Es gibt Neues von den „Aktivisten und Idealisten“ (Piratenpartei.de) der Piratenpartei. Im „Kampf“ gegen „Überwachung, Bevormundung“ und „Monopolisten“ (ebd.) beschreiten sie jetzt ungeahnte Wege:
Btw: Kennt Ihr eigentlich schon unseren #PIRATEN-#Instagram-Account?
Für eine Partei, die glaubhaft für bessere Bildung für jeden Bürger zu „kämpfen“ behauptet, ist das sprachlich ein als schwach noch zu vorsichtig bezeichneter Tweet, gleichzeitig aber eine gute Werbung für diese politische Forderung. Um zu verstehen zu geben, was bessere Bildung ist, muss man ja zunächst mal schlechte Bildung definieren und am besten auch gleich ein Beispiel vorlegen können.
Weil es geboten schien, die Partei, die dazu anleiten möchte, den „Datenkraken Facebook“ trockenzulegen – dafür müsse allerdings „Europa“ ein „Machtwort sprechen“ -, darauf hinzuweisen, dass es etwas merkwürdig anmutet, von denjenigen „Aktivisten und Idealisten“, die qua politischem Daseinszweck Konzerne wie den Besitzer von Instagram ins Irrelevante zu treiben versuchen, Werbung für Instagram zu erhalten, erfolgte das verschiedenfach. Die von einem Mitglied der Bundespresse gefälltmirte Antwort eines achtzehnjährigen Nachwuchspiraten, man müsse halt dahin gehen, wo die Wähler seien, scheint der wesentliche Aspekt zu sein. Eine breit gestreute Aufmerksamkeit zum Zweck der Stimmengewinnung entspricht meinem Verständnis von Idealismus allerdings nicht. Wir sind auch weiterhin gegen Datenkraken, haben uns aber aufgrund wahltaktischer Überlegungen anders entschieden.
0,37 Prozent der gültigen Stimmen fuhr die Piratenpartei bei der Bundestagswahl 2017 ein. Ihr Problem ist kaum ihre fehlende Bekanntheit, ihr Problem ist, dass sie inzwischen als diejenige Partei bekannt ist, die nicht mehr da ist, wo sie die Wähler gern sehen würde: Nerdig, konsequent für Datenschutz, Privatsphäre und ein anständiges Urheberrecht. Schwierig wird es, wenn einem die eigenen Wähler nicht mehr reichen und man woanders fischen geht. Warum man überhaupt an der Piratenpartei teilnimmt, wenn Stimmen wichtiger werden als Überzeugungen, erschließt sich mir nicht.
Wäre all das in der CDU nicht einfacher?
Fast zum selben Thema: Bei „Telepolis“ hat sich mal jemand „Extinction Rebellion“ von innen angesehen. Sympathisanten dieser Gruppe haben es in der Piratenpartei bis in den amtierenden Bundesvorstand geschafft. Eine Wertung überlasse ich der Nachwelt.
#aufschrei
Auch bei den Grünen gabs mal Pazifisten und Umweltschützer. Ist zwar schon sehr lang her aber trotzdem.