Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Piratenpartei Deutschland ist zurückgetreten. Als einen der Gründe dafür nannte er den Umstand, dass Vorstandskommunikation zum Teil über Telegram stattfinde.
Hinzu kommt, dass faktisch die gesamte relevante Kommunikation des Bundesvorstands damit in den Händen eines Anbieters liegt, der (…) Datenschutz und Privatsphäre für überflüssig hält (…)[.] Dass der Bundesvorstand der Partei, die ihre IT-Kompetenz mal wie einen heiligen Gral vor sich her getragen hat, die politische Symbolik dieses Umstands nicht begreift, ist der Partei, wie ich sie seit ihrer Gründungszeit kenne, unwürdig.
Das vollständige Austrittsschreiben hat er bei Microsofts GitHub hochgeladen und auf Twitter verbreitet, keineswegs aber auf IT-kompetenten Plattformen auf parteieigenen Servern.
Ich wünschte, das würde mich nicht mehr aufregen.
Wie auch? Wenn man sich die öffentlich zugängliche Landes- oder Bundes-IT der Piraten einmal anschaut, sieht man deren seit Jahren hervorragend schlechten Zustand in Wartung und Funktion. Ein Schlüsselerlebnis für mich war, dass vor Jahren über Ostereier diskutiert wurde, statt sich um piratige Kernkompetenzen zu kümmern.
Ich verstehe gar nicht wie sich eine Partei so zerlegen kann. Ist das gewollt? Zeigt es, dass dieses soziale Experiment nicht funktioniert?