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Jam­bi­nai – 검은 빛은 붉은 빛으로 // Knie­ball mit ß

*pieks*Es ist Mon­tag. In Japans älte­stem Zoo in Tokio gab es Pan­da­bä­ren­nach­wuchs, wor­auf­hin die ört­li­che Gastro­no­mie einen börs­li­chen Wert­zu­wachs zu ver­zeich­nen hat­te. Wir ler­nen: Gegen Rezes­si­on kön­nen wei­te­re Pan­da­bä­ren hel­fen. Man ler­ne auch hier­zu­lan­de etwas daraus!

Ein­fall, beim Schrei­ben die­ses Bei­trags gehabt: Eigent­lich war es ein sti­li­sti­scher Feh­ler, schon beim ersten Befül­len die­ser Web­site mit der „neu­en“ Recht­schrei­bung (post-1996) zu begin­nen, denn schö­ner als „dass“ und „muss“ sind „daß“ und „muß“ alle­mal; allein die Kon­di­tio­nie­rung der Schul­zeit läßt lässt mich mich selbst dar­an erin­nern, dass Recht­schrei­bung immer nur ein „Vor­wärts“, aber nie­mals ein „Zurück“ vor­sieht – ein Umstieg auf eine frü­he­re Ver­si­on wur­de noch von nie­man­dem voll­zo­gen und wahr­schein­lich wür­de auch ich da häu­fi­ger einen ver­se­hent­li­chen Rück­fall erlei­den als ich es selbst für ver­tret­bar hiel­te. Ich las­se das jetzt so, wer­de aber auch wei­ter­hin gele­gent­lich an ande­rer Stel­le Ver­laut­ba­run­gen kon­se­quent nach alten Regeln fol­gen las­sen. Wer soll­te es mir ver­bie­ten – der Duden etwa?

Da ver­zei­he ich mir viel­leicht sogar den – wenn auch nur mit gerin­gem Vor­sprung gegen­über so Gefüh­len, in letz­ter Zeit durch­aus kon­kur­renz­fä­hig (mög­li­cher­wei­se ist das ja auch so ein Pro­blem mit dem Älter­wer­den, dass die Selbst­wahr­neh­mung nicht weni­ger kri­tisch wird und gleich­zei­tig zuse­hends öfter die Idee, dass das gera­de jetzt für immer sein möge, einen sanf­ten Lock­ruf säu­selt, wor­auf­hin man ihr in die dunk­le Gas­se folgt und dann kriegt man einen Knüp­pel über die Rübe und hin­ter­her sind Geld und Hose weg; ach, schie­fes Sprach­bild, da hab‘ ich mich [natür­lich! wie immer!] ver­rannt, inso­fern Klam­mer zu) – trüb­sten Gedan­ken, den ich 2021 bis­her hat­te: Im Sep­tem­ber haben die Bür­ger des Lan­des kanz­ler­mä­ßig die wenig­stens indi­rek­te Wahl zwi­schen einem kor­rup­ten Pau­sen­clown, einer min­der­qua­li­fi­zier­ten Hoch­quo­tier­ten mit Glaub­wür­dig­keits­pro­blem – und Olaf Scholz von der SPD. Ich möch­te das Wis­sen, dass Olaf Scholz von der SPD der­je­ni­ge Kanz­ler­kan­di­dat ist, zu dem mir trotz sei­ner gänz­lich nutz­lo­sen Par­tei ad hoc die wenig­sten nega­ti­ven Eigen­schaf­ten ein­fal­len, kei­nes­wegs dau­er­haft mit mir her­um­tra­gen. Es soll weg­ge­hen. Husch! Husch!

Der Bun­des­tag, auch wei­ter­hin höch­stens aus Ver­se­hen hin­rei­chend besetzt (wann das wohl auf­ge­ho­ben wird?), ist ins­ge­samt voll im Fuß­ball­fie­ber: Die „Wer­te­Uni­on“ von der CDU/CSU weist etwa dar­auf hin, dass auf der bibli­schen Arche neben dem schwu­len Löwen­paar aus­schließ­lich Männ­chen-Weib­chen-Paa­re geret­tet wur­den, wes­halb der Regen­bo­gen für hete­ro­se­xu­el­le Bezie­hun­gen ste­he. Mit Pho­to­shop wäre das nicht pas­siert! – Gleich­zei­tig stellt die ita­lie­ni­sche Fuß­ball­mann­schaft fest, was eigent­lich beim Fuß­ball wirk­lich zählt: Es ist nicht das erbärm­li­che „Bier“, es sind auch nicht die dümm­li­chen „Gesän­ge“ oder die bescheu­er­ten Feu­er­wer­ke; es ist der Pro­test gegen einen Knie­fall. Ich fin­de ja, man könn­te eine Men­ge Geld und Zeit spa­ren, wenn man bei die­sem gan­zen Fuß­ball­fir­le­fanz die­ses Ball­tre­ten ganz weg­lässt. Des­sen Ergeb­nis­se schei­nen den wenig­sten Medi­en­rum­mel auf sich zu ziehen.

Medi­al berum­melt bleibt unter­des­sen die qual­men­de Rui­ne der Infor­ma­tik und, wohl um die Umstrit­ten­heit des ver­link­ten Autors wis­send, ich tei­le das Fazit, dass es zu vie­le „Infor­ma­ti­ker“, die zu wenig kön­nen, gibt. Sicher­lich: Auch man­che Soft­ware, die ich selbst geschrie­ben habe, tut wenig mehr als den Code ande­rer Leu­te zusam­men­zu­kle­ben, weil für tri­via­le Auf­ga­ben nicht immer gleich ein voll­stän­di­ges Frame­work hand­ge­bla­sen und mund­ge­klöp­pelt wer­den muss. Stolz bin ich aber vor allem auf den­je­ni­gen Code, der mir selbst gei­sti­ge Arbeit abver­langt (über yaydl etwa hat­te ich bereits im Novem­ber 2020 etwas geschrie­ben, eben­so über die libvld­mail), denn die­sen fer­tig­zu­stel­len ist zwar oft zeit- und gele­gent­lich ner­ven­rau­bend, aber das blo­ße Wis­sen, ein inter­es­san­tes Pro­blem allein mit den eige­nen krea­ti­ven und tech­ni­schen Fähig­kei­ten gelöst zu haben, hin­ter­lässt doch ein schö­ne­res Gefühl (da haben wir’s wie­der) als das schnel­le Geld für blo­ßes Tippschergentum.

Jam­bi­nai, in Süd­ko­rea längst kein Geheim­tipp mehr, weil hin­rei­chend preis­ge­krönt, haben 2019 ein neu­es – ihr drit­tes – Album raus­ge­bracht und ich habe das bis letz­te Woche nicht bemerkt. Das ist bedau­er­lich, denn es ist sehr gute Musik drauf.

JAMBINAI 잠비나이 – SUN. TEARS. RED. (검은 빛은 붉은 빛으로)

Guten Mor­gen.