nach einigem Hin und Her und letztendlich überzeugt von chriszim, der wie DerBastard und einige andere den Wechsel vollzogen hat, läuft tuxproject.de nun auf Uberspace und nicht mehr auf All-Inkl.com. (Gelegentliche Links, die sich noch merkwürdig verhalten, werden nach und nach korrigiert.)
Warum weg?
Ich hatte mit All-Inkl nie größere Probleme, für den bloßen Betrieb von WordPress gibt es zweifelsohne keinen besseren shared hoster. Deren Server laufen in der Regel schnell, stabil und ohne nennenswerte Last, und der Support gibt sich manchmal wirklich Mühe. Was mir aber gefehlt hat, war der Shell-Zugang – gelegentliche Arbeiten „unter der Haube“ waren oft recht langwierig, zumal einige WordPress-Plugins an den Verzeichnisrechten herumfummeln wollten und ein regelmäßiger Gang zum „KAS“, dem All-Inkl-Kontrollzentrum, mir nicht erspart blieb. Ich könnte natürlich auch bei All-Inkl Shellzugriff erhalten, jedoch wäre dies mit nicht unerheblichen Mehrkosten verbunden, die ich nicht aufbringen will, wenngleich ich das natürlich könnte.
Auch habe ich im Verlauf der letzten Wochen begonnen, meine Mailkorrespondenz weitgehend auf tuxproject.de zu verlagern. Nun sind die IMAP-Server von All-Inkl merkwürdig konfiguriert, das Anlegen von Unterordnern ist bitteschön per Weboberfläche statt per IMAP zu erledigen, und auch sonst fühlte sich einiges an der Konfiguration doch überaus rückständig an.
Warum hin?
Uberspace ist all das, was ich bei All-Inkl vermisst habe: Zwar ist die Serverlast im Mittel etwas höher, aber es ist vieles möglich, was All-Inkl nicht so gern sieht. Shellzugriff ist ebenso eine Selbstverständlichkeit wie Cronjobs, also wiederkehrende Aufgaben, die bei All-Inkl ebenfalls einen Tarifwechsel erfordern würden. PHP, Perl und MySQL sind gleichbleibend vorhanden, neu sind Ruby, Python und die Möglichkeit, fehlende Module bei Bedarf nachzuinstallieren.
Dabei weist Uberspace die Besonderheit auf, dass es nicht versucht, Konkurrenzkämpfe zu gewinnen (obwohl 1 Euro pro Monat – einsfuffzich mit Domain – ein bemerkenswerter Mindestpreis ist), sondern, dass es sich primär an uns Bastler richtet, die lieber mit der Konsole als mit bunten GUIs den Administrator spielen. Das bedeutet aber auch, dass die Inbetriebnahme keine Sache von wenigen Klicks ist, sondern zunächst einige Handarbeit ansteht: Transferieren der bestehenden Dateien per lftp, Einspielen und Korrigieren der Datenbank (bei dem gesprächigen Piwik ein ziemlich umfangreiches Unterfangen), Setzen der benötigten Rechte für die eingesetzten WordPress-Plugins, die ja immer etwas zu meckern haben.
Die Betreiber stehen per Mail und Twitter allerdings jederzeit zur Seite und bieten Hilfestellung. Diese ist nicht auf bunte Anleitungen beschränkt, sondern auftretende Probleme werden detailliert erläutert und, wo möglich, ein Lösungsweg aufgezeigt. Das geht auch ziemlich schnell; eine kurze Mail etwa genügte, und gerade einmal anderthalb Stunden später (trotz bereits weit fortgeschrittener Uhrzeit) war ein mir fehlendes Perlmodul, das ich aus Gründen nicht unbedingt in meinem Profil installieren wollte, serverweit eingerichtet. Noch nicht einmal eine virtuelle Entblößung ist notwendig: Persönliche Daten werden nicht erhoben. Finde ich gut.
Warum nicht?
Der etwas höhere Aufwand gegenüber Klick-und-fertig-Anbietern wie die zuvor von mir benutzten bplaced und All-Inkl ist sicher eine Einstiegshürde für alle, die nur mal eben eine Webseite einrichten möchten. Ansonsten bleibt der schale Beigeschmack des kleinen Anbieters mit der, konzeptbedingt, ungewissen Zukunft. Aber wer weiß schon, was morgen ist?
Und wenn ich es irgendwann mal bereue, ist All-Inkl ja immer noch da. Hoffentlich.
Da fühle ich mich als Spezialist für Basteleien natürlich sofort angesprochen. Der Preis ist ebenfalls klasse.
Ohweia. Ich weiß jetzt schon: Das wird Folgen haben. Für mich.
Nebenbei bemerkt: Uberspace läuft auf CentOS‑, also Fedora-Codebasis.
Manchmal bist du technikbegeisterter, als du aussiehst…
Teste den Dienst ja „intern“ schon über einen Monat lang. Es ist noch besser, als es sich liest.