Es ist nicht nur Urlaub, sondern auch Montag. Die Woche begann mit unappetitlichen technischen Schwierigkeiten auf zwei Servern. Für einen davon kann ich nichts. Im nächsten Leben mache ich was ohne Computer. Pandabär oder so.
Der Feind hört nicht mehr mit: Der Sender, der mal Russia Today hieß, ist gerade schlecht zu empfangen. Die hiesigen Sender nehmen sich derweil genug Zeit und Raum und Satelliten, um mir pünktlich zum Wochenbeginn große Kopfschmerzen zu bereiten: Der neue Agrarminister würde gern Lebensmittel teurer machen (Archivversion), denn sein Ziel sei es, „dass die Menschen in Deutschland ihre Lebensmittel genauso wertschätzten wie ihre Autos“. Sollen die Armen doch ihren Porsche essen.
In eine ähnliche Kategorie fällt die allgemeine Weihnachtsbepissung über die Schlagzeile, der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (der freilich noch „gewählt“ werden muss, aber anderweitiger Entscheid wäre nicht Usus bei den neudemokratisierten Parteien) sei „offen“ für „Adoptionen durch homosexuelle Paare“, womit nicht gemeint ist, dass er adoptiert werden möchte, aber so funktionieren Witze auf „sozialen Medien“ nun einmal. Mir soll es recht sein, in schlechten Witzen halte ich mich für ganz gut. Die Schlagzeile finde allerdings auch ich höchst albern, denn sie zeugt von mangelndem Sprachverständnis: Die Präposition „durch“ zeigt das Hilfsmittel an, nicht etwa den Protagonisten. Dass ich statt „seitens“ oder ähnlicher schöner Wörter aber bei den Vorbereitungen für diesen Text – ich recherchiere tatsächlich manchmal ein bisschen, ich rolle nicht immer nur meinen Kopf über die Wortvorschläge – nahezu ausschließlich das bescheuerte „durch“ lesen durfte, lässt mich wünschen, der Rundfunkbeitrag würde jedenfalls zu einem größeren Teil in die Sprachschulung der Bezahlten fließen.
Diese aber haben anderes zu tun, sie müssen, äh, recherchieren: „[Dem Portal xHamster] droht eine Netzsperre wegen Missachtung des Kinder- und Jugendschutzes“, auf dass aufgeweckte Zwölfjährige ihren Eltern wieder erklären müssen, wie diese den von ihnen voll bezahlten Internetanschluss wieder voll nutzbar machen können. (Falls gerade kein Zwölfjähriger zur Hand ist: Mike Kuketz hat alles Nötige verlinkt.) Immerhin eine durch gute Nachricht kam über die Feiertage aber doch noch rein: Möglicherweise sind Christen in Deutschland schon 2022 nur noch eine Minderheit und – anders als mit der von der „NZZ“ gewählten Überschrift möglicherweise impliziert – Anhänger anderer Weltreligionen bleiben es auch. Dann würde ich gern über den Kalender debattieren und darüber, ab wie vielen Teilnehmern eine Glaubensgemeinschaft allen das Einkaufen verbieten darf.
Bis dahin höre ich Musik.
Guten Morgen.
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