Der „Guardian” hat eine Liste mit über 34.000 ertrunkenen Flüchtlingen – Stand: Mai 2018 – veröffentlicht, natürlich mit allen notwendigen Angaben (Name, Geschlecht, Alter, Herkunft), denn um Rationalität geht es schon lange nicht mehr, sondern um Mitleid; denn wie es auch vermeintliche Tierfreunde gibt, die an Steaks den Namen und vielleicht noch ein Foto des jeweiligen Tieres heften wollen, weil sie glauben, dass es dem Genießer so richtig schön leid tut, wenn er sich das Fleischstück im noch lebenden, niedlichen Zustand vorstellen kann, während er es verzehrt, so scheint es vermeintliche Menschenfreunde zu geben, die glauben, irgendetwas werde künftig besser, wenn man das Erregen von Mitleid für eine vornehme Aufgabe von Journalisten hält. Als sei das Berichtenswerte die Identität der Toten!
Wie auch das Errichten von Denkmälern für jeden einzelnen gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs dem zweiten Weltkrieg eben auch nicht geschadet hat.
Es geht darum, dass die Ertrunkenen einen Namen haben und keine anonyme Masse darstellen. Der Vergleich mit den Nutztieren ist geschmacklos. Und…..was ist falsch am Mitleid?
Ich finde den Begriff Nutztier für Säugetiere geschmacklos. Wer wöchentlich kiloweise Fleisch verzehrt, sollte auch kein Problem damit haben, Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen.
Einfach Alles! Das müsstest Du doch wissen. Soylent Green wäre doch eine praktikabele Sache.
Ist das Erzeugen von Emotionen die Aufgabe von Journalismus oder läuft es ihm zuwider? Ich meine: letzteres.
Was ist falsch am Mitleid mit z.B. dem Opfer in Kandel?
Das Errichten von Denkmälern für jeden einzelnen gefallenen Soldaten eines jeden Krieges hätte vielleicht zu etwas mehr Nachdenken vor dem nächsten Krieg geführt.
Zu den Ursachen von Kriegen, auf die .tux anscheinend anspielt, fällt mir nur folgendes Zitat ein:
Aber ob er das verstehen wird, bei den Äußerungen, die er sonst so tätigt?
Ja, die Ursachen von Kriegen werden mit der De-Anonymisierung der Opfer eher weniger adressiert, dafür eher mehr die Hemmschwelle, was übrigens ebenfalls intensiver auch bei den weltweiten Hungertoten getan werden sollte.
Kapital kennt nur Zahlen. Mitleiderregender Journalismus erinnert an die ‘Identitäten’ qua Namen, um auch das zu kapitalisieren. Kapitalistische Kriege werden ja auch für Menschenrechte® geführt. Win-win-win!