Es ist Montag. Zu meiner Erbauung kommt danach in diesem Jahr kein weiterer, zu meiner Ermüdung wird es aber anschließend weitere Jahre geben. Im Internet regt sich die Vortänzerin der Hartz-IV-Partei SPD darüber auf, dass das Internet es gar nicht witzig findet, wenn man Großeltern wahlweise als Umweltschweine oder als Nazis beschimpft. Ich mag da gar nicht mehr hingucken.
Gucke ich also woanders hin, nämlich zum „Congress“. Weil die Organisatoren des ehemaligen Hackertreffens Qualität weniger interessant finden als Quantität, gibt es in diesem Jahr nicht nur wieder sehr viele Vorträge in grauenvollem Englisch, sondern vor allem zahlreiche Diebstähle, was die Aufforderung, man möge während der Teilnahme excellent to each other sein, zu einer – von außen betrachtet – angenehm zynischen macht. Man könne, befand ein Kommentator, bei einer Teilnehmerzahl von über 17.000 Personen eben nicht mehr garantieren, dass keine unfeinen Zeitgenossen darunter seien. Die nahe liegende Lösung, künftig einfach wieder Hacken in den Vordergrund zu stellen und erlebnisorientierten Vielgeschlechtern mit hässlichen Politikstickern dort, wo besser Gekleidete ein Revers haben, nahe zu legen, eine andere Veranstaltung für die Stammgäste unerträglich zu machen. Vielleicht ja mal einen Parteitag der SPD oder so!
Und da sind wir dann doch wieder beim Thema: Aus dem knallrot sozialistischen Staat Venezuela, vermeldet die „FAZ“ (hier wg. LSR nicht direkt verlinkt), gebe es zahlreiche Bitten um Asyl in Deutschland. Die werden Augen machen, wenn die SPD-Linke hier den Sozialismus gestärkt hat. Deren noch vergleichsweise neue halbe Parteivorsitzende teilte derweil mit, Militäreinsätze seien für die SPD „die ultima ratio“, was eigentlich nur bedeuten kann, dass die SPD sich nicht wesentlich mehr als zwei rationes für jeden erdenklichen diplomatischen Zwischenfall offen hält.
Wenigstens in Baden-Württemberg ist man noch sicher vor solchem Geschwätz: Winfried Kretschmann, der dortige Vorzeigegrüne, gab bekannt, Baden-Württemberg müsse unbedingt Autoland bleiben. Nimm dies, Greta!
Ich nehme unterdessen was anderes, nämlich Abschied vom Jahr; diesmal mit einem guten Vorsatz, aber den verrate ich nicht mal mir selbst. Es möge stattdessen Musik die Zeit vertreiben, die zu viel verrät.
Guten Morgen.
Ich wäre positiv überrascht, würdest du auch zur Kenntnis nehmen, wenn Menschen aus kapitalistischen Ländern fliehen und Häme über die kapitliatsischen Parteien (SPD?) ausgössest. Ich fürchte aber, die Wahrnehung hat sich schon so oft am bösen Sozialismus geübt, dass es dafür zu spät ist.
Nicht minder als böse Soziaisten wirkt sich übrigens der Einfluss der USA in Venezuela aus, insbesondere amerikanischer Ölunternehmen. Die Guten in ganz Südamerika werden gern aus dem Norden unterstützt, zur Not putscht wer mithilfe der CIA. Ein wenig Geschichtskenntnis wäre hier von Vorteil.
Wenn du ein paar Namen kapitalistischer Diktaturen haben möchtest, schicke ich dir gern eine Liste.
Schließlich: Linke in der SPD? Ernsthaft? Ach so, das war Satire …
Die USA als venezolanischen Aggressor meine ich in einem früheren Beitrag schon mal behandelt zu haben. Außer Frage steht, dass es Venezuela vor vergleichsweise wenigen Jahren noch deutlich besser ging. Woran das nun liegt, ist schwerlich abschließend zu klären, aber das Wirtschaftsmodell liegt zumindest nahe.
Es gibt nicht kapitalistische Parteien in Deutschland? Huch!
Ja, gerne, fange mal an mit Deiner Liste kapitalistischer Diktaturen.
Und dann vergleichen wir mal die Anzahl von toten, ermordeten, verhungerten, ‚verschwundenen‘ Menschen kapitalistischer Diktaturen mit denen sozialistischer.
Und zu Venezuela: Genau, dass die Leute da nichts mehr zu fressen haben, obwohl das Geld da in Form von Öl nur so aus dem Boden sprudelt liegt natürlich nur an den bösen Kapitalisten und nicht an der Unfähigkeit und Verblendung der sozialistischen Regierung.