Allein die Existenz des Wortes „Shopping-Lust“ sollte Anlass genug geben, jede Meldung über eine baldige „Katastrophe“, die das Fortbestehen der Menschheit ernstlich gefährden könnte, jubelnd zu begleiten. Andererseits: Auch in Hannover fahren neuerdings Autos mit eingebauter Fahrerflucht herum. Vielleicht geht es ja damit.
Andere Todesarten sind aber auch noch im Rennen: „Killerroboter“, das qualitätsjournalistische Wort für autonome Waffensysteme, werden aufgrund der Ablehnung „unserer“ transatlantischen Partner vorerst nicht international geächtet. Die Wirtschaft, wissenschon. Die hat doch sowieso schon gelitten. Da kann man ihr doch jetzt nicht auch noch das automatisierte Meucheln anderer Leute verbieten. Terroristen. Wirtschaft. Corona. Schlimm. Russische und deutsche Medien teilen mit, Annalena Baerbock habe mit dem Iwan telefoniert. Die Inhalte des Telefonats scheinen maßgeblich davon abzuhängen, in welchem Land man über es berichtet. Bestimmt könnte man daraus etwas lernen.
Etwas lernen könnte man auch daraus, dass in den nächsten Wochen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen noch neunmal das schnarchige Märchen von Aschenbrödel gezeigt wird. Zum Glück bekommen die Sendeanstalten jetzt 86 Cent mehr von mir. Sonst müssten die noch sparen oder so.
Ich spare mir das Fernsehen ohnehin – das Leben ist zu kurz für ständige Berieselung. Mein Augen- und Ohrenmerk gilt stattdessen der Musik.
Guten Morgen.
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