Zum Thema Günter Grass’ Israelkritik sei nunmehr alles gesagt, sollte man meinen; nur eben noch nicht von jedem, und es wird fleißig nachgelegt. Das ist natürlich auch irgendwie amüsant:
Die israelische Regierung legt nach: Günter Grass sei ein „antisemitischer Mensch”, schimpfte Innenminister Jischai, man müsste ihm den Literaturnobelpreis aberkennen.
Wir lernen zweierlei:
Erstens: Kritisiert man die Außenpolitik eines Landes, ist das ein Zeichen von Verachtung für die Staatsreligion. Kabarettisten wie Volker Pispers etwa sind folglich Antichristen, und man sollte ihnen jedwelche Auszeichnung nach ihrer Enttarnung wieder wegnehmen, um schlimmeres zu vermeiden.
Zweitens: Ein Literaturnobelpreis steht in unmittelbarem Zusammenhang zu jeglichen späteren politischen Äußerungen des Preisträgers, denn es ist undenkbar, dass jemand, der sich kritisch über die Außenpolitik anderer Länder äußert, gleichzeitig ein anerkannter Schriftsteller sein kann.
Eine mögliche Konsequenz lautet: Verkehrsdelikte sollten künftig mit lebenslangem Hausverbot bei ALDI geahndet werden, denn jemand, der sich nicht an die Verkehrsregeln halten kann oder will, sollte keinen Einkaufswagen mehr benutzen dürfen.
(Mit Dank an L.!)
+++ Eiertoller und Israal: Osterhase beim Ostermahl merkt, sein Ei wandert im Grass +++
ja, in diesem Sinne…
N24 glaubt noch an den Osterhasen, olo.