Die „Splitter- und Randgruppenpartei“ (H. Danisch) SPD, eine der beiden „großen Volksparteien“ also, erreicht, wie man heute in diversen Medien, die wegen des Leistungsschutzrechts oder aus anderen Gründen nicht verlinkt werden möchten, lesen kann, zurzeit bundesweit noch 16 Prozent der Stimmen in leider nicht ergebnisrelevanten Umfragen. In Berlin, wo sie zudem einen Teil der Landesregierung stellt, ist sie nur mehr die viertstärkste Kraft. Zu meinem Bedauern reichte es noch für einen eigenen Balken auf ARD und ZDF.
Im März 2018 schrieb ich:
Parteipolitik an sich ist nicht die Politik der Zukunft.
Es steht also außer Frage, dass der Niedergang der „Volksparteien“ diejenigen Parteien am stärksten trifft, die sich durch aktive Politik hervortun. Je weniger Politik und je mehr Beliebigkeit verübt wird (wenngleich sich ausgerechnet die Bundes-SPD, wie gleichfalls heute in nicht verlinkt werden wollenden Medien zu lesen ist, von der Bundes-SPD-Forderung nach Familiennachzug für Gefährder momentan distanziert), desto weniger bemerken das Wähler. CDU und AfD sind nicht deswegen vergleichsweise stark, weil sie so schöne „Ideen“ haben, sondern, weil von ihnen kaum jemand etwas mitbekommt; und das Umfragehoch der F.D.P. fand ein eher plötzliches Ende, als klar wurde, dass die Partei außer dem Herumzeigen ihres Vorsitzenden auch politisch irgendwas mitteilen möchte.
Vielleicht ist das der wesentliche Fehler des politischen Systems: Das verbissene Festhalten an der Vorstellung, als Partei könne man eine homogene Gruppe aus von anderen Gruppen sozial weitgehend abgeschotteten Menschen zielgerichtet vertreten. Die perfekte Partei hätte alle Flügel.
Nachtrag vom 12. Oktober 2018: „Die Epoche der Partei (und der Politik überhaupt) ist zuende, aber aus alter Gewohnheit und weil die betreffenden Institutionen noch vorhanden sind, gestikuliert man noch weiter in der bekannten Art.“
Annahmen zu deutschen Linken: 1. Es gibt sie kaum, dafür viele, die sich für links halten. Von der Familie her, wird nach wie vor, rechts außen vermittelt. Wer hätte auch gedacht, dass die Kinder derer, die 1990 Asylantenheime abfackelten, das Gleichte tun? Große Überraschung! Auch die Schattengewächse der deutschen IT machen da keine Ausnahme und kultivieren den Führerkult, wo sie können. Je flacher die Hierachie, desto größer der König. Diese perfide Mischung aus cybermobbenden, um Ihren Sonnenkönig herumschawänzelnden Hofschranzen gilt als deutsche Firmenleitkultur. Daher resultiert auch die Volkssehnsucht nach einer deutlichen Autokratie samt starken Führer.
Wie geht doch gleich der Spruch: Wer viel tut, macht auch viele Fehler, wer wenig tut, macht wenig Fehler und wer nichts tut, macht keine Fehler. Und wer keine Fehler macht, wird befördert
„Die perfekte Partei hätte alle Flügel.“
… und würde sich deswegen permanent um sich selbst drehen.
Ein Lebensgefühl, das ca 85% der Wähler als äußerst angenehm empfinden, und deswegen ja auch seit 1948 immer wieder die CDUSPDFDPCSU wählten, später wurden in den Koloss noch die Grünen integriert, demnächst folgen die Linke und die AFD.
Meine Intuition sagt mir, dass das vermittelte Gefühl perfekt zu der Existenz eben dieser Wähler passt.
Ein Cheatcode für die „unendliche“ Nabelschau.
Die SPD auf Bundesebene macht kein linkes Programm.
Des weiteren wählen ca. 75% der Bürger Parteien, die in Summe gegen ihre Interessen handeln.
„Das verbissene Festhalten an der Vorstellung, als Partei könne man eine homogene Gruppe aus von anderen Gruppen sozial weitgehend abgeschotteten Menschen zielgerichtet vertreten“
Du meinst hier als Partei wohl eher Die Linke?
Es gibt keine heterogen orientierte Partei.
Das Parteipolitik mit dem Zu- und Ansatz Volks- nicht funktioniert, hat bereits Hannah Arendt festgestellt.
Es ist unmöglich, dass eine Partei soviel an Interessen eines zumindest grossen Teils eines Volkes besetzt, als das es darüber einen ebenso breiten Konsens im Volk gäbe, der so eine Partei mehrheitlich wählbar machte.
So gesehen ist das Unterordnen der vielfältigen und streuenden Interessen zahlreicher Menschen unter die einer Partei bereits der erste Ansatz zur Diktatur, ohne das die sich Unterordnenden einen Nutzen davon hätten.
Stattdessen nutzen die Spitzen der Parteien ihre Macht und ihren Einfluss zuerst, um sich selbst darüber abzusichern. Das dabei viele der sich als Volksparteien Definierenden grosse Teile des „Volkes“ gar nicht mehr erreichen, wird in Kauf genommen, solange es noch für eine Wiederwahl genügt. Aus dieser Warte hat sich z.B. eine SPD vermutlich gerade selber den Kopfschuss verpasst mit ihrer erneuten Teilnahme an der GroKo.