Mir fiel ein Werbeprospekt von YoYo Camps in die Hände.
YoYo Camps (eigene Schreibweise: Yo!yo!camps), behauptet der Werbeprospekt, bieten „Sprachferien für Kids“ an. „Kids“ sind anscheinend Menschen zwischen 6 und 17 Jahren, also Schulkinder und Jugendliche vor dem saufgenehmigten Alter, und sie werden dazu aufgefordert, an „Fun & Action auf Englisch, Französisch & Spanisch“ teilzunehmen. Den richtigen Gebrauch des kaufmännischen Unds lernen sie dort also schon mal nicht. Zugegeben: In der Rubrik „Qualitätsanspruch“ nennt der Werbeprospekt auch nur irgendwelche Zertifizierungen für die Reisen, nicht aber für die Qualität der Sprachkurse selbst. Die sind offensichtlich nicht so wichtig.
Gelehrt wird das Anderskulturelle nicht von Pädagogen und auch nicht von Ausbildern, sondern von „Teamer*innen“.
Ein „Teamer“, erzählt der Duden, sei eine Person, die eine Schulung durchführt und/oder Gruppen betreut. Früher nannten wir derlei Personen ja einfach „Leiter“ oder – je nach Kontext – „Berater“, aber wer „Yo!yo!camps“ heißen will (aber das gar nicht tut), der benutzt solche sauber definierten Begriffe nicht, sondern faselt irgendwas auf Englisch.
Gute Nachrichten vermeldet YoYo Camps auch für Eltern:
Im ersten Satz fehlt ein Komma, im dritten ein Verb. Ist ja nicht so schlimm, ist ja nur Sprache. Die ist bei Sprachreisen ja nicht so wichtig.
Eines der Schwerpunktcamps („Special Camps“) von YoYo Camps heißt „Tanz Camp“. Der Henri-Nannen-Preis heißt demnächst „Stern Preis“ (Archivversion), was für den „STERN“ durchaus angemessen scheint, aber der „STERN“ möchte ja auch niemandem Sprache beibringen, sondern macht bloß irgendwas mit Brüsten auf dem Titten Titelblatt.
Auf der Website von YoYo Camps (die natürlich Googleanalyse betreiben will und darum von mir nicht mit einem direkten Link bedacht wird) möchte YoYo Camps, berichtet YoYo Camps, „uns“ „so gut wie möglich up to date halten“. Das fürchte ich auch.
“ Coach “ wird auch gern im Bereich der
Erwachsenenbildung genommen. Das sind die Leute für die „Motivieren und Aktivieren“ Kurse vom Jobcenter. Ihre Aufgabe ist die Simulation einer versicherungspflichtigen Beschäftigung über einen Zeitraum von sechs Wochen. Um die Vermittlung von Lerninhalten geht es dabei nicht. Vielmehr soll das frühe Aufstehen und die Heimreise nach acht Stunden eingeübt werden. Nach dem Vorstellungsgespräch habe ich damals meine Bewerbung zurückgezogen.