Der „Tagesspiegel“, den ich diesmal nur deshalb nicht verlinke, damit seine Redakteure mal sehen, wie dämlich das ist, gab gestern bekannt:
Tübingens langjähriger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) will bei der OB-Wahl im Herbst als parteiloser Kandidat antreten. Das teilte er am Sonntag auf seiner Homepage mit. Mehr als 800 Wahlberechtigte hätten einen Aufruf unterzeichnet, der ihn unterstützen wolle, erneut für das Amt zu kandidieren, schrieb Palmer auf borispalmer.de. (…) „Meine politische Heimat sind und bleiben die Grünen in Baden-Württemberg“, schrieb er.
In diesem Zitat sehe ich – aber ich bin natürlich auch kein Qualitätsjournalist – mindestens drei vernünftige Möglichkeiten, die Website von Boris Palmer und damit die Quelle für den „Artikel“ zu verlinken.
Keine davon wurde genutzt; nein, nicht einmal hinter dem Text „borispalmer.de“ liegt ein anklickbarer Verweis:
Haben Medienmacher heutzutage Angst, dass ihnen die Eier abfallen, wenn ihre Besucher die mehrfach erwähnte Quelle auch mal selbst lesen?
Du gehst davon aus, dass Medienmacher Eier haben?
Mein Fehler. Sind wahrscheinlich abgefallen. Haben wahrscheinlich was verlinkt.
Palmer ist in Ungnade gefallen. Beim Stalin würden die ihn jetzt aus allen Bildern rausretuschieren.
Das Nichtverlinken ist mir zuerst bei Tichys aufgefallen, das hat also nicht nur Mainstream-Medien befallen.
Ich erkläre mir das so: in der Zeit, die Sie auf einer Seite außerhalb des Tagesspiegels verbringen, kann Ihnen der Tagesspiegel keine Werbung verabreichen. Und nicht etwa zu informieren, sondern Werbung zu verabreichen ist das Kerngeschäft des Tagesspiegels; die „Inhalte“ dienen nur als Köder. Also sollen Sie keinen Info-Gott neben dem Tagesspiegel haben.
Zu Glück setzten viele Blogger noch Links, besonders die werbefreien Blogger.
Pöse outgoing links murmelte der SEO und redigierte sie allesamt heraus.