Ich höre aber auch immer einen Scheiß.
Auf einem meiner Streifzüge durch die Wikipedia wegen eines eigentlich ganz anderen Themas – ich kann niemandem empfehlen, die Wikipedia zu durchstreifen – stieß ich aus Versehen auf die kanadische Post-Industrial-Band Skinny Puppy und bekam urplötzlich Lust, die Tauschbörse meines Vertrauens nach ihr zu fragen. Das erstbeste Ergebnis war deren Album „VIVIsectVI“ (Amazon.de), was, vermutlich, irgendwas mit „666“ zu tun hat, von 1988, und es ist so grauenhaft, dass es mir schon wieder erschreckend gut gefällt.
Tonband- und effektlastige elektronische Tanzmusik, von beteiligten Musikern selbst als „Psychedelic Industrial“ bezeichnet, mit verzerrt vorgetragenen Texten über Naturschutz, Vergewaltigung und Chemiewaffen, als hätten Throbbing Gristle versehentlich mal die falschen Drogen genommen, bricht hier über den sonst jazzumschmeichelten Rezensenten herein.
Was ist das und warum kann ich es nicht einfach wegmachen?
All is a disease. Die Texte, angeblich via Bewusstseinsstrom und somit eigentlich unabsichtlich entstanden, sind mindestens so verstörend wie ihre Verpackung und vielleicht ist das ein Teil der Anziehungskraft, die „VIVIsectVI“ ausübt. Man sollte ja stets den Horizont, den Tellerrand und so weiter zu weiten bereit sein, bis nur noch ein großes Loch übrig bleibt. In so Serien kommt aus großen Löchern ja gern einmal allerlei Ungemach.
Dreams amaze me, time escapes me („Dogshit“).
Man wird ziemlich blöd davon. Auch mal schön.
Das waren so platten die wir im Kleinstadt plattenladen immer mit respekt missachtet haben, wenn sie im punk/new wave fach waren. Beim kurzen reinhören aber erstaunlich punk. Nur tanzen könnte ich darauf nicht, was aber nichts heisst.
Ich bin auch nicht so der Tänzer. Ich sitze beim Musikhören gerne rum. Das geht bei diesem Album aber auch nicht besonders gut.
Ich bin mir noch nicht sicher, wie sehr ich mich selbst eigentlich verabscheue.
Hört sich nach Stress in der Maschinenhalle an.
Können wahrscheinlich nur Leute genießen die nicht ihre Kohle in einer lärmenden Umgebung verdienen.
Ich bezweifle, dass es Skinny Puppy um Genuss geht. Sonst würden sie ja Jazz machen. – „Industrial“ heißt nicht zum Spaß so, fürchte ich.
Ich gebe zu, das habe ich früher auf meinem Discman beim Straße kehren gehört.
Das hat mich damals wohl genug abgelenkt. Könnt ich mal wieder reinhören wenn ich auf Arbeit bin.
Vielleicht wirkt’s noch.