Es ist Montag. Zumindest wäre das eine logische Erklärung für das milde Unwohlsein, das sich gerade („krat“, wie junge Menschen oft sagen) einstellt, ganz sicher bin ich mir aber nicht. Wer weiß mehr? Weiß jemand mehr? Wo bleibt mein Kalenderpanda?
Mir war jedenfalls, als finde heute „Heiligabend“ statt, traditionell ja eines dieser Feste, auf die man auf mehr als nur eine Ebene vielleicht manchmal lieber gern verzichten würde. Manche Blogger versuchen sich in Kompensation dank „guter Ratschläge“: Wenn man schon der Computerheini auf der Familienfeier ist, dann kann man sich doch auch gleich nützlich machen und das uncoole Windows durch den Linuxplunder ersetzen. Da freuen sich dann hinterher aber sicher alle, wenn der Computer zwar wieder funktioniert, aber alle Daten weg sind. Wenn man aber ganz besonders gründlich ist und auch die Mobiltelefone optimiert, hat man danach wenigstens eine Weile seine Ruhe. So ähnlich scheint auch die Deutsche Bahn zu ticken, deren Vorstand im Sinn hat, Fahrkarten für Fernzüge künftig nur noch „digital“ – das ist das Trottelwort für „übers Internet“ – zu verscherbeln. Es gibt ohnehin zu viele Rentner in diesen Abteilen. Andererseits berichtet das der „Tagesspiegel“, der sich nicht unbedingt dadurch hervortut, gelesen wollen zu werden: „Trump muss weg!“, denen kann das Verlagssterben auch nicht mehr schnell genug gehen.
Apropos „digital“: Warum man Slack (eine Art IRC mit mehr bunten Bildchen für Computerilliteraten) lieber nicht nutzen sollte, nämlich unter anderem wegen der elenden JavaScript-Basis und der Tatsache, dass es auch für „Teams“ auf zentrale Server setzt, die wohl US-amerikanischer Gesetzgebung unterliegen, habe ich in manchen Gesprächen bereits in der Vergangenheit angemerkt, dennoch hat es sich in manchen Unternehmen als Kommunikationswerkzeug durchgesetzt. Überraschend stellte sich jetzt heraus, dass Slack Menschen rauswerfen kann, von denen es fälschlicherweise glaubt, sie hätten irgendwas mit dem Iran zu tun, womit ihre Nutzung eines in den USA beheimateten Onlinedienstes gegen Handelsbeschränkungen verstoßen täte. („Handel“ habe ich mir ja auch immer anders vorgestellt.) Tut ihnen jetzt ja auch leid, das alles. Warum genau will man so was noch mal haben?
Popkultur kriegt man ja auch nicht mehr tot; Rock’n’Roll allerdings auch nicht. Ist dafür noch ein Beleg notwendig? Na gut – hier, bitteschön:
Guten Morgen.