Es ist Montag. Das rituelle Wändebeschmieren mit schiefem Gesang ist in Österreich eine unaufschiebbare berufliche Tätigkeit und mehr muss man über Österreich nicht wissen. Die haben ja nicht mal Pandabären dort.
Meinedamundherrn, die Inlandsnachrichten: Weil die Menschen jetzt am liebsten online einkaufen, weil der Einzelhandel aus Pandemiegründen vorerst nicht offline stattfinden darf, haben CDU/CSU und SPD die Ansicht geäußert, dass man dem Onlinehandel zur Strafe mehr Geld abnehmen sollte. Begründet wird dieser Quark mit „Chancengleichheit“, was diejenigen, die in sowieso schon innenstadtarmen Dörfern wohnen, noch bizarrer finden dürften als ich. Der feine Unterschied zwischen politischen Systemen ist ja auch der, dass es in manchen Systemen allen gleich gut, in anderen hingegen gleich schlecht geht. Andererseits: Deutschland holt Dschihadistinnen zurück, so mutig muss man ja auch erst mal sein. – Fast auch Politik: Michael Kellner (Grüne) hat stolz verkündet, seine Partei habe mit großer Mehrheit ein „Vielfaltsstatut“ angenommen, das das bisherige „Frauenstatut“ ergänzt und unter anderem besagt, dass das Präsidium der Grünen und angeschlossener Vereine künftig auch derart besetzt werden soll, dass die Vielfalt in der Gesellschaft abgebildet wird; das heißt: Wenn sich irgendwann herausstellt, dass zwanzig Prozent der Deutschen pansexuelle einbeinige Autisten aus dem Volk der Sinti sind, dann muss auch der Bundesvorstand der Grünen zu einem Fünftel aus pansexuellen einbeinigen Autisten aus dem Volk der Sinti bestehen, und obwohl mir das bei den Grünen, bei denen ich – als weißer Mann mit deutlicher Aversion gegen Krieg und Schwachsinn immerhin ihr wesentlicher politischer Gegner – nicht mal tot überm Zaun hängen wollen würde, gewisse Türen öffnen könnte, ist mir unklar, wie sie die nötigen Daten zu erheben gedenkt, denn es ist zwar recht leicht, das Geschlecht eines Menschen zu ermitteln (erboste Zuschriften hierzu bitte direkt an den Weihnachtsmann adressieren), aber die Zugehörigkeit zu anderen vermeintlich oder tatsächlich benachteiligten Gruppen würde ein outing jedes Bundesbürgers voraussetzen und das klingt nicht nur sehr aufwendig, sondern auch sehr kontraproduktiv. Eine Nachfrage meinerseits auf Twitter blieb bislang zu niemandes Überraschung unbeantwortet.
Die Schotten, noch immer nicht vollends als Ausland akzeptiert, hingegen wollen schon wieder vielleicht aus dem Vereinigten Königreich ausscheiden. Deutsche Medien finden das großartig, denn wenn eine nationalistische Partei eine Nation wieder great maken will, dann ist das eine gute Nachricht. Außer, es sind die Deutschen. Oder Donald Trump. Dass ein Übertritt der Schotten von ihrem wichtigsten Handelspartner in die EU eine bescheuerte Idee wäre, erklärt sowohl sich selbst als auch Carsten Volkery, wenngleich bereits im September.
Wir kommen zur EDV: Bei Instagram sind „Sticker“ möglicherweise nicht mit dem EU-Datenschutzrecht kompatibel. Mir ist unklar, was man in „Sticker“ reintun muss, damit sie meinen Datenschutz gefährden, aber ich nutze auch kein Instagram zum Verteilen derselben, was offenbar eine gute Idee ist. „Wired“ wagt derweil einen Ausblick auf die Zukunft und unkt, künftig finde soziales Netzwerken nur noch per Stimme statt per Tastatur statt. Dass ausgerechnet die Podcaster, diese vermeintlich heterogene Masse von Menschen, die sich dadurch auszeichnen, dass Stille sie furchtbar nervös zu machen scheint (gibt es dagegen keine wirksame Therapie?), am Ende gewonnen haben werden, muss unbedingt verhindert werden. Ich lösche beizeiten meine Webbrowser und ziehe ins Usenet um. Sollen sie doch mit sich selber quatschen.
Etwas Nerdpr0n: Unter bestimmten Umständen kann man Arbeitsspeicher zu WLAN-Antennen umfunktionieren. Ich empfehle jede Minute so zu verbringen, dass mögliche Angreifer beim Fernauslesen des Speichers zumindest gute Musik hören müssen.
Also:
Guten Morgen.
Dem muß ich widersprechen (Große Pandas in Schönbrunn).
Obwohl die den Österreichern gar nicht gehören (Chinas Panda-Diplomatie.
Eben!