Während in Lützerath Grünenaktivisten (m/w/d) gegen hochrangige Grüne demonstrieren (warum wählt ihr überhaupt jedes Mal diejenigen, deren Beschlüsse euch nicht gefallen, wenn ihr nicht wollt, dass sie weitere Beschlüsse fassen, die euch nicht gefallen, ihr Napfzwerge?), indem sie mit Feuerwerk auf Journalisten schießen (nimm dies, Klima!), versucht sich die Gesellschaft für Informatik auf eine andere Weise an der Wahrung des Umweltschutzes, indem sie mit zwei Herren namens Prof. Dr. redet, die auch genau so aussehen und Albernes zur Frage, wie in der EDV Energieeffizienz hergestellt werden kann, zum Besten geben.
Besonders beachtlich und eines Kommentars würdig erscheint mir, was Prof. Dr. Volker Wohlgemuth im vorliegenden Kontext beigetragen hat:
Die neueste Entwicklung ist die hin zum Green Coding, also einer möglichst energie- und ressourcenschonenden Entwicklung von Software. Allerdings steckt dies noch in den Kinderschuhen.
Unter „Green Coding“ versteht man, wenn man gern in vermeintlich englischsprachigen Phrasen daherquatscht, unter anderem das Vermeiden von „Code-Verschwendung“ und langen Ladezeiten. Was diese „neueste Entwicklung“ also abbildet, ist das, was ich in der Vergangenheit schon des Öfteren schrieb; dass es nämlich eine bescheuerte Entwicklung ist, auf hohe Resssourcenbelastung einzelner Programme mit dem längst ausgelutschten Spruch zu reagieren, freie Computerressourcen seien „dafür da, genutzt zu werden“. Dass 16 GiB RAM – mein erster Desktop hatte 16 MiB, die ich seinerzeit selbst auf 64 MiB aufgerüstet hatte – heutzutage noch vergleichsweise wenig sind, bedeutet nicht, dass diese 16 GiB ohne Murren gefüllt werden müssen, indem man nur drei Programme (einen Webbrowser, einen Texteditor und vielleicht ein Mailprogramm) startet. Die verlinkte Seite der Gesellschaft für Informatik bindet übrigens neun JavaScripts ein. Keines davon wäre technisch unbedingt notwendig.
Diese „neueste Entwicklung“ ist mithin nichts anderes als eine Rückbesinnung auf die 60er und frühen 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in denen Speicher und Rechenleistung wirklich teuer waren und daher auf die jeweilige Plattform optimierter Code oft noch in Maschinensprache quasi handgeklöppelt wurde, als schon die ersten Hochsprachen wie PL/I allgemein verfügbar waren. Schon klar: Nicht alles hält ewig außer Römerbeton. (Gibt es eigentlich auch Deutschenbeton?) Natürlich kostet das mehr Zeit (und damit – netto – Geld) als das Zusammenkopieren irgendwelcher Drittanbieterbibliotheken in einer bis zur Unkenntlichkeit abstrahierten Sprache wie Python, deswegen ist der Softwaremarkt gerade überflutet mit „seht mal, was ich aus den immer gleichen zwanzig Komponenten anderer Leute zusammenkleben kann“ und fast nicht mit „seht mal, was ich programmiert habe“, was sich im Übrigen auch auf den Innovationswillen auswirkt. Um beim Beispiel Texteditoren zu bleiben: Worin genau besteht jetzt eigentlich der große Unterschied zwischen TextMate, Sublime Text, Atom und Visual Studio Code? Da schließe ich mich selbst im Übrigen nicht aus, auch Teile meiner eigenen Programme verlassen sich auf den Code anderer Leute, aber zumindest versuche ich darauf zu achten, dass ich nicht aus reiner Bequemlichkeit und ohne technische Notwendigkeit den Speicher anderer Leute verschwende.
Es stimmt schon: Softwarehersteller sollten sich auf die Zeit zurückbesinnen, in der ein Programm es nicht nötig hatte, einen Startbildschirm anzuzeigen, damit es nicht so sehr auffällt, wie lange es eigentlich braucht, um Benutzereingaben aufzunehmen. Das kann man „Green Coding“ und „neue Entwicklung“ nennen, wenn man sich damit besser fühlt, es jahrzehntelang aus reiner Faulheit falsch gemacht zu haben, und sich jetzt damit herausreden kann, dass es eine „neue Entwicklung“ gebe, an die man noch gar nicht gedacht habe, so lange es nur dazu führt, dass es wieder mehr Programme gibt, die effizient funktionieren. „In den Kinderschuhen“ steckt die Fähigkeit, Code ohne unnötigen Schnickschnack zu schreiben, trotzdem nicht.
Außer, wenn’s sehr alte Kinder sind.
Die meinen Serverlösungen.….Das wenn nachts um drei, für nur ein Besucher, nich die Festplatte in volle Rotation gebracht werden muss. Das spart Strom.
Das konnte der kleine Indianer schon vor 15 Jahren. Nich der Apache, der kleine Indianer…Na, wie heißt er gleich…
Das geht aus deren Text nicht hervor.
Diesen Gedanken habe ich auch schon länger. Ich frage mich auch, ob wir überhaupt mehr als 1080p auf YouTube brauchen oder wie diese ganzen anderen Video Social Media Plattformen heißen. Aber es ist wie bei den Autos. Der Mensch will immer mehr, egal ob er es braucht oder nicht.