Stehen doch heute am Bahnhof einige Frauen mittleren Alters, bewaffnet mit Getränken, Sonnenbrillen und schrecklich falschem Lächeln, herum und grinsen sich eins, eine von ihnen hat auch ein Kind dabei. Ihnen allen (mit Ausnahme des Kindes) gemein ist das offensichtlich selbstgemachte Schild, dessen Inschrift mit einiger Mühe als „Dave’s Luder” zu entziffern ist und das sie stolz in die mitgeführte Fotokamera halten. Als der Zug erscheint, ruft eine von ihnen in die allgemein ausgelassene Stimmung hinein: „Wir müssen die Schilder hochhalten!”, quasi wie ein Begrüßungskomitee. Ihre Mitluder tun wie geheißen.
Wer nun aber erwartet, der Zug gebiert einen Dave, dessen Luder sich mit ihm schmücken, der hat den Weltgeist, den alten Schlawiner, unterschätzt. Zu den Wartenden gesellen sich nach Entladung des Zuges nämlich im Gegenteil weitere Frauen ähnlicher Eigenschaften, ebenfalls beschildert. Die Freude, als man sich schrecklich falsch lächelnd in die Arme fällt, gipfelt in dem, was man kleinen Kindern als Indianergeheul vorführt, jedoch eher nach Affen- bis Vogelgeschrei klingt und sich ungefähr mit „hububububu” wiedergeben lässt.
Das sollte man sich mal vorstellen bzw. besser auch nicht.
Wirklich drastisch wird’s doch erst, wenn Namen wie „Barbara”, „Charlotte” oder „Mechthild” erklingen.
War leider nicht der Fall.