Es ist Montag und prinzipiell sehr schön; draußen kühlt es und drinnen, jaja!, wärmt man einander an der Gewissheit, heute noch zu leben; warum dann nicht einfach beisammen? Eigentlich ist das alles ja ganz einfach, eigentlich ist man aber auch gelegentlich ein wenig zweckgebunden verstimmt, womöglich auch der trotzdem überraschenden Linderung wegen, die um so besser wird, je mehr man sie als solche wahrnimmt.
Anderswo pocht flatter auf die Solidarität („alles / was uns fehlt / ist die Solidarität“, schrummschrumm!), punktgenau pfeifen die immergleichen „Grünen“ auf alte Zöpfe und heißen den Klassenfeind herzlich willkommen: Dieter Zetsche („Daimler-Chef“, „SPIEGEL ONLINE“) sprach auf deren Parteitag und plötzlich erscheint eine Koalition der Billigen aus „Grünen“ und F.D.P. nicht mehr so abwegig wie noch vor wenigen Jahren. Tempora mutantur.
Andere Koalitionen hinterlassen nicht einmal mehr verstimmte Wähler: Während das bürgerliche Spießertum sich noch über die doofe Demokratie in den USA aufregte, nutzte die doofe Demokratie im Inland die Gelegenheit und beschloss abermals die weitere logistische Unterstützung der Zivilistenmeuchelei im Irak und in Syrien. Es ist wirklich unbegreiflich, wieso so viele Menschen dort entweichen wollen, überdies in das Land, das überhaupt erst manchen Fluchtgrund liefert. Ein gewisser Masochismus mag dem gemeinen Syrer zu eigen sein, andererseits: dann könnt‘ er auch gleich dort bleiben und sich meucheln lassen, wie sich das für einen guten Kollateralschaden gehört. Ganz schön undankbar.
Musik? Aber ja doch.
Guten Morgen.