(Und schon wieder steht man auf verlorenem Posten und blickt in die lauter werdende Nacht, dort, wo sich manches schon ergab, momentan jedoch nur die, die auch mal loslassen können, das Beisammensein feiern, als begönne morgen eine neue Zeit und nicht nur ein neues Kalenderblatt, einander überbietend mit immer größerem und bunterem Feierzubehör. Das Morgen wird ein wunderbares sein; beziehungsweise nicht, weil das, was an Tagen wie diesem so sehr brennt wie sonst nie, unrettbar ist, weil man die Menschen und unter diesen insbesondere sich selbst einfach nicht versteht und man das Elend einfach irgendwann aufgibt, wenn man erst einmal alt genug ist. Manche Folge ist drückend, weil sie ohne Ausweg scheint, denn man hat nicht nur nicht alle beisammen, sondern ist es eben auch nicht, weil die sozialen Fassungslosigkeiten sich längst zu einem Totalschaden zusammengefügt haben. Bitte drücken, sich nachschenkend gedacht.
Silvester feiern zwischen Betonklötzen und Zäunen. Vintageparty wie früher, aber wieder einmal sind alle wesentlichen Jahresrückblicke außer dem eigenen schon geschrieben worden, bevor das Wichtige geschah, und vielleicht sollte man vom Rückblick auf Jahre allgemein Abstand nehmen, so dass die Leute sich wieder selbst an das erinnern müssen, wer und was sie bewegte, was einem selbst zumindest noch immer leicht fällt. Es ist sie. Es ist immer nur sie.
Irgendwo pfeift eine Rakete und erleuchtet die nun schweflige Nacht. Einige von denen, die ihre Hände behalten, werden heute, ihrem äußeren Zustand nach zu urteilen, ziemlich gut schlafen. Das Jahr kann man wechseln, dieses Gefühl aber nicht.
Auf ein Neues.)
Senfecke:
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