Es ist Montag. Mir kam am Wochenende eine Reklame unter, die branchentypisch minderqualitative Grammatik aufwies, jedoch auch den Hinweis, besagte Reklame richte sich an diejenigen, die einen anstehenden Quatschfeiertag „lieben“. Ich erwäge das Fundstück künftig zu zitieren, wenn man mir – wie bereits geschehen – eine unzureichende Gefühlstiefe attestiert; denn selbst mein Gefühlsleben kennt mehr Nuancen als bloß „lieben“ und „nicht lieben“. Als Werber wäre ich offensichtlich ungeeignet.
Das Saarland – ungefähr so groß wie das Saarland – hat gestern gewählt, erstmals haben seine Einwohner es mit einem interessant reduzierten Parlament aus der rechtspopulistischen CDU, der rechtspopulistischen SPD und der rechtspopulistischen AfD zu tun. Die zuvor starke „Linke“, deren Anhänger intensiv darum gebeten haben, dass Oskar Lafontaine endlich gehen möge, ist mit 2,6 Prozent der Stimmen nur knapp vor der Tierschutzpartei (2,3 Prozent) gelandet, die in Visualisierungen im Internet teilweise jenseits der „Sonstigen“ einen eigenen Balken bekommen hat wie weiland die Piratenpartei (zzt. 0,3 Prozent). Die „taz“ findet im Einklang mit der SPD, am schlechten Abschneiden der „Linken“ sei vor allem Oskar Lafontaine schuld, und zwar nicht, weil er vorher noch in der Partei war, sondern, weil er es jetzt nicht mehr ist. So wenig politische Zugkraft muss eine Partei ja auch erst mal haben, dass eine Person für ihr Wohl und Wehe verantwortlich ist. „Die Behauptung, Lafontaine sei ein ‚Linker‘, war schon immer falsch“ (World Socialist Web Site), da wundern einen die Wahlergebnisse dann am Ende auch nicht mehr.
Die im Saarland auch weiterhin außerparlamentarischen Regierungsparteien Grüne und F.D.P. nehmen sich unterdessen endlich mal des Problems an, dass Alkohol mancherorts auch für jüngere Konsumenten leichter zu bekommen ist als Koks, und erwägen die Altersgrenze für den Bierkauf auf 18 Jahre anzuheben. Zu meiner Zeit haben wir ja einfach den Ältesten im Freundeskreis zum Einkaufen mitgenommen, aber so etwas tun Jugendliche heute ja zum Glück nicht mehr. Die fahren direkt zu ihm nach Hause und saufen dort.
Der – damit sind alle drei bestimmten Artikel als Satzanfang für diese Woche auch durch – „Guardian“ zeigt sich im Rahmen der lästigen Kriegsberichterstattung entsetzt: In der Ukraine werden Transfrauen zum Kriegsdienst gezwungen, weil sie als Männer gelten. Das sei transfeindlich, kolportiert die Berichterstattung, während es freilich nicht als männerfeindlich gilt, dass sie das Land nicht verlassen dürfen, sondern Krieg spielen müssen. Aufregen könnte ich mich, aber nicht vor’m ersten Kaffee. Sonst lohnt sich das nicht.
Lohnt sich aber doch: Musik.
Guten Morgen.
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