Neues aus der Welt der geldaffinen Juristerei:
17. April 2000, Chip.de:
„In der vergangenen Woche hatten die amerikanische Plattenindustrie RIAA und die Rockband Metallica gegen Napster Klage eingereicht. Sie befürchten massive Umsatzeinbußen, wenn Nutzer weiter ungehindert Musik zum Dow[n]load anbieten.“
Juli/August 2002, Stadtrevue Köln:
„Es wurden keine CDs mehr verkauft, weil deren Inhalt für Jedermann mit einem Internetanschluss frei verfügbar war: So schlicht diese Erklärung war, so gerne wurde sie geglaubt.“
Ebenfalls 2002, SALON ROUGE:
„Kaum ein Vertreter der Musikindustrie lässt es sich nehmen, angebliche 15-prozentige Umsatzeinbußen zu bejammern und zu erklären, was die Ursache sei: das massenhafte Kopieren von CDs und die Möglichkeit, sich Musik gratis aus dem Internet herunterzuladen.“
Und jetzt, Tusch!, die Pointe, aktuell mehrfach dokumentiert:
Die RIAA hat in den letzten Jahren jeweils eine sieben- bis achtstellige Summe an Anwaltskosten ausgegeben, um nicht einmal ein Zwanzigstel davon aus Klagen zurückzugewinnen.
The RIAA paid Holmes Roberts & Owen $9,364,901 in 2008, Jenner & Block more than $7,000,000, and Cravath Swain & Moore $1.25 million, to pursue its „copyright infringement“ claims, in order to recover a mere $391,000.
Juli/August 2002, nochmals Stadtrevue Köln:
„Wenn Menschen in einer Krise stecken, gehen sie gewöhnlich zum Psychiater. Warum eigentlich nicht die Musikindustrie?“
Niemand lässt sich die Butter vom Brot nehmen. Selbst, wenn man
reinbuttern muss.
Heißt?
Das Vorgehen der Musikindustrie wundert mich nicht. Denn die ist
bezeichnend für allen anderen Bereiche. Häufigster Spruch der
Mandanten: „Mir geht es nicht ums Geld, sondern ums Prinzip.“ Eine
unwirtschaftliche Auffassung, die ich nicht teile, die mir aber
auch völlig egal ist.
Achherrje. Der Musikindustrie geht es offenbar immer noch nicht schlecht genug.