Zum ersten Mal in diesem Jahr „2023“ in eine Überschrift setzen wollen und direkt beim ersten Versuch versagt. Auch sonst komme ich sehr gut mit Neuerungen zurecht.
Bedeutsame Feststellung, die ich gar nicht oft genug zitieren zu können annehme: Nicht jede Anleitung muss immer ein Video sein.
2023 müsse das „Jahr des Punks“ werden, postuliert ausgerechnet der Bayerische Rundfunk. Spätestens jetzt möchte Punk tot sein.
An der Küste von Scarborough fand kein Silvesterfeuerwerk statt, um das dort wichsende („schlafende“, wie es „derStandard“ ausdrückte) Walross nicht zu stören. Wieder einmal habe ich den Eindruck, Politiker setzen völlig falsche Prioritäten. Wenn ich mich an den Strand lege und mir gemütlich einen von der Palme wedle, sagt niemand ein Feuerwerk ab. Ich prangere das an.
Die „Süddeutsche Zeitung“ informiert mich floskelreich über das Ende der Dartsweltmeisterschaft: „Smith“, so heißt wohl der Sieger, „krönt sich zum Weltmeister“; wie praktisch, dass man keinen Zweiten mehr braucht, um eine Krönung vorzunehmen. Da ist selbst Burger King konventioneller! Wenn Darts nicht so fürchterlich ermüdend wäre, würde ich mich dazu vielleicht noch weiter auslassen, aber ich habe es noch nicht mal geschafft, den Artikel zu Ende zu lesen:
Ein Wurf war besser als der andere, van Gerwen und Smith waren gleichzeitig auf dem Weg zu einem perfekten Spiel. Für ein solches muss der Ausgangswert „501“ mit genau neun Darts auf exakt „0“ heruntergespielt werden. Van Gerwen startete mit drei Darts auf Triple-20, was Smith ihm gleichtat. Die fulminante Serie, die einer Showeinlage glich, setzte der Niederländer mit zwei weiteren Würfen auf Triple-20 und einem auf Triple-19 … (der Autor ist eingeschlafen, A.d.V.)
So ist es: Punk ist definitiv tot.
Hat sich aber im letzten Jahr schon abgezeichnet, als immer der Darbieter ihre Staatsunterwürfigkeit gezeigt haben. Die meisten aktuellen Punkkapellen sind Sprachrohre der woken, gegenderten Grünen.
Für mich zwar nicht mehr nachvollziehbar, aber die Ansätze gab es bereits ab ca. 1987, als die Oberschüler Deutungshoheit übernehmen wollten und durch eine intensive Protestphase der 90’er etwas gebremst wurden, aber spätestens seit den 2000er komplett ihre diskursunfähigkeit durchsetzten. Es gibt wohl kaum noch ein „Juzi“ ohne „T‑Shirt“, „Fleisch“ oder „:innen“ Regeln. Der Punk von heute isst vegan, schafft safe-spaces, achtet auf seine Sprache und weiß genau unter welcher Fahne er zu laufen hat.