In den neulich stattgefunden habenden Wahlen in Bremen hat die konservative Wählervereinigung Bürger in Wut die anteilsmäßig bisher meisten Stimmen ihrer Geschichte erhalten. Wer die Ursache dieses Erfolges verstehen will, der muss sich nicht in Kampfphrasen wie „rechtspopulistisch“ stürzen, wie es verschiedene Medien – oft ohne mitgelieferte Argumentation – für zielführend zu halten scheinen, sondern dem genügt es, die Worte zu hören, die der alte und voraussichtlich neue Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) zum Besten gibt:
Die Nummer Eins in Bremen, das sind wir.
Ein Bürgermeister, dessen Wirken nicht etwa vor allem dem Wohl der Stadt und der Gesamtheit ihrer Einwohner gilt, sondern der sich auch im Amt noch zuerst als Wahlkämpfer für seine Partei missversteht, hat seinen Beruf verfehlt. Ein Mandatsträger ist in seiner Rolle als Mandatsträger kein Mitglied seiner Partei, sondern Lobbyist einer oft parteilosen Teilmenge der Gesamtheit des Volkes. Wer selbst Wähler ist, aber keiner der im Parlament vertretenen Parteien angehört (und das sind hinreichend viele Menschen), der verträgt es womöglich nur in kleinen Dosen (prost!), auch nach der Wahl noch jahrelang nichts als Wahlkampf zu erleben. Die Vorherrschaft weniger Parteien war noch nie im Sinne des Volkes.
Wer sich nicht vertreten fühlt und davon frustriert ist, den einen Rechtspopulisten zu schelten könnte, wage ich anzunehmen, seine Bereitschaft, eine weniger wütende Partei zu wählen, merklich schmälern. Aber ich kenne mich ja nicht aus. Ich bin ja kein Bürgermeister. Einfach so weitermachen. Wird schon wieder.
Bremen ist abstoßend und charmant zugleich. Diesen Zustand haben die Bremer der Unfähigkeit von Politik und Verwaltung zu verdanken.
Beamtenmikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren.
Es gibt außer dem Bahnhof in Bremen kaum einen, wo einem zwei bis drei Personen, auf dem Weg zum Zug, einen „fürn Zwanni blasen“ möchten, „im Bürgerpark“.
Selbst am Bahnhof Hamburg ist das teurer.
Insofern macht Bremen mit seiner Verelendungspolitik alles richtig.