Prima: Die deutschsprachige Musikwelt 2011 erreicht mit „I’m your Saviour”, englischsprachige Texte hin oder her, ihren ersten Höhepunkt.
Fünf Protagonisten musizieren zwischen Retroprog und Progressive Metal und klingen auf ihrem vierten Studioalbum, zählt man die beiden Versionen des Debütalbums separat, atmosphärisch so dicht wie nie zuvor.
Thoralf Koss schrieb 2006 über ein eigentlich ganz anderes Album der gleichen Musikgruppe:
TOXIC SMILE sind eine wahre Entdeckung am deutschen Himmel des ProgRocks, (…).
Tatsächlich ist es auch fünf Jahre später noch überaus beeindruckend, was man aus Leipzig zu hören bekommt. Das Musikmagazin eclipsed nennt in der Ausgabe 02/2011 unter anderem Spock’s Beard eine „artverwandte” Band, aber Vergleiche verbieten sich hier fast, denn wie bekannt sein dürfte, beeindruckt mich vor allem Einmaliges, Unverwechselbares.
Das eröffnende „Liquid Wall” sagt etwas mehr als neun Minuten lang eigentlich schon alles, was man über das Album wissen muss: Keyboard- und Gitarrenbretter wechseln sich mit ruhigen, beinahe balladesken Passagen ab, während Schlagzeuger Robert Eisfeldt (nicht zu verwechseln mit Jan Eißfeldt, meist Delay) wüst herumwirbelt. Sänger „Larry B.” ergänzt das Klangbild mit seinem extrovertierten – manche mögen’s seicht nennen – Gesang zu einer Art „Dream Theater in anders”, und zwar anders-anders, nicht schlechter-anders.
Von den Socken aber, hätte ich sie nicht in den Schuhen getragen, hätte mich beinahe „The Abyss”, das dritte Stück, gehauen. Der Anfangsteil mit Gitarre, Bass und Schlagzeug lädt schon zum Kopfwackeln ein, das sich auch mit einsetzendem Gesang und zurückgefahrener Gitarre nicht zum Aufhören bewegen lässt. Nach etwa drei Minuten wird es ruhiger, ein Chor (schon wieder Dream Theater?) setzt ein und wieder aus und wird von Udo Rupkalwis abgelöst, der in der Rolle eines Nachrichtensprechers auf Deutsch von einer Selbstmordserie an einer Klippe (einem abyss eben) berichtet. Anschließend wieder Gesang: „This is my last day on Earth…”. Ganz und gar nicht schlecht. Inhaltliche Vergleiche gefällig? Ayreons „The Human Equation” kommt mir in den Sinn.
Zwar ist „I’m your Saviour” sicher kein Album, das man stundenlang hören könnte, ohne sich irgendwann zu langweilen; im Progressive Metal ist mancher Zauber schnell vergänglich. Wie jedes gute Musikalbum aus diesem Genre aber wirkt „I’m your Saviour” schnell und nachdrücklich. Hörempfehlung hiermit ausgesprochen.
Interessenten können sich auf der Internetseite der Musiker einen ersten Eindruck verschaffen.
Teilweise gar nicht mal schlecht. Aber auf Dauer doch schwerverdauliche Kost. Siehe unter Media: http://www.toxic-smile.de/
Leicht verdauliche Musik tönt aus den Supermarktlautsprechern in ausreichender Menge, da brauche ich mitunter ein wenig mehr Reiz.
Gereizt war nach dem Hören einiger Stücke in der Tat. Genau das Richtige vor einer anstehenden Prügelei.
Ich wusste nicht, dass man sich in euren Kreisen zu prügeln pflegt. Ich dachte, ihr beschränkt euch auf Gemüsewurf,
Wenn es sich um steinharte Kartoffeln der doofen Nordstädter handelt, gibt es was aufe Omme.
Soso, ein Gemüsenationalist!
Führt mal weiter euren Bürgerkrieg durch. Ich bin gespannt, ob der mit dem größten Spargel gewinnt.
Solange weder Burgdorfer noch Nienburger auftauchen, werden hoffentlich bald wieder wir glorreiche Lindener die Sieger sein.
Anders gesagt:
Lindener sind nur die Sieger, wenn sie allein antreten?
Ich wollte damit nur sagen, dass der Spargel traditionell aus den beiden o. g. Gegenden kommt. Soweit es also um den größten Spargel ginge, hätten wir wohl schlechte Karten. Hach Kerl, Du kennst Dich hier aber überhaupt nicht aus.
Ich glaube, das ist die am wenigsten nahe gehende Kritik an mir, die ich je gehört habe. An Linden reizt mich nichts.
Warst Du schon hier?
Ich mache traditionell einen großen Bogen um Hannover und Umland. Die Gefahr, im Laufen einzuschlafen, weil Hannover so unfassbar spannend ist, macht mir Sorge.
Wie gesagt: Es reizt mich nicht.
Wenn Du noch nie hier warst, kann es Dich auch nicht reizen; weder positiv noch negativ. Nebenbei: Was hat Hannover mit uns Butjern zu tun, außer, dass wir eingemeindet worden sind?
Hannover ist ansteckend.
Ich fühle mich jedesmal erfreulich wohl, sobald ich eine unserer Brücken gen richtiger Seite der Leine passiere.
Ein Jurist unter einer Brücke? Schau an, der Weltgeist ist wieder da.
Oder war darüber gemeint? In diesem Fall sind wir uns einig, uns in der Nähe von Hannover vergleichsweise schlecht zu fühlen.
Hannover ist Kacke, soviel sei zugestanden.
Prima, ich erkenne eine Gesprächsbasis. Du wirst nachlässig auf deine alten Tage.
Hoffentlich wird es nicht langweilig.
Mir nicht, so lange ich dich auch weiterhin irgendwie auf die Palme bringen kann.
Mit Deinem zweiten Satz
ist Dir das jedenfalls nicht gelungen.
Ich vertraue mir da einfach mal. Ich habe ein gewisses Talent dazu.
ja, verdammt
Siehste?