Der Churer Bischof Vitus Huonder (heißt wahrscheinlich echt so) hat zum Tag der Menschenrechte – das ist morgen, obwohl es mir etwas seltsam vorkommt, dass nur ein Tag im Jahr den Menschenrechten gewidmet sein soll – etwas zum Thema Genderwahnsinn gesagt.
Vordergründig geht es im Genderismus um die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Die Unterdrückung der Frau zum Beispiel, wie sie in manchen Gesellschaften und Kulturen noch immer vorherrscht, wird zu Recht beklagt. (…) Tatsächlich handelt es sich bei dieser Ideolgie (sic! A.d.V.) aber um einen Angriff auf Ehe und Familie als die tragenden Strukturen unserer Gesellschaft. Ungerechtigkeit im Verhältnis der Geschlechter kann durch die Leugnung der Geschlechterpolarität nicht behoben werden. Deshalb lehnt die Kirche die Ideologie des Genderismus ab.
So weit ist’s gekommen mit der Gleichberechtigung, dass eine Sekte, die jahrhundertelang gemordet und gefoltert hat und deren Würdenträger keine Frau sein dürfen (wobei das mit Frauen und Würde ja angesichts all der selfies mit Entengesicht ein Thema für einen eigenen Artikel wäre), sich über eine Menschen verachtende Ideologie beklagt, die in der Gesellschaft zu viel Raum einnimmt, und die Unterdrückung der Frau nicht gut findet. Alice Schwarzer ist übrigens evangelisch getauft worden.
Während ich bis hierhin dem Hirtenbrief (ich muss bei „Hirte“ immer an den Rattenfänger von Hameln denken und weiß auch nicht, wieso) weitgehend zustimmen konnte, ist die Argumentation zu selbigem eher absurd:
Der Genderismus leugnet die Schöpfungsordnung
So als Bischof muss man’s natürlich erst mal mit der Bibel versuchen. Die Erschaffung des Menschen als Mann und Frau ist eine Vorgabe des Schöpfers, und deswegen darf’s kein drittes Geschlecht geben. Die Erde darf sich nach römisch-katholischer Ansicht bekanntlich auch erst seit 1992 um die Sonne drehen. Na endlich!
Geht’s etwas genauer? Natürlich:
Der Mensch existiert, so die Schöpfungsordnung, als Mann oder Frau. Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse sagen uns:Jede seiner Körperzellen ist entweder männlich oder weiblich. Dies ist eine klare Vorgabe seiner Existenz. Die unterschiedliche kulturelle Prägung als Mann oder Frau hebt diese Polarität nicht auf.
Stimmt. Der Genderismus erkennt das biologische Geschlecht ja auch als solches an, insofern stimmt Herr Huonder ihm hier sogar zu. Mensch, Vitus, das geht aber auch mit mehr Substanz. Zum Beispiel so:
Obwohl sich der Genderismus wissenschaftlich gibt, halten seine Grundlagen der Wissenschaft nicht stand. Viele ausgewiesene Forscher widersprechen den Ergebnissen der „Gender-Studies“. Dass es psychische und physische Störungen der von Mann und Frau nicht auf. (hä? A.d.V.)
Der Genderismus ist wissenschaftlich unhaltbar. Der Genderismus leugnet die Schöpfungsordnung. Keine Pointe.
Papst Benedikt XVI. sagte in seiner Ansprache vor dem Kardinalskollegium und der Kurie am 21. Dezember 2012 zum Genderismus: „(…) Im Kampf um die Familie geht es um den Menschen selbst. Und es wird sichtbar, dass dort, wo Gott geleugnet wird, auch die Würde des Menschen sich auflöst.“
Was genau Papst emeritus Benedikt XVI. unter der Würde des Menschen versteht, hat er in besagter Ansprache zu erläutern versäumt; schon im Januar 2012 teilte er allerdings mit, dass jede Form der menschlichen Zwei-oder-Mehrsamkeit zwischen nicht heterosexuellen Paaren mit der Würde des Menschen nichts zu tun habe, den eigenen Penis in einen Messdiener (m) zu stecken also vermutlich ebenfalls nicht; obwohl: Nicht der Mensch entscheidet, nur Gott entscheidet, wer Mann und wer Frau ist.
Würde ist eben vor allem ein Konjunktiv.
Amen.
„Und es wird sichtbar, dass dort, wo Gott geleugnet wird, auch die Würde des Menschen sich auflöst.”
Ich krieg mich nicht mehr ein vor lachen xD
Los! Jagt diese gottlosen Tiere bis sie tot umfallen!
Irgend so ein Heinz will mir also die Menschenwürde – also ein Menschenrecht – absprechen weil ich nicht an einen Gott glaube … Sorry aber ich pack’s nimmer bwahahahahahaha xD