Dass Hannover auf den meisten Landkarten getrost in „Bitte wenden“ umbenannt werden kann, ist eine Weisheit, die ich mir erstens gerade selbst ausgedacht habe und die zweitens eigentlich trotzdem niemandem mehr erläutert werden muss. Diese städtebauliche Grausamkeit, diese Landeshauptstadt gewordene Zementwüste, diese graue Ödnis, nur selten aufgelockert durch Baustellen, die wenigstens manchmal interessante Umleitungen durch andere graue Ödnis mit sich bringen, spiegelt Niedersachsen bedauerlicherweise eigentlich ganz gut wider.
Bielefeld hingegen.
(2019, prä-Corona.)
Wenn Du dann, etwas davor, am Kesselbrink stehst, sieht es schon wieder fast aus, wie in Hannover. Der Wahlslogan von Bielefeld lautete auch mal „die freundliche Baustelle am Teutoburger Wald“.
Überhaupt gleichen sich die nordwestlichen Städte ziemlich. Schmuckes ist rar gesät. Die „neue“ Fertigwürfelarchitektur (die Deutsche prinzipiell geil finden) macht es nicht besser.
Dann kommt noch hinzu, dass man solche Mentalitätsunterschiede auf den knapp 100 km zwischen beiden Städten selten findet.
Beim Punkt „nordwestliche [Groß-]Städte“ gleichen sich, muss ich Nello zustimmen. Sei es dem „Wiederaufbau“ oder dem Hang zum Wegklopen und Neubauen – wie in Hamburg – geschuldet. Als jemand, der aus einer Unseco Weltkulturerbestadt kommt, machen einem solche Städte wenig Spaß.
An schlechten Tage verallgemeiner ich dies aber gar auf viele Großstädte. Egal wo man hin geht, eine $Kaffeekette und eine $Klamottenkette machen das innere Stadtbild unter sich aus. Historische Stadtkerne müssen „Das ist Kunst und kann nicht weg“-Betonwürfeln weichen.