Akt I:
Zum Zwecke der Bewahrung irrationaler Traditionen eines religiösen Kultes wird in Thüringen ein Baum gefällt, auf dass dieser inmitten der chronisch defekten Bundeshauptstadt Berlin mit Glitzer- und Blinkbehang die Stadt famos repräsentiere. Ein sterbender, kitschig geschmückter Baum sei immerhin „eine tolle Werbung für [ihren] Wald“, teilte Thüringens Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) frohlockend mit; und für die Stadt Berlin selbst ja auch irgendwie ein hinreichend gutes Wahrzeichen.
Akt II:
Drei bis dahin Unbeteiligte schneiden oben an dem sterbenden, kitschig geschmückten Baum die Spitze ab, um irgendwas zu fordern oder auf irgendwas hinzuweisen oder so. Die Strafverfolgung wird sich beizeiten damit beschäftigen oder auch nicht.
Akt III:
Die drei nun nicht mehr Unbeteiligten werden unter anderem auf Twitter des Extremismus in Form schlichter Doppelzüngigkeit beschuldigt, denn jetzt, so die Argumentation, sei „sogar der Baum umsonst gestorben“. Ob das überhaupt eine Rolle spiele, denn die Abschneider haben ihn ja nicht selbst getötet? Natürlich, heißt es entrüstet und aus vielen Mündern, die allesamt zu verlinken meinem Magen missfallen würde, denn der Baum sei ja nicht aus niederen Motiven gefällt worden, sondern, damit er, kitschig geschmückt, vor den Augen des Landes langsam verdorren möge.
Ach so – na dann!
Weihnachten ist Business. Business first.
Heiligabend ist für viele Gänse Karfreitag.
Die Tourismusverwaltung der Gemeinde Oberstdorf im Allgäu hat einen riesigen Weihnachtsbaum vor der Kirche aufgestellt. Da es ja bekanntlich in Obertdorf und Umgebung keine Nadelbäume gibt, hat man aus dem Sauerland für 25.000 Euro eine Tanne liefern lassen. Kluge Entscheidung.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/weihnachten-oberstdorf-christbaum-teuer-streit-100.html
Die Aktion war nicht politisch motiviert.