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Kurz­kri­tik: Moon Cir­cle – Moon Circle

moon-circlePotz­tau­send, schon wie­der so ein Album, das Spaß macht. 2016, was ist los mit dir?

Das natür­lich fran­zö­si­sche Trio Moon Cir­cle – Gitar­re, Schlag­zeug, Bass/Flüstern/Geschrei – hat pünkt­lich am 1. Janu­ar die­ses Jah­res ein wirk­lich fei­nes Album via Band­camp ver­öf­fent­licht, das mich bei­na­he zum Luft­gi­tar­ren ange­regt hät­te, was durch­aus unge­wöhn­lich ist, nei­ge ich doch eher zum stil­len Genuss.

Bei Titeln wie „Lost In The Gang-bang (Whe­re Are You?)“, „Attack Of The Nudist Zom­bies“ und „Cum Tog­e­ther“ möge man süf­fi­sant grin­sen, wenn es beliebt, aber musi­ka­lisch ist von Puber­tät hier nichts zu spü­ren. Tex­te gibt es eher so zwi­schen­durch, nach einer kur­zen Text­ein­la­ge im Eröff­nungs­stück ist erst mal eine Wei­le Ruhe. Wenn sich das ändert, dann ist es nicht völ­lig unamü­sant. Der extro­ver­tier­te Gesang in „Cha­se The Hun­ter“ etwa macht kei­nen Hehl dar­aus, dass die­se Band nichts ernst meint oder auch nur ernst nimmt. Yeah.

Moon Cir­cle – Lost In the Gang-bang (whe­re are you ?)

Gen­res, ach, drauf geschis­sen; wer’s braucht: Gitar­ren­be­ton­ter Stoner-Kraut­rock mit dem gewis­sen Etwas. „Spaceship’s Rising“ zitiert, viel­leicht sogar: par­odiert vor­über­ge­hend den Spa­ce­rock mit sei­nen doch oft etwas merk­wür­di­gen Effek­ten, nur um dann mal eben sozu­sa­gen im Vor­bei­flie­gen etli­chen auf­stre­ben­den Postrock­ka­pel­len Kon­kur­renz zu machen, aber das könn­te auch trü­gen. Hier pas­siert noch mehr als es scheint, aber zur Ruhe kommt man trotz­dem nur sel­ten und das ist auch gut so.

Lucifer’s Fri­end, Hawk­wind, Jimi Hen­drix, der Stoner Rock an sich und, ja, durch­aus auch Bands wie Rus­si­an Cir­cles klin­gen in Moon Cir­cles Erst­lings-LP an. Mögen noch mehr sol­cher Alben folgen!