Nerdkrams
Der Tor fällt nicht weit vom Appelbaum

Alter Hut: Knall­bun­te Web­sites mit eige­ner Domain und Logo für Sicher­heits­lücken in Software.
Das neue gro­ße Ding: Knall­bun­te Web­sites mit eige­ner Domain (ob da wohl noch ein Logo kommt?) für pri­va­te Feh­den unter Open-Source-Ent­wick­lern. Das muss die­ser Geist des Open Source sein, von dem immer die Rede ist.

Wor­um es geht? Ein mitt­ler­wei­le ehe­ma­li­ges, aller­dings recht enga­gier­tes Mit­glied der Tor-Kern­ent­wick­ler­grup­pe hat blö­der­wei­se einen Nach­na­men, der recht weit vorn im Alpha­bet steht, wes­halb es sei­ne Team­kol­le­gen natür­lich ganz beson­ders stört, wenn er, um nie­man­des Arbeit wich­ti­ger erschei­nen zu las­sen als die eines Ande­ren, bei der Ver­schrift­li­chung um eine alpha­be­ti­sche Rei­hen­fol­ge der Ver­ant­wort­li­chen bit­tet. „Der da hat einen Namen, der vor mei­nem erschei­nen wür­de, das belä­stigt mich!“

Ach, nein – eigent­lich geht es ja tat­säch­lich um Belä­sti­gung. Bei Tor scheint Homo- oder wenig­stens Bise­xua­li­tät ein wich­ti­ges The­ma zu sein, was auch schon die ein­zig nen­nens­wer­te Erkennt­nis aus dem gan­zen Bohei ist; ein Rosen­krieg zwi­schen Men­schen, die ver­gli­chen damit, dass sie sich auf­füh­ren wie eine Hor­de puber­tie­ren­der Teen­ager, zuvor offen­sicht­lich für erschreckend erwach­sen gehal­ten wurden.

Ein Opfer des Beschul­dig­ten gibt etwa zu Protokoll:

I did­n’t know until very recent­ly that non­con­sen­su­al sex, by a fri­end, is rape. It is for this rea­son that I am wri­ting this account.

Mit ande­ren Wor­ten: Eigent­lich hielt das Opfer einen offen­bar sexu­ell moti­vier­ten Zwi­schen­fall für nicht son­der­lich schlimm oder auch nur bedeut­sam, bis jemand ihm mit­teil­te, dass es unan­ge­mes­sen sei, sich dar­über nicht zu vie­le Gedan­ken zu machen. Wer Kom­pro­mat sucht, ist über jeden, den er dazu über­re­den kann, glücklich.

Das Gros der Erfah­rungs­be­rich­te aller­dings befasst sich damit, dass der Täter unge­fragt in klei­nem Kreis über die Sexua­li­tät der Opfer sprach; dar­über bekla­gen sich Letz­te­re auf der Web­site, indem sie selbst dar­über und über die sei­ne spre­chen, und zwar in einem weit grö­ße­ren Rah­men als es zuvor je gesche­hen wäre. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Schnell, schieß mir ins Gesicht!

(via @andreasdotorg)