Es ist Montag. Ich würde niemals behaupten wollen, dass Deutschland rechtsgerichtete Autokratien mit Waffen beliefert. Mal eine ganz andere Frage, die damit überhaupt nichts zu tun hat: Wie nennt man eigentlich ein Regime, das die Opposition verbietet sowie Kommunisten in die Illegalität zwingt und enteignet?
Zweifellos zumindest treffender Übergang: Beim ZDF setzen sie Elon Musk „satirisch“ mit Hitler gleich. Alles Hitler, was nicht schnell genug die Finger kreuzt. Zu meiner Schulzeit bedeuteten gekreuzte Finger jedenfalls „geimpft“ und aus ihnen folgte im Wesentlichen, dass man immun gegen beliebige Anschuldigungen war. Sicherheitshalber schreibe ich einen Teil dieses Textes mit gekreuzten Fingern. Damit bin ich schon mal nicht wie Hitler. – Im von dem so Gescholtenen gekauften Twitter sieht die Gesamtsituation indes noch immer besser aus als im diesjährigen StudiVZ (i.e. Mastodon): Der Ansturm an die Twitterselbstverständlichkeiten gewohnten Neunutzern wird das Miteinander auf Mastodon absehbar nicht zum Besseren wenden. Schon jetzt erhitzt sich die dortige Atmosphäre, der sanfte (wenn auch etwas nerdige) Umgangston in Diskussionen über Banales wandelt sich unübersehbar in einen weiteren Marktplatz für gegenseitiges Angebrüll, die eigenen Wahlvorlieben betreffend. Nun, die Architektur des „Fediversums“ könnte das Gebrüll schneller verstummen lassen als jeder Milliardär es könnte, denn es skaliert nicht gut auf beliebige Anstürme von Benutzern, Interaktionen und Beiträgen. Was auf Twitter kein Problem darstellt, weil die sich mittlerweile eine anständige Infrastruktur leisten können, könnte auf kleinen „Instanzen“, wie Serveradministratoren ihr langweiliges Hobby hochtrabend nennen, zu interessanten Lastproblemen führen. Ungeklärt ist noch die Frage: Wohin gehen die eigentlich alle, wenn Mastodon endlich auch kaputt ist?
„Nordbayern.de“ (will nicht verlinkt werden, LSR) berichtet zu wohl kaum jemandes Erstaunen, dass in einer schwedischen Studie ermittelt wurde, dass attraktive Studentinnen weniger gute Bewertungen von ihren Dozenten bekommen, wenn die Vorlesungen nur online stattfinden. Fast könnte man meinen, da gebe es einen direkten Zusammenhang.
Kein direkter Zusammenhang scheint allerdings zwischen Erfolg und Originalität eines Musikers zu bestehen, weil schon das Urheberrecht auf Musikstücke fragwürdig ist und der Begriff des „geistigen Eigentums“ auf solche erst recht: „Sofern man sich nicht in völlige atonalität begibt, bewegt man sich in einem ‚begrenzten‘ Raum an Begriffen und Formeln (vor allem im Pop)“, es ist eben alles schon mal gespielt worden, nur noch nicht von jedem. Was steht eigentlich aus rein politischer Sicht noch einer Legalisierung freien Musiktauschs im Weg?
Apropos: Bald laufen wieder überall Weihnachtslieder, hier jedoch beginnt die Woche mit gänzlich ungrässlichen Melodien.
Guten Morgen.
„Wie nennt man eigentlich ein Regime, das die Opposition verbietet sowie Kommunisten in die Illegalität zwingt und enteignet?“
Verteidiger westlicher Werte