Michael Rutschky, „taz“, 27. November 2002:
Wer heute Zweifel am Mehrheitsprinzip äußert, das sind aber weder Linke noch Rechte; in der Regel sind es versprengte Geistesaristokraten und gekränkte Feuilletonisten, die sich Sorgen um die Hochkultur machen, weil der Rang Fischer von Erlachs oder Guillaume Postels keineswegs durch Mehrheitsentscheidungen festgelegt werden könne. Sondern einzig durch Geistesaristokraten und Feuilletonisten (denen auch die massentouristische Bewunderung für Fischer von Erlachs Bauten in Wien und Salzburg Verachtung einflößt).
Das Mehrheitsprinzip nämlich erringe den Sieg der Weisen über die Dummheit (Malene Gürgen, „taz“, 3. September 2018):
Mehr als 50.000 Menschen sind am Montagabend für das Konzert von Kraftklub & Co in Chemnitz. Gegenüber rechten Hetzern sind sie definitiv in der Mehrheit.
Es ist insofern zumindest bemerkenswert, dass Simone Schmollack, „versprengte Geistesaristokratin“, „gekränkte Feuilletonistin“ und/oder „Ressortleiterin taz.de“, in derselben „taz“ gestern schreiben durfte:
Noch tun sich zwei Drittel der Deutschen schwer mit dem Gendern. Früher oder später werden sie sich aber doch damit arrangieren müssen.
Müssen, nämlich!
Ein Feminismus, dessen Überzeugungsarbeit inzwischen mehrheitlich (hu!) auf wütendes Aufstampfen beschränkt ist, ist andererseits immerhin ein Feminismus, den zu belächeln keiner Erklärung bedarf.
Und willst du nicht katholisch sein dann schlag ich dir den Schädel ein…
Bemerkenswert ist daß die Ablehnung des Genderns gegenüber der letzten Umfrage zugenommen hat. Da werden einige Weltverbesserer nervös.
(Der Beef zwischen Trans und Terf ist durchaus lustig zu lesen)
und schnell wurde die Kommentarfunktion geschlossen, das die das machen war mir bisher auch nicht aufgefallen. Es wurde zwar einige meiner Kommentare nicht veröffentlicht/freigeschaltet, aber schreiben durfte ich sie.
Naja, ich lese so Zeug sowieso nur noch, wenn ich von Neurechten, Frauenhasser und Trumpfans darauf aufmerksam gemacht werden
oops, ich hab die anfürhungszeichen vergessen
Witziger wird der gesperrte Kommentarbereich noch dadurch, dass er aktuell in der Liste der meistkommentierten Artikel auf Platz 1 ist. Denn shitstorm wollen sie wohl nicht zulassen. Kommt bestimm wohl von denen die ich schon nannte, immer dieser hate auf Frauen.