Ein Rückblick: Im Jahr 2006 gründeten Daniel Ek und Martin Lorentzon in Schweden den Musikstreamingdienst Spotify, der inzwischen die derzeit unangefochtene Führung hinsichtlich der Abonnentenzahl übernommen hat. In den Nachrichten ist Spotify gelegentlich zu finden, weil das milliardenschwere Unternehmen zusehends weniger Geld an die Künstler abführt, die ihm überhaupt erst sein Geschäft ermöglichen. Inklu macht gierig.
Spotify, grundsätzlich auch werbefinanziert verfügbar, hätte natürlich gern Geld aus Abonnements. Diese kann man über mehrere Wege abschließen, sowohl über Spotifys eigene Infrastruktur als auch über die Infrastrukturen anderer Unternehmen, etwa über den App Store von Apple. In diesem Beispiel hätte Apple gern Geld für die Vermittlung dieser Dienstleistung von Spotify, Infrastruktur kostet nun mal Geld.
Unter diesem Eindruck machen wir einen Sprung in die heutige Berichterstattung. Zurzeit berichten Medien übereinstimmend darüber, dass Spotify bei der EU-Kommission gepetzt hat, dass Apple die Chuzpe besitze, bei Vertragsabschluss über Apples Infrastruktur einen Anteil an Geld von Mitbewerbern zu verlangen:
Als Plattformbetreiber und gleichzeitiger Konkurrent im Musik-Streaming-Markt verschaffe sich Apple „an jeder Ecke unfaire Vorteile“, schreibt Spotify-Gründer Daniel Ek.
Dass also Apple selbst auf von Apple produzierten Geräten mit Software von Apple über die Infrastruktur von Apple Dienste von Apple gegenüber Wettbewerbern bevorzuge, sei zu unterbinden, denn Spotify selbst verfüge nicht über eine eigene Smartphoneproduktion und das sei unfair. Als hätte Apple Spotify verboten, selbst ein Smartphone zu bauen – und als wäre Spotify verpflichtet, Apples Dienste in Anspruch zu nehmen!
Gibt es ein Recht darauf, kostenlos beim Konkurrenten werben zu dürfen?
Nein, gibt es nicht. In vielen Staaten gibt es etwas wie Kartellrecht, diese niedliche Idee, Oligpole/Moopole zu verhindern, soziale Marktwirtschaft® – so etwas wie humaner Faschismus – halt. Es kann nicht alles klappen.
Völlig richtig: Wer Kapitalismus bestellt, bekommt genau das geliefert. Ich bürge für das Abo bei Elmex jetzt auch mit meinen Zähnen. Ist nur fair.
Klingt eher unfair von Elmex. Immerhin besitzst du keine Zahncremefabrik. Du hast also ein Recht auf kostenlose Reinigung!
„Mögest Du die bessren,schnellren Anwälte haben!“
„Mögest Du Richter haben, die nix verstehen und zu Deinen Gunsten entscheiden!“
„Mögest Du noch eine paar Entscheidungsträger auf Deiner Seite haben!“
Ich weiss, das ist etwas unterkomplex ausgedrückt…oder?!